Moment, ist das etwa ein Kothaufen, der da so gülden glänzt? Mitten in Washington? Vor dem amerikanischen Parlament? Absolut. Was hat es damit auf sich?
Viele Besucher der National Mall, dem langen Nationalpark in Washington, D.C., an dem viele Monumente und Museen liegen, wundern sich dieser Tage über eine ganz besondere messingfarbene Statue: ein Schreibtisch, auf dem ein Telefon, ein Namensschild von Nancy Pelosi, der ehemaligen Sprecherin des Repräsentantenhauses, und ein paar Akten liegen – und ein Kothaufen nach Art eines Emojis.
Sturm auf das Kapitol: Das hat Kot damit zu tun
Der Ort dieses ungewöhnlichen Denkmals ist freilich nicht zufällig gewählt. In direkter Sichtweite zum Kapitol erinnert es an einen der wohl eindrücklichsten Vorfälle der jüngeren US-Geschichte: den Sturm des Parlamentsgebäudes am 6. Januar 2021 durch Anhänger von Ex-Präsident Donald Trump. Der hat seine Wahlniederlage gegen Joe Biden nicht akzeptieren wollen – und rief seine Unterstützer zum Marsch auf das Kapitol auf.
Alles rund um den US-Präsidentschaftswahlkampf dieses Jahr gibt es hier in unserem Wahl-Blog:
US-Präsidentschaftswahl 2024 Matt Gaetz will doch nicht Justizminister werden – Trump nominiert neue Kandidatin
Die USA haben einen neuen Präsidenten gewählt. Der Republikaner Donald Trump hat sich gegen Kamala Harris von den Demokraten durchgesetzt. Hier mehr lesen!
Sie hinterließen damals nicht nur eine Schneise der Verwüstung – sondern auch einen Kothaufen auf dem Schreibtisch von Nancy Pelosi.
Auf einem Schild, das an der Statue angebracht ist, steht – nicht ganz ohne Satire:
Präsident Trump feiere diese Helden des 6. Januar als „unglaubliche Patrioten“ und „Krieger“, steht dort weiter. Und: „Dieses Denkmal ist ein Zeugnis ihres wagemutigen Opfers und bleibenden Vermächtnisses.“
Kot-Denkmal in Washington: Darf das da stehen?
Oft wird solche Aktionskunst schnell von den Behörden weggeräumt. Hier nicht. Es darf eine Woche lang in der National Mall stehen bleiben, bis Ende Oktober. Dafür gibt es eine Erlaubnis des National Park Service, die von einer Gruppe namens Civic Crafted LLC beantragt wurde.
Der Park Service teilte gegenüber der Washington Post mit, man überprüfe nicht den Inhalt der Botschaft bei solchen Bewilligungen. Man wolle den Bürgern mit der National Mall ein Forum bieten, um ihr verfassungsmäßiges Recht auf Rede- und Versammlungsfreiheit ausüben zu können.
Trump will Kapitol-Stürmer begnadigen
Momentan kämpft Trump wieder darum, Präsident zu werden. Sollte er seine Gegenkandidatin Kamala Harris bei der Wahl am 5. November besiegen, will er die Menschen, die für den Sturm auf das Kapitol angeklagt wurden, begnadigen. Das kündigte er auf seiner Wahlkampftour an. Er nennt die Beschuldigten „Geiseln“.
Mehr kuriose Skulpturen in Europa
Nicht nur in den USA stehen kuriose Denkmäler. Auch in Europa gibt es Skulpturen, die komisch anmuten. Zum Beispiel im Genfer See in der Schweiz, in Oxford in England und in Brüssel in Belgien.
In SWR3 PUSH rät Vanessa aus Kirn, welche Monumente es wirklich gibt im „Nach-Denk-Mal“-Spiel:
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