Ist das wirklich so oder sind das nur falsch interpretierte weibliche Angewohnheiten?

Dass Frauen öfters auf die Toilette gehen müssen als Männer, ist eine Beobachtung, die sehr viele Menschen machen. Und theoretisch ist das auch richtig, weil die Frauen eine kleinere Blasenkapazität haben als Männer. Bei Frauen ist die Kapazität etwa so 400 Milliliter und bei Männern 500 Milliliter. Das heißt, jeder Mensch geht so etwa jeden Tag fünf bis sieben Mal am Tag auf die Toilette. Aber wie häufig man auf Toilette muss, hängt viel, viel mehr noch von anderen Faktoren als nur vom Geschlecht ab, nämlich vom Alter, von der Prostata zum Beispiel beim Mann, von den Hormonen bei der Frau, von vielen anderen Begleiterkrankungen und wahrscheinlich auch von unseren Angewohnheiten.

Als Frauen haben wir die Angewohnheit, vor dem Verlassen des Hauses noch mal die Toilette zu besuchen, weil wir zum Beispiel eklige öffentliche Toiletten vermeiden wollen. Also Frauen haben eine kleinere Blase, aber man kann nicht sagen, dass sie immer häufiger als Männer auf Toilette gehen.

Antwort von Urologin Prof. Daniela Schultz-Lampel, Leiterin des Kontinenzzentrums in Villingen-Schwenningen

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Autor/in: SWR3