In einem großen Staatsakt konnte die Öffentlichkeit Abschied von der Queen nehmen. Welche großen Momente gab es bei der Zeremonie?
- Queen im Familienkreis beigesetzt
- Westminster Abbey: Trauerfeier für die Queen
- König Charles III. schreibt seiner Mutter einen letzten Gruß
- Leichenwagen mit Queen-Sarg nach Windsor gebracht
- Kilometerlange Schlange nach Westminster Hall
Queen im Familienkreis beigesetzt
Königin Elizabeth II. hat am Montagabend in Schloss Windsor ihre letzte Ruhe gefunden. Die Beisetzung fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Die Queen wurde in