Es klingt nach einer guten und einfachen Lösung gegen steigende Heizkosten: ein Teelicht-Ofen. Wird die Wohnung damit wirklich warm? Und wie gefährlich ist die DIY-Idee?
Das Internet ist voll davon: Teelicht-Öfen. Anzeigen werben mit den schönsten und besten Modellen, ein kurzer Blick in die Suchmaschine und es hagelt DIY-Bauanleitungen. Können die beheizten Tontöpfe wirklich die Heizung ersetzen? Und welche Gefahr geht von ihnen aus?
Heizen für unter 20 Euro – geht das?
50 Teelichter gibt es zum Teil schon für zehn Euro, ein Tontopf findet sich vielleicht sogar in den Untiefen des Kellers. Die steigenden Heizkosten umgehen und sich für 20 Euro in die warme Wohnung kuscheln: Das klingt nach einem Schnäppchen – oder?
So einfach ist es leider nicht. Die Teelicht-Öfen können für den ein oder anderen vielleicht ganz hübsch aussehen, sorgen unmittelbar an ihrem Standort für Wärme – das war es im Großen und Ganzen aber auch schon. Eine ganze Wohnung ist damit nicht warm zu bekommen, sagt Ramona Mittag von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen im Interview mit SWR3:
Wasser sparen leicht gemacht: So kannst du deinen Geldbeutel schonen
Teelicht-Öfen als Deko – auch hier vorsichtig sein
Auch wer damit nicht direkt heizen möchte, muss vorsichtig sein: Die Tontöpfe können sehr heiß werden, laut Mittag von der Verbraucherzentrale bis zu 50 Grad auf der Oberfläche. Wer seine Hände daran wärmen möchte, sollte deshalb auf genügend Abstand achten, sonst droht eine Verbrennungsgefahr. Und: Wer mehr angezündete Kerzen zu Hause hat, erhöht die Brandgefahr. „Zudem, wenn ich viele Kerzen aufstelle, sollte ich öfter lüften. Und wenn ich dann beim Lüften mir die kalte Luft wieder reinhole, hab ich den Heizeffekt auch direkt schon wieder verloren“, erklärt die Expertin von der Verbraucherzentrale.
Feuerwehr warnt vor Wachsbrand
Wenn zu viele Teelichter auf einmal benutzt werden, kann ein sogenannter Wachsbrand entstehen. Über den Kerzen entwickelt sich dann eine kritische Menge Wachsdampf, die sich in einer großen Flamme entzündet. Ein Luftzug, oder der Versuch die Flamme auszupusten, können jetzt für eine Ausbreitung des Feuers sorgen, wenn das flüssige Wachs dabei verschüttet wird. Wer hier versucht, mit Wasser zu löschen, wird mit einer Stichflamme überrascht. Gelöscht werden kann jetzt nur noch mit Löschdecke, Löschsprays oder Feuerlöscher.
Hier seht ihr den Versuch der Feuerwehr Braunschweig im Video:
Wie kann ich Heizkosten sparen?
Die steigenden Heizkosten können im Herbst und Winter eine hohe Belastung werden. Sparen geht aber auch ohne Teelicht-Ofen – hier findet ihr unsere Tipps zum Thema Heizkosten: