Offenbar ist die Sterbeurkunde von Sinéad O'Connor an die Öffentlichkeit geraten. Darin soll stehen, dass die irische Sängerin an einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) und Asthma gestorben sein soll. Das berichten mehrere Medien und berufen sich auf ihren Ex-Mann John Reynold.
Die Sängerin von „Nothing Compares 2 U“ war am 26. Juli 2023 im Alter von 56 Jahren gestorben.
So lief die Beisetzung von Sinéad O'Connor ab
Die bewegende Beisetzung von O'Connor in ihrem Heimatort Bray war für viele Fans wichtig, um Abschied zu nehmen.
Als der Leichenwagen am Haus von O'Connor vorbeifuhr, applaudierten die Menschen und warfen Blumen auf das Fahrzeug. Auch direkt vor dem Wohnhaus wurden zahlreiche Blumen, kleine Nachrichten und irische Fahnen niedergelegt.
„Wir werden nie wieder eine Frau wie Sinéad in Irland sehen“, sagte eine Besucherin, die extra nachts aus der Stadt Shannon angereist war, im Gespräch mit Reportern. „Sinéad hat denen ohne Stimme eine Stimme gegeben. Sie hatte keine Angst, ihre Meinung zu sagen, und hat sich für Schwarze und die Rechte von Homosexuellen und Flüchtlingen eingesetzt.“
„Niemand muss jemals fragen, ob Sinead O'Connor geliebt wurde. Die Luft ist gleichermaßen erfüllt von Traurigkeit und herzlicher Liebe“, schrieb eine Userin auf der Platform X, ehemals Twitter:
SWR3-Korrespondentin Imke Köhler war in Bray dabei und hat mit einigen Fans gesprochen:
„Nothing Compares 2 U“: Von Prince geschrieben, von Sinéad O’Connor gesungen
Dieser Song bleibt! Ihre Version des von Prince geschriebenen „Nothing Compares 2 U“ machte Sinéad O’Connor 1990 weltbekannt. Die emotionale Ballade ging fast überall bis auf Platz 1 der Charts, darunter auch in Deutschland, Großbritannien und den USA. „Nothing Compares 2 U“ verkaufte sich über 3,5 Millionen Mal und wurde zum größten Hit für die Irin und zu einem der bekanntesten Liebeslieder der Popmusikgeschichte. Auch das Musikvideo, das hauptsächlich Sinéad O’Connors Gesicht in Nahaufnahme zeigt, wurde berühmt.
Das war die Karriere von Sinéad O’Connor
Ihre Musikkarriere begann die Irin auf den Straßen ihrer Geburtsstadt Dublin. Nach einer schwierigen Kindheit fing sie mit 15 an, erste eigene Songs zu schreiben. Schon mit 18 arbeitete sie unter anderem mit U2-Gitarrist The Edge zusammen und veröffentlichte 1987 ihr Debütalbum The Lion And The Cobra, das sofort für Aufsehen sorgte und ihr sogar eine Grammy-Nominierung einbrachte.
Ihr zweites Album I Do Not Want What I Haven’t Got mit der Ballade „Nothing Compares 2 U“ machte sie schließlich weltweit berühmt. Sinéad O’Connor veröffentlichte in ihrer über 30-jährigen Karriere zehn Alben, konnte aber nicht mehr an die Erfolge ihrer frühen Zeit anknüpfen. Dennoch gilt sie als eine der bekanntesten Musikerinnen Irlands.
Sinéad O’Connor hatte mehrfach angekündigt, ihre Karriere beenden zu wollen. Doch Anfang des Monats schrieb sie bei Twitter, dass sie an einem neuen Album arbeite und auf Tour gehen wolle. Ihren letzten öffentlichen Auftritt hatte sie im März bei einem Musikpreis in Irland, bei dem sie für ihr zweites Album geehrt wurde.
Skandal und Protest gegen die katholische Kirche
Nach dem Erfolg von „Nothing Compares 2 U“ brachte Sinéad O’Connor weniger ihre Musik, sondern vielmehr ihr Privatleben und öffentliche Aktionen Aufmerksamkeit. 1992 sorgte Sinéad O’Connor weltweit für Schlagzeilen: Bei einem Fernsehauftritt in der US-TV-Show Saturday Night Live zerriss sie ein Bild des damaligen Papstes Johannes Paul II., um gegen sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche zu protestieren.
2018 gab die streng katholisch erzogene Sängerin bekannt, dass sie zum Islam konvertiert sei, und nannte sich Shuhada Sadaqat. Ihr Künstlerinnenname blieb aber weiterhin Sinéad O'Connor.
Musikerin litt unter psychischen Problemen und Tod des Sohnes
Schon seit einigen Jahren hatte Sinéad O’Connor mit psychischen Problemen zu kämpfen. Sie sprach und schrieb öffentlich über Klinikaufenthalte, ihre bipolare Störung und Suizidgedanken. 2022 beging ihr damals 17-jähriger Sohn Shane Suizid. Sie schrieb daraufhin, es gebe nichts mehr, worüber sie je wieder singen könne. Neben Shane hatte Sinéad O’Connor noch drei weitere Kinder, alle von verschiedenen Vätern. Viermal war die Sängerin verheiratet, eine der Ehen dauerte nur 16 Tage.
Reaktionen auf den Tod Sinéad O’Connors
„Das ist so eine Tragödie. Was für ein Verlust. Ihr ganzes Leben lang wurde sie verfolgt. Was für ein Talent“, schrieb Singer-Songwriterin Melissa Etheridge auf Twitter.
Rockmusiker und Fotograf Bryan Adams twitterte: „RIP Sinéad O'Connor, ich habe es geliebt, mit dir Fotos zu machen, gemeinsame Auftritte in Irland zu haben und zu plaudern. Meine Liebe gilt deiner Familie.“
Red-Hot-Chili-Peppers-Bassist Flea schrieb bei Instagram: „Sie war die Beste. Als sie berühmt wurde, hatten wir Straßenkinder das Gefühl, dass es jemand von uns geschafft hat. Sie war unvergleichlich.“
Der britische Sänger Boy George der Band Culture Club postete: „Am Boden zerstört. Ich liebe dich, Sinéad.“
„Respekt an Sinéad... Sie stand für etwas… Anders als die meisten Menschen... Rest Easy“, schrieb der Rapper Ice-T auf Instagram.