Nach dem Terror-Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 herrscht ein Konflikt im Nahen Osten. Hier gibt es die wichtigsten News aus Gaza, dem Libanon und Syrien im Ticker.
- Aktivisten: Landesweite Proteste in Syrien
- Neue Syrien-Machthaber verbrennen wohl Drogen
- Keine Waffenruhe: Israel zieht Unterhändler ab
- Iran will WhatsApp wieder freischalten
- Darum ist Weihnachten in Bethlehem dieses Jahr stiller
- Netanjahu meldet Fortschritte bei Gesprächen über israelische Geiseln
Medien: Fünf palästinensische Journalisten im Gazastreifen getötet
Bei einem israelischen Luftangriff im Gazastreifen sind nach Medienberichten fünf palästinensische Journalisten getötet worden. Nach Angaben des Fernsehsenders Al-Dschasira wurde ihr Übertragungswagen in der Nähe eines Krankenhauses getroffen. Die israelische Armee sprach dagegen von einem „präzisen“ Luftangriff auf ein Fahrzeug mit einer Terroristenzelle des Islamischen Dschihad. Weder die Angaben von Al-Dschasira noch die der Armee lassen sich unabhängig überprüfen.
Aktivisten: Landesweite Proteste in Syrien
In Syrien ist es laut Aktivisten zu wütenden Protesten mit einem Toten wegen eines Videos gekommen, das einen Angriff auf einen alawitischen Schrein in Nordsyrien zeigt. An mehreren Orten an der Küste und im Zentrum Syriens seien Tausende Alawiten auf die Straße gegangen, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit.
Tote bei Festnahme eines syrischen Offiziers
Bei der Festnahme eines syrischen Offiziers des Assad-Regimes sind nach Angaben von Aktivisten 14 Sicherheitskräfte der Übergangsregierung getötet worden. Laut der syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wollten sie den Direktor von Baschar al-Assads militärischer Justizverwaltung in dessen Haus festnehmen, als Bewaffnete das Feuer eröffneten. Dabei seien auch drei der Täter getötet worden. Das Innenministerium der Übergangsregierung warnt vor Versuchen verbliebener Assad-Anhänger, das Land zu destabilisieren.
Proteste von Alawiten Mehrere Tote bei Unruhen in Syrien
In Syrien haben mutmaßliche Anhänger des gestürzten Diktators Assad 14 Polizisten getötet. Auch drei Angreifer sollen erschossen worden sein. In mehreren Orten gibt es wütende Pro…
Neue Syrien-Machthaber verbrennen wohl Drogen
Die neuen Machthaber in Syrien haben nach eigenen Angaben große Mengen Drogen verbrannt, darunter rund eine Million Pillen Captagon. Vor allem im Nahen Osten sind viele junge Männer davon abhängig, es wurde aber auch nach Deutschland geschmuggelt. Captagon war in den 60er-Jahren ein Mittel gegen ADHS, wurde wegen der vielen Nebenwirkungen aber wieder verboten. Die gestürzte Assad-Regierung hat sich zum Großteil finanziert, indem sie große Drogenfabriken in Syrien betrieben hat.
Syrien Eine Million Captagon-Pillen gehen in Flammen auf
Für das Assad-Regime war der Handel mit Drogen eine wichtige Einnahmequelle. Gleich nach dessen Sturz begannen die neuen syrischen Machthaber mit dem Kampf gegen den Drogenhandel.…
Keine Waffenruhe: Israel und Hamas machen sich gegenseitig verantwortlich
Die Hamas wirft Israel vor, neue Bedingungen für eine Waffenruhe im Gazastreifen gestellt zu haben. Das habe dazu geführt, dass sich eine Vereinbarung darüber sowie über eine Freilassung der Geiseln und im Gegenzug palästinensischer Gefangener verzögere. Sie selbst habe sich flexibel gezeigt, erklärt die radikal-islamische Organisation.
Israel wiederum macht die Hamas für Verzögerungen bei den Verhandlungen verantwortlich. „Die terroristische Hamas-Organisation lügt weiter, hält sich nicht an bereits getroffene Absprachen und erschwert weiterhin die Verhandlungen“, erklärt Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.
Keine Waffenruhe: Israel zieht Unterhändler ab
Nach einwöchigen Verhandlungen in Katar über eine Waffenruhe im Gaza-Krieg zieht Israel seine Unterhändler ab. Es soll interne Gespräche über die Fortsetzung der Verhandlungen geben, erklärte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Es geht dabei vor allem um die Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln und eine Waffenruhe. Zuletzt hatte es Berichte über Fortschritte bei den indirekten Gesprächen zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas gegeben. Die USA, Ägypten und Katar vermitteln in dem Konflikt.
