Tausende Apps auf Handys geben Standortdaten an Dritte weiter. Das hat eine ARD-Recherche gezeigt. Wir zeigen dir, wie du deine Standortdaten schützen kannst.
Zu den 40.000 Apps gehören auch der weitverbreitete Wetter-Dienst WetterOnline, die Plattformen Kleinanzeigen und Flightradar24 sowie die Nachrichten-App FOCUS online. Das hat der Bayerische Rundfunk mit netzpolitik.org und internationalen Medien herausgefunden.
Wetter-App gibt Daten an bis zu 800 Firmen weiter
In Deutschland sind fast 800.000 Menschen mit Android- und Apple-Geräten von dem Datenklau betroffen. Die Standortdaten der Handys sind laut der Recherche aus Geschäften für personalisierte Online-Werbung abgezogen und zum Verkauf angeboten worden. WetterOnline zum Beispiel teilt Daten der Nutzer mit mehr als 800 Unternehmen.
Mehr zur Recherche über den Datenklau gibt es bei der Tagesschau:
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Bewegungsdaten des Handys sind sensible Daten
Mit den Daten lassen sich Bewegungsprofile und Routen nachvollziehen. Besonders brisant ist das natürlich bei Soldaten an Militärstützpunkten. Für ausländische Nachrichtendienste könnten solche Bewegungsprofile sehr aufschlussreich sein. Aber auch für alle anderen Bürger kann es zu einem Risiko werden, sagt Maximilian Heitkämper, Digital-Experte bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz.
Standortdaten auf dem Handy schützen – so geht es!
Wenn wir eine neue App auf dem Handy installieren, dann im Zweifelsfall die Standortfreigabe verbieten oder nur bei Nutzung der App erlauben. Wenn WLAN und Bluetooth eingeschaltet sind, suchen sie ständig nach neuen Kontakten und versenden dabei Daten. Das kann man ausschalten, wenn man es nicht braucht. Wenn das Smartphone mit WLAN oder Bluetooth verbunden ist, hört es auch auf Daten rauszuschicken.
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Werbe-ID auf dem Handy sorgt für personalisierte Werbung
Jedes Smartphone hat eine mobile Werbe-ID. Die macht das, was früher Cookies gemacht haben. Es werden Daten gesammelt, damit wir personalisierte Werbung kriegen können. Dabei gehen unter anderem auch unsere Standortdaten raus. Das können wir aber auch abstellen, so Heitkämper.
Wie das geht, erklärt der Digital-Experte im SWR3 Topthema:
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Die ARD - das sind die öffentlich-rechtlichen Rundfunksender in Deutschland zusammen. Dazu gehören zum Beispiel der SWR (Südwestrundfunk), der BR (Bayerischer Rundfunk) und der WDR (Westdeutscher Rundfunk). Die ARD-Journalisten berichten in Radio, Fernsehen, Internet und über Social Media, was in ihrer Region oder auch weltweit passiert. Außerdem gibt es Redaktionen für spezielle Themen zum Beispiel die Politik in Deutschland oder Gerichtsentscheidungen in Karlsruhe oder Sendungen wie Tagesschau oder Sportschau.