Ein QR-Code erspart die lange Suche nach der richtigen Webseite. Betrüger nutzen das aus, um an unsere Daten zu kommen – zum Beispiel in Basel an Parkuhren. Wie ihr euch schützen könnt:
Eigentlich ist so ein QR-Code ganz praktisch: einfach abscannen und ohne großes Suchen genau da landen, wo man hinwollte. Das Menü im Restaurant, die Wohnungsanzeige am Schwarzen Brett – oder die Bezahlapp der Parkuhr. In Basel machen genau solche QR-Codes an Parkuhren jetzt aber Probleme. Unbekannte haben die Codes überklebt und versuchen so, unwissende Menschen abzuzocken – das nennt sich Quishing.
SWR3 MOVE Moderator Volker Janitz hat für euch mit der Verbraucherzentrale BW über Tipps gegen diesen Betrug gesprochen. Aber erst mal von vorne...
Überklebte QR-Codes: Polizei in Basel warnt vor Betrug
Die Kantonspolizei Basel warnt vor falschen QR-Codes an den Parkuhren der Stadt. Unbekannte haben die richtigen einfach überklebt. Das heißt: Wer die QR-Codes abscannt, um den Parkplatz zu bezahlen, landet auf einer Fake-Webseite, die Handys ausspäht und Kreditkartendaten herunterlädt.
Die Webseite heißt „parksmartbasel.com“ und würde eine Fehlermeldung anzeigen, wenn man die Daten eingibt. Dann sei es aber schon zu spät. Dem SWR sagte die Basler Polizei, dass ihnen keine Geschädigten bekannt sind, aber einige Anzeigen vorliegen. Die Polizei warnt jetzt „vor diesem schwer erkennbaren QR-Code“ und rät dazu, zum Bezahlen die App „ParkSmart Basel“ oder Bargeld zu verwenden.
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Quishing: Wo kann so ein falscher QR-Code auftauchen?
Sogenanntes Quishing – also Phishing mit QR-Codes – ist nicht nur in Basel ein Problem. In Baden-Baden hat zum Beispiel eine Frau durch einen falschen QR-Code an einem Parkautomaten sogar Geld verloren. Und auch Oliver Buttler von der Verbraucherzentrale BW hat im Gespräch mit SWR3 MOVE einen ernüchternden Hinweis:
Du hast keine Zeit, den ganzen Artikel zu lesen? Dann hör dir hier einfach das Interview an!
Laut ihm können die Abzocker-QR-Codes also zum Beispiel nicht nur auf Parkautomaten sein, sondern auch auf Aushängen am Schwarzen Brett oder in Briefen und E-Mails. Wer einen solchen Fake-QR-Code abscannt, landet dann nicht auf der Seite des Originalanbieters, sondern auf einer, die zum Verwechseln ähnlich aussieht. Gibt man dort persönliche Daten wie zum Beispiel die Kontonummer an, können die Betrüger so die Daten ziehen.
Wie schützt ihr euch vor Quishing?
„Am besten keine QR-Codes aufrufen, das ist natürlich der einfachste Weg“, so Verbraucherschützer Buttler. Na gut, aber wenn es keine andere Möglichkeit gibt und ihr den QR-Code abscannen müsst? Dann gibt es bei einigen Handys die Möglichkeit, erst einmal zustimmen zu müssen, bevor man auf die Seite weitergeleitet wird. Das heißt: Euch wird die Adresse der Webseite angezeigt, die aufgerufen werden soll. Die müsst ihr euch genau anschauen und überprüfen, ob sie mit der Originalwebseite übereinstimmt.
Oder, wie Buttler am Ende hinzufügt: den längeren Weg wählen und selbst die Originaladresse eintippen. Viele Anbieter hätten das Problem mittlerweile erkannt und würden ohnehin dazu raten.
Neben Quishing und Phishing gibt es übrigens auch Smishing. Worauf ihr dabei achten solltet:
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Unsere Quellen
Transparenz ist uns wichtig! Hier sagen wir dir, woher wir unsere Infos haben!
Die Presseabteilung der Polizei verfasst zu vielen Einsätzen einen kurzen Bericht. Der wird den Medien zur Verfügung gestellt. Sie liefern Informationen zum Beispiel zu Unfällen, Ermittlungen und Festnahmen. Außerdem veröffentlicht die Polizei auch Zeugenaufrufe oder Bilder von vermissten Personen und bittet die Medien darum, die Informationen zu verbreiten.
Der SWR ist der Südwestrundfunk. Er ist öffentlich-rechtlich und gehört mit anderen Sendern (wie zum Beispiel WDR und BR) zusammen zur ARD. Dort arbeiten Journalisten, die zu aktuellen Themen direkt mit Betroffenen sprechen und bei Behörden und Unternehmen kritisch nachfragen. Der SWR wird durch den Rundfunkbeitrag finanziert und arbeitet unabhängig von Werbung und Politik.