Iran will WhatsApp wieder freischalten
Der Iran hat Google Play und WhatsApp wieder freigeschaltet. Das berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Irna. Weitere Apps sollen demnach folgen. Vor zwei Jahren hatte die damalige Regierung die Internetverbote verschärft, um die Verbreitung von Bildern und Videos über die Massenproteste zu verhindern. Der neue Präsident Massud Peseschkian hatte dies als absurd im 21. Jahrhundert bezeichnet und versprochen, die Verbote zu beenden.
Sperren aufgehoben Iran schaltet Whatsapp und Google Play frei
Der iranische Präsident Peseschkian hatte im Wahlkampf ein baldiges Ende der Internetsperren versprochen. Nun gibt es erste Fortschritte: Whatsapp und Google Play wurden freigesch…
Syrien: Bewaffnete Gruppen sagen Auflösung zu
Die neuen islamistischen Machthaber in Syrien haben vereinbart, alle Rebellengruppen im Land aufzulösen. Nach dem Abkommen werden bewaffnete Gruppen dem Verteidigungsministerium unterstellt, meldet die staatliche Nachrichtenagentur Sana. Außerdem werde die Armee Syriens umstrukturiert. Machthaber Ahmed Al-Scharaa sagte, es dürfe in Syrien keine Waffen außerhalb der staatlichen Kontrolle geben.
Rebellen unter Führung seiner HTS-Miliz haben vor rund zwei Wochen Damaskus erobert und die Assad-Regierung gestürzt. Baschar Al-Assad ist nach Russland geflohen.
Gericht verurteilt Männer wegen Gewalt gegen Fußballfans
Nach Angriffen auf israelische Fußball-Fans sind in Amsterdam fünf Männer zu bis zu sechs Monaten Haft verurteilt worden. Die höchste Strafe erging dabei gegen einen 32-Jährigen, dem eine führende Rolle bei den Ausschreitungen zugesprochen wird. Auf einem Video ist zu sehen, wie er auf ein Opfer zuspringt und es fast gegen eine Straßenbahn stößt.
Mit der halbjährigen Haftstrafe blieb das Gericht hinter dem Antrag der Staatsanwaltschaft zurück, die zwei Jahre Haft gefordert hatte. Die Angriffe rund um das Europapokalspiel zwischen Ajax Amsterdam und Maccabi Tel Aviv Anfang November hatten international für Entsetzen gesorgt. Fünf Israelis mussten im Krankenhaus behandelt werden. Bis zu 30 weitere wurden leicht verletzt. Der niederländische Ministerpräsident Schoof sprach damals von unverfälschtem Antisemitismus. Auch zahlreiche westliche Staaten hatten die Taten als antisemitisch verurteilt.
Darum ist Weihnachten in Bethlehem dieses Jahr stiller
Weihnachten in Bethlehem wird dieses Jahr stiller begangen als üblich – ohne Musik, ohne Weihnachtsbaum und ohne Festbeleuchtung in den Straßen. Der Grund dahinter ist die Solidarität mit den Opfern des Gazakrieges. Nur wenige Touristen oder Pilger sind in der Stadt, berichtet SWR3 Korrespondent Julio Segador:
Die traditionelle Prozession kam nachmittags in Betlehem an. Angeführt wurde die Fahrzeugkolonne aus Jerusalem von Kardinal Pierbattista Pizzaballa. Den letzten Abschnitt des Wegs bis zum Krippenplatz in Bethlehem ging der Patriarch zu Fuß.
Als Zeichen der Solidarität hatte Pizzaballa vor Weihnachten die einzige katholische Kirche im Gazastreifen besucht und dort eine Messe zelebriert. „Wir brauchen Hoffnung in diesem Land, das von so viel Gewalt und Hass gezeichnet ist und verletzt durch Missachtung und Angst“, hieß es in der Weihnachtsbotschaft Pizzaballas.
Ausbleibender Tourismus In Bethlehem ist niemand in Weihnachtsstimmung
Bethlehem im Westjordanland lebt vom Weihnachtstourismus. Doch im Krieg bleibt der nun im zweiten Jahr aus. Die Bewohner verzweifeln an den wirtschaftlichen Folgen - und der Sorge…
Israel fängt erneut Geschoss aus dem Jemen ab
Die israelische Flugabwehr hat in der Nacht nach Militärangaben erneut ein Geschoss aus dem Jemen abgefangen. Es sei noch außerhalb der eigenen Landesgrenzen unschädlich gemacht worden. In mehreren Gebieten im Zentrum Israels hatten Warnsirenen geheult. Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen aus dem Jemen nehmen regelmäßig Ziele in Israel ins Visier.
