Die größte Blume der Welt ist gleichzeitig wohl auch eine der übelriechendsten: die Titanenwurz. Sie blüht nur selten – an der Uni Hohenheim ist es aber gerade so weit.
Hach, wie lieblich die Rosen duften, wie angenehm der Jasmin riecht, welch Wohlgeruch der Lavendel verströmt – aber was in aller Welt stinkt hier so nach Aas, Exkrementen, Tod und Verderben?! Die Titanenwurz.
Größte Blume der Welt
Dieses Gewächs (botanische Bezeichnung: Amorphophallus titanum, übersetzt: unförmiger Riesenpenis) bildet den größten Blütenstand der Welt aus: Bis zu drei Meter hoch wird die Blume – wenn die Titanenwurz blüht. Das tut sie nämlich nicht so regelmäßig wie besagte Rosen, sondern nur etwa alle zwei bis drei Jahre – und dann auch nur für ein bis zwei Tage.
In den Jahren, in denen sie nicht blüht, wächst statt der Blüte ein einziges bis über fünf Meter hohes Laubblatt. Das dient zur Nährstoffbildung und sorgt dafür, dass die Knolle an Gewicht zulegen kann – in einer Vegetationsperiode sogar bis zum Dreifachen. Masse braucht die Knolle auch, denn sie bildet erst eine Blüte aus, wenn sie mindestens 20 Kilogramm wiegt. In den Botanischen Gärten Bonn hat eine Titanenwurz gar mit einer 117 Kilogramm schweren Knolle einen Weltrekord aufgestellt – und daraufhin gleich drei Blütenstände gleichzeitig ausgebildet.
Titanenwurz blüht an der Uni Hohenheim
Wer sich diese interessante Pflanze in Aktion anschauen möchte, kann das im Sammlungsgewächshaus der Hohenheimer Gärten tun. Dort hat sich die Blüte der Titanenwurz nämlich am Donnerstagnachmittag geöffnet!
Wegen der Corona-Maßnahmen bleibt das Gewächshaus zwar für Besucher gesperrt, von 10 bis 22 Uhr am Freitag (9. Juli) wird allerdings die Tür geöffnet, so dass man bis auf zwei, drei Meter herantreten kann. Ansonsten ist die Pflanze auch von außen einsehbar.
Livestream der Hohenheimer Titanenwurz – ohne Gestank!
Und wer nicht so weit fahren möchte oder kann oder eine empfindliche Nase oder einen sensiblen Magen hat, kann sich das Schauspiel auch im Livestream ansehen: