Er verliert den Faden und ist teilweise nicht zu verstehen: Der Auftritt des US-Präsidenten bei der TV-Debatte gegen Trump vor einem Millionenpublikum ist gründlich schiefgegangen.
Man hat sich ja schon gefragt, wie das gehen soll: Präsident Joe Biden, der eigentlich gut Bescheid weiß, aber beim Reden ständig stolpert, stottert und den Faden verliert – dieser Biden sollte im TV-Duell gegen Donald Trump plötzlich alle diese Schwächen ablegen? Der Plan ist komplett daneben gegangen. Jetzt herrscht US-Medien zufolge bei vielen Demokraten Panik.
Biden wirkt im TV-Duell alt und verwirrt
Ein Beispiel: In der Szene im folgenden X-Video spricht der 81-jährige Biden über die Gesundheitsversorgung und beginnt schwer zu stottern und unverständlich zu sprechen:
An einer Stelle kommentiert Trump sarkastisch: „Ich weiß nicht, was er da gerade am Ende des Satzes gesagt hat und ich schätze, er selbst weiß es auch nicht“:
Zwei Drittel sehen Trump als Gewinner der TV-Debatte
So viel zur erhofften Bewährungsprobe Bidens. Das Drama geht während des ganzen 90 Minuten langen Schlagabtauschs so weiter: Biden verhaspelt sich regelmäßig, spricht undeutlich, leise und mit rauer Stimme.
Eine Schnell-Umfrage von CNN sieht Trump erwartungsgemäß als eindeutigen Gewinner des Duells: 67 Prozent der Befragten votierten für den 78-Jährigen, nur 33 Prozent für Biden. In allgemeinen Wahlumfragen liegen die beiden zurzeit etwa gleichauf.
Trump kann bei TV-Duell behaupten, was er will
Bidens schwache Performance überschattete sogar Trumps Darbietung. Der durfte praktisch unwidersprochen wilde Lügen verbreiten. Biden warf er unter anderem vor, für Putins Krieg gegen die Ukraine verantwortlich zu sein, ebenso wie für die angebliche Welle verbrecherischer Einwanderer.
Unter ihm als Präsident wäre Russland gar nicht in die Ukraine einmarschiert, so Trump. Auch den mörderischen Übefall der Terrororganisation Hamas auf Israel, am 7. Oktober hätte es dann nicht gegeben. Unter ihm hätte es sowieso überhaupt nie Anschläge gegeben.
Aus seiner Zeit als Präsident verbreitete Trump zudem falsche Wirtschaftsdaten. Ob er das kommende Wahlergebnis akzeptiert, sollte er im November verlieren, weiß er demnach auch noch nicht so genau.
Selbst beim Thema Abtreibung kommt Biden durcheinander
Biden konnte selbst bei dem Thema Abtreibung, eigentlich ein Gewinnerthema für Demokraten, nicht wirklich punkten. Abtreibungen seien in manchen Fällen nötig, betonte er.
Dann versprach er sich aber offensichtlich und sagte: „Es gibt viele junge Frauen, die von ihren angeheirateten Verwandten vergewaltigt werden, von ihren Ehepartnern, Brüdern und Schwestern.“
Demokraten müssen sich nach Bidens Auftritt rechtfertigen
Bidens Vize Kamala Harris musste sich nach dem Spektakel im US-Fernsehen für Bidens Auftritt rechtfertigen. US-Kommentatoren gaben sich entsetzt über Bidens Debatten-Leistung. „Bidens Antworten waren in vielen Fällen ohne Zusammenhang“, sagte Politikjournalistin Abby Phillip.
Auch deutsche Politiker zweifeln an Biden
Einige deutsche Politikerinnen und Politiker scheinen der Ansicht zu sein, dass man Biden als Präsidentschaftskandidaten austauschen müsse. CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen sagte dem Spiegel, die Demokraten müssten „jetzt umsatteln“. Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) erwartet laut der Rheinischen Post eine „historische Tragödie“ im November und rät der Biden-Partei, „einen neuen Kandidaten ins Rennen“ zu schicken.
Bidens Alter ist im Wahlkampf immer wieder Thema. Er zog als ältester US-Präsident aller Zeiten ins Weiße Haus ein und ist inzwischen 81 Jahre alt. Trump ist mit 78 Jahren allerdings kaum jünger. Doch bei den Demokraten schrillen jetzt die Alarmglocken – womöglich zu spät.
Die Washington Post schreibt, dass Bidens Wahlkampfteam intern eingeräumt hat, dass der US-Präsident auf der TV-Bühne zu kämpfen hatte und sein Auftritt seine Kandidatur beschädigt habe. „Eine Katastrophe“, sagt ein demokratischer Abgeordneter dem CNN – will aber wie viele Kritiker aus der Partei anonym bleiben.
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Die AFP (Agence France-Presse) ist eine Nachrichtenagentur. Dort arbeiten Journalisten, Kameraleute, Fotografen. Sie sind in Deutschland und weltweit bei wichtigen Ereignissen dabei. Informationen, Bilder und Videos stellen sie anderen zur Verfügung. Das hat den Vorteil, dass Zeitungen, Sender und Online-Portale über Themen berichten können, bei denen sie keine eigenen Leute vor Ort hatten. Weitere Nachrichtenagenturen, mit denen wir arbeiten, sind zum Beispiel dpa, Reuters, AP und SID.
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