Netanjahu meldet Fortschritte bei Gesprächen über israelische Geiseln
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu meldet Fortschritte bei den Verhandlungen über die Freilassung von israelischen Geiseln aus dem Gazastreifen. Details zum aktuellen Stand könne er aber nicht nennen, sagte Netanjahu im Parlament in Jerusalem. Die radikalislamische Hamas und weitere militante Palästinensergruppen hatten zuvor erklärt, eine Einigung mit Israel auf eine Waffenruhe sei näher denn je.
Schulze kritisiert Debatte über Rückkehr von Syrern
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat die Debatte über eine Rückkehr syrischer Flüchtlinge in ihre Heimat kritisiert. Wer so kurz nach einem Umsturz schon über Rückführungen fantasiere, verhalte sich entweder ahnungslos oder unanständig, sagte die SPD-Politikerin der Rheinischen Post. Syrien sei immer noch ein Land, das am Boden liege. Schulze verwies auch auf die Tausenden Syrer, die in Deutschland arbeiteten, etwa in Medizin und Pflege. Wenn sie alle gehen würden, gebe es ein Problem, so Schulze.
Personalnot der Firmen Wo Beschäftigte aus Syrien am Arbeitsmarkt fehlen würden
Fast eine Millionen Syrer leben in Deutschland, rund 30 Prozent von ihnen arbeiten hierzulande. Welche Folgen hätte es für den Arbeitsmarkt, wenn sie Deutschland wieder verlassen …
UN-Hilfskonvoi im Gazastreifen geplündert
Im Gazastreifen sind nach Angaben der Vereinten Nationen 23 Lastwagen eines Hilfskonvois geplündert worden. Sie waren nach Angaben einer Sprecherin mit Lebensmitteln und anderen humanitären Gütern beladen. Die Nachricht von der Fahrt des Konvois hatte sich demnach vorab verbreitet. Auf der Strecke sei es zu den Plünderungen gekommen. 43 Lastwagen hätten es bis zur Lagerhalle der UN geschafft.
Israel gibt Tötung von Hanija zu
Israels Regierung hat zum ersten Mal offiziell bestätigt, dass sie den Auslandschef der Hamas, Ismail Hanija, getötet hat. Hanija war bei einer Explosion im Gästehaus der iranischen Regierung in Teheran ums Leben gekommen. Innenminister Israel Katz nennt in einer Mitteilung die Tötung Hanijas in einer Reihe mit den tödlichen Angriffen auf Hamas-Chef Jahia Sinwar und den Chef der Hisbollah-Miliz, Hassan Nasrallah. Katz droht der Huthi-Miliz im Jemen, deren Anführer ebenfalls zu töten.
Evangelische Kirche: Christen in Syrien gefährdet
Die Evangelische Kirche in Deutschland sieht die Christen in Syrien nach dem Sturz des Assad-Regimes in einer schwierigen Situation. Die Gläubigen dort sorgten sich, wie es mit Menschenrechten, Religionsfreiheit und Frauenrechten weitergehe, sagte die EKD-Auslandsbischöfin Petra Bosse-Huber der Frankfurter Rundschau. Die Theologin wies trotz der großen Freude über den Sturz des Diktators auf die schlechte humanitäre Lage in Syrien hin. So sei die Infrastruktur des Landes zerstört.
Baerbock warnt vor Krieg zwischen Türkei und Kurden in Syrien
Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat vor einem Krieg zwischen der Türkei und den Kurden in Syrien gewarnt. Das wäre sowohl ein Sicherheitsrisiko für diese beiden Länder, als auch für Europa, sagte die Grünen-Politikerin im Deutschlandfunk. Sie wies darauf hin, dass davon die Terrormiliz IS profitieren könnte.
Die Türkei hat in Nordsyrien immer wieder Militäreinsätze gegen die Kurdenmiliz YPG durchgeführt – wie sie selbst sagt, um Terror zu bekämpfen. Für die USA ist die YPG allerdings ein wichtiger Partner im Kampf gegen den IS.
Krieg & Rebellion im Nahen Osten Interaktive Karte: Nahostkonflikt einfach erklärt
Seit dem 7. Oktober 2023 hat sich die politische Landkarte der Region grundlegend geändert. Wir haben die Zusammenhänge für euch aufgeschlüsselt.
Syriens Machthaber wollen alle Waffen zentral kontrollieren
Syriens neue Machthaber wollen alle Waffen im Land unter staatliche Kontrolle stellen. Das hat der Chef der islamistischen Miliz HTS, Ahmed al-Scharaa in der syrischen Hauptstadt Damaskus angekündigt. Alle bewaffneten Gruppen im Land würden sich außerdem bald auflösen und sich der Armee anschließen. Ziel der Miliz ist es wohl, das Land zu stabilisieren.
