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Dirk Scherer
Dirk Scherer
Dirk Scherer

Popsongs werden immer kürzer! Lange instrumentale Einstiege bei Songs sind Geschichte. Ein wichtiger Grund dafür ist Streaming.

Momentan auf Platz 1 in den USA und UK ist der Titel Old Town Road des Rappers Lil Nas X – in Deutschland ist der Titel bereits auf Platz 4 und der geht gerade mal 1 Minute und 53 Sekunden lang.

Seit drei Jahren werden die Songs immer kürzer

Der Trend, dass Titel deutlich unter den berühmten drei Minuten liegen (die über Jahrzehnte als Ideallänge für Popsongs galten), ist bei DJs seit mindestens drei Jahren immer deutlicher erkennbar. Ob Bakermat, Felix Jaehn, Ofenbach oder Lost Frequencies, deren Hits liegen bei 2 Minuten 30 Sekunden und dieser Trend ist auch im Hip-Hop angekommen. Die neue Generation an Rappern heißen nicht nur Lil-Irgendwas, ihre Titel sind auch Lil – also, meist nur noch um die zwei Minuten.

Frau streamt Musik über ihr Handy
Auch Musik wird immer schneller bewertet, wir skippen zum nächsten Song.

Musikstreaming-Dienste verändern die Zukunft

Streaming funktioniert eben anders als zum Beispiel Radio: Die User klicken auf einen Song und da sollte am besten sofort der Refrain kommen und kein langes Intro, kein langes Geplänkel am Ende. Dazu kommt noch: Je öfter ein Song gestreamt wird, desto höher wird dieser eingestuft, Anderen empfohlen und so weiter. Seit fünf Jahren wird das Streaming auch anteilig in die Charts vieler Länder mit eingerechnet. Da tendenziell jüngere User Streaming nutzen, passen die Künstler auch die Songs für das Medium an.

Spotify Musik-Streaming
Spotify, Soundcloud & Co. haben Einfluss auf die Länge der Songs.

Wie kurz werden in Zukunft die Songs?

Rapper Lil Nas X wurde unter anderem durch die Musik-App Tik Tok bekannt, seinen Song konnte man dort nur 15 Sekunden anhören. Nehmen wir mal Spotify als Beispiel, hier zählt ein Lied nach 31 Sekunden als komplett gespielt. Bei großen Balladen I will always love you von Whitney Houston dauert der Refrain schon über 31 Sekunden. Doch das Lied entfaltet seine emotionale Wirkung in den über vier Minuten.

Wie immer bestimmen Trends die Popmusik

In den 50ern waren Lieder von Elvis auch nur um die zwei Minuten kurz – da nicht viel mehr auf die Singles passte. Erst ab den 60ern und vor allem 70ern, als Alben wichtiger wurden, wurden auch die Lieder länger. Heute geht der Trend eben wieder weg von Alben hin zu Singles. So dürften sich viele Hits der nächsten Jahre unter zwei Minuten einpendeln.

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