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Katharina Kunz
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Melissa Koser
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Mit einem SUV nach Paris – das wird ab 1. September richtig teuer. Eine knappe Mehrheit stimmte für die Erhöhung der Parkgebühren.

Paris macht Ernst: Am Sonntag setzte sich der Plan der Stadtverwaltung durch, Parkgebühren für SUV und andere schwere Autos drastisch zu erhöhen. Das Parken im Pariser Zentrum wird pro Stunde 18 Euro statt 6 Euro kosten – in den Außenbezirken 12 Euro statt 4 Euro. Die neue Regelung soll ab dem 1. September dieses Jahres gelten. Ausnahmen gibt es für Anwohner, Lieferanten und Handwerker.

Rund 1,3 Millionen Einwohner der Hauptstadt waren zu der Abstimmung aufgerufen. Nur knapp sechs Prozent davon beteiligten sich. Rund 54,5 Prozent stimmten für die Erhöhung der Parkgebühren, rund 45,5 Prozent dagegen.

Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo hatte zur Wahl aufgerufen und schon vorab deutlich gemacht, was sie von großen Autos hält. Sie sind ihrer Meinung nach „laut, platzraubend und umweltschädigend“. Betroffen von der neuen Regel:

  • Autos mit Verbrennermotor ab einem Gewicht von 1,6 Tonnen
  • E-Autos ab zwei Tonnen

Höhere Parkgebühren: Das sind die Ziele der Stadt

Hidalgo begründet die Kategorisierung nach Gewicht damit, dass die Folgen von Unfällen mit den schweren Karossen häufiger tödlich sind als mit kleineren Autos. Außerdem sinke in Paris die Zahl der Autos seit Jahren, gleichzeitig würden die Fahrzeuge immer größer. Ziel der Stadt sei eine „bessere Aufteilung des öffentlichen Raums“ Autofahrer sollen außerdem einen Anreiz haben, auf günstige Alternativen umzusteigen.

So soll der Verkehr in Paris umweltfreundlich werden

Seit Hidalgo im Amt ist, hat sie den Verkehr in Paris schon ziemlich durcheinandergewirbelt: Im April 2023 hatte sie die Bevölkerung über das Verbot von E-Scootern in der Stadt abstimmen lassen. Seit 1. September letzten Jahres sind die Roller aus der Stadt verschwunden. Allerdings hatten sich bei der Wahl nur sieben Prozent der Stimmberechtigten beteiligt.

Außerdem hat die Bürgermeisterin die Seine-Ufer für den Autoverkehr sperren lassen und zahlreiche verkehrsberuhigte Zonen eingerichtet. Jeweils am ersten Sonntag des Monats ist die mehrspurige Prachtstraße Champs-Elysées autofrei. Die Radwege in Paris sind in den vergangenen Jahren stark ausgebaut worden. Das hat zu einem Fahrrad-Boom geführt. Im Berufsverkehr kommt es immer häufiger zu Rad-Staus und auf manchem Boulevards sind mehr Fahrräder auf den Straßen unterwegs als Autos.

Teures Parken für SUV auch in Deutschland möglich?

Auch in Deutschland wird in einigen Städten über die Parkgebühren diskutiert. In Tübingen müssen SUV-Fahrer schon seit 2021 mehr zahlen. Jetzt hat der Oberbürgermeister von Hannover gesagt, dass er die Idee von Paris auch gerne in seiner Stadt umsetzen will.

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