Die neuen Machthaber bemühen sich seit dem Sturz des Machthabers Baschar Al-Assad, die Neuordnung der staatlichen Strukturen und den Wiederaufbau des durch den fast 14-jährigen Bürgerkrieg schwer gezeichneten Landes voranzutreiben. Von einigen westlichen Staaten wie den USA wird die HTS als Terrororganisation eingestuft. Sie präsentiert sich jedoch als moderate Kraft, die das Land vereinen und stabilisieren will.
Nach Assad-Sturz Syriens neue Machthaber wollen Waffen-Kontrolle
Alle bewaffneten Gruppen in Syrien sollen ihre Auflösung bekanntgeben: Das hat Milizenchef al-Scharaa öffentlich angekündigt. Es solle keine Waffen außerhalb von staatlicher Kontr…
US-Militär schießt versehentlich eigenen Kampfjet ab
Bei seinem Einsatz vor der Küste des Jemen hat das US-Militär versehentlich einen eigenen Kampfjet abgeschossen. Ein Raketenkreuzer habe irrtümlich auf den Jet geschossen, nachdem er von einem Flugzeugträger gestartet sei. Beide Piloten hätten sich retten können, einer sei aber leicht verletzt worden. Das teilte das US-Zentralkommando mit und kündigte Ermittlungen an.
Die USA sind in der Region unter anderem wegen Bedrohungen durch die Huthi-Miliz im Einsatz. Am Samstag bombardierte das Militär wieder Stellungen der Miliz nahe der Hauptstadt Sanaa. Auch über dem Roten Meer wurden mehrere Huthi-Drohnen und ein Marschflugkörper abgeschossen.
US-Militär greift Huthi-Stellungen im Jemen an
Das US-Militär hat nach eigenen Angaben wieder Stellungen der Huthi-Miliz im Jemen angegriffen. Getroffen worden seien ein Raketenlager und eine Kommandozentrale der Miliz in der Nähe der Hauptstadt Sanaa. Außerdem seien mehrere Drohnen und Marschflugkörper über dem Roten Meer abgeschossen worden. Die Huthi-Miliz ist mit dem Iran verbündet und greift regelmäßig Israel und Schiffe im Roten Meer an.
Anwohner berichteten der Deutschen Presse-Agentur, die Angriffe seien auf militärische Einrichtungen südlich und östlich von Sanaa gerichtet gewesen. Dort seien Rauchsäulen und Flammen aufgestiegen. Die Huthi-Miliz gab keine weiteren Einzelheiten zu dem Bombardement bekannt.
US-Militär: Führer der Terrorgruppe IS in Syrien getötet
Das US-Militär hat nach eigenen Angaben bei einem Luftangriff in Syrien einen Führer der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS) getötet. Vom US-Zentralkommando Centcom in Florida hieß es, der Angriff habe in einem Gebiet stattgefunden, das bis vor kurzem von syrischen Regierungstruppen kontrolliert wurde. Der IS versuche derzeit, sich den Umbruch in Syrien zunutze zu machen. So wolle er unter anderem 8.000 Gefangene befreien. Diese werden nach Aussage der USA von verbündeten Kurden festgehalten.
IOM-Chefin: Umfassende Rückkehr von Syrern würde Syrien überfordern
Die Internationale Organisation für Migration (IOM) warnt vor einer massenhaften Rückkehr geflüchteter Syrerinnen und Syrer in ihr Heimatland. Die syrischen Gemeinden seien noch nicht bereit dafür, sagte IOM-Direktorin Amy Pope in Genf. Käme es dazu, bestehe die Gefahr weiterer Störungen des fragilen Friedensprozesses. Gleichzeitig plädierte Pope für freiwillige Rückführungen in überschaubaren Einzelfällen vor allem in sichere Gegenden; nicht dorthin, wo es Minen und Blindgänger gebe und Infrastruktur zerstört sei. Pope wies auch auf die Armut in Syrien hin. Mehr als zwei Drittel der Bevölkerung seien auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Erste Demonstration in Damaskus nach dem Sturz von Assad
In der syrischen Hauptstadt Damaskus haben am Donnerstagabend hunderte Menschen für mehr Rechte für Minderheiten demonstriert. Es ist die erste Demonstration in Syrien seit dem Sturz von Machthaber Baschar al-Assad. Die Teilnehmenden aus unterschiedlichen Parteien forderten den Aufbau eines modernen Syrien, eine klare Trennung von Religion und Staat, die Beteiligung von Minderheiten und die Achtung von Frauenrechten.
Auf einigen Plakaten war die Forderung nach Demokratie zu lesen. Auf anderen stand: „Keine freie Gesellschaft ohne freie Frauen“. Christen, Alawiten und andere Minderheiten in Syrien fürchten nach dem Sturz Assads, dass sie von der neuen Regierung unterdrückt werden könnten.
Außenministerin Baerbock setzt sich für Kurden in Syrien ein
Außenministerin Annalena Baerbock reist am Freitag in die Türkei, um über die Situation in Syrien zu sprechen. Sie trifft sich dort mit ihrem Kollegen Fidan. Baerbock sagte, sie will sich dafür einsetzen, dass bei der Entwicklung in Syrien auch die Kurden einbezogen werden. Das werde sie bei ihrem Besuch deutlich machen.
Neue syrische Führung will mit UN zusammenarbeiten
Die neue Führung in Syrien will mit den Vereinten Nationen zusammenarbeiten. Das hat der UN-Nothilfekoordinator Tom Fletcher gesagt. Demnach habe sich die von Rebellen angeführte Übergangsregierung dazu verpflichtet, die humanitäre Hilfe im Land aufzustocken und zu unterstützen. Der UN-Sicherheitsrat hat nach seiner jüngsten Sitzung einen politischen Prozess in Syrien gefordert, in dem die Bevölkerung ihre eigene Zukunft bestimmen kann.
Deutscher Nahostbeauftragter trifft Syrien-Machthaber
Vertreter der Bundesregierung haben heute in Syrien erstmals den Anführer der siegreichen HTS-Miliz, Ahmed al-Scharaa, getroffen. Eine Delegation unter Leitung des Nahostbeauftragten des Auswärtigen Amts, Tobias Tunkel, habe mit ihm und weiteren hochrangigen HTS-Vertretern gesprochen, erklärte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts. Themen seien unter anderem die Erwartungen Deutschlands „mit Blick auf den Schutz von Minderheiten und Frauenrechten“ gewesen.
UN-Sicherheitsrat zur Lage in Syrien
In New York hat der UN-Sicherheitsrat über die aktuelle Lage und die Zukunft von Syrien gesprochen. Alle 15 Mitglieder sind sich einig: Alle politischen und ethnischen Gruppierungen sollen bei einem Neustart des Landes beteiligt sein. Details aus den Beratungen von Martin Ganslmeier:
Zukunft Syriens UN-Sicherheitsrat ungewöhnlich einig
Eine neue Verfassung, freie Wahlen, alle ethnischen Gruppen an Bord: Zur Zukunft Syriens ist sich der UN-Sicherheitsrat einig - samt Russland, das Assad immer verteidigt hatte. Au…
EU bereit zu Wiedereröffnung von Botschaft in Damaskus
Die EU will ihre Botschaft in der syrischen Hauptstadt Damaskus wieder aufmachen. Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hat das im Europäischen Parlament als einen sehr wichtigen Schritt bezeichnet, um konstruktiv zusammenzuarbeiten. Die EU will außerdem Geld für den Wiederaufbau des Landes ausgeben. Zum Beispiel für die Grundversorgung mit Strom und Wasser und die Infrastruktur.
UN-Ermittler wollen in Syrien Beweise sichern
Ermittler der Vereinten Nationen wollen in Syrien Beweise für Verbrechen und Verstöße gegen Menschenrechte sichern. Das hat der Leiter des UN-Gremiums für Syrien, der kanadische Staatsanwalt Robert Petit, in Genf gesagt. Petra Jehle berichtet:
EU zahlt Türkei weitere Milliarde für Flüchtlingsversorgung
Die EU zahlt der Türkei eine zusätzliche Milliarde Euro für die Versorgung von Flüchtlingen – und zwar noch in diesem Jahr. Das hat Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach einem Gespräch mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan in Ankara gesagt. Mit dem Geld soll sich das Land auch um die Geflüchteten aus Syrien kümmern. Über das Treffen berichtet Uwe Lueb:
HTS in Syrien will Kämpfergruppen auflösen
In Syrien plant die islamistische HTS nach ihrer Machtübernahme alle Kämpfergruppen aufzulösen. Die Kämpfer sollen ausgebildet werden und in die Armee des Verteidigungsministeriums eintreten. Das hat HTS Anführer Ahmed al-Scharaa im Onlinedienst Telegram angekündigt. Außerdem solle es künftig einen „Vertrag“ zwischen Staat und Religionen geben – für mehr „soziale Gerechtigkeit“ im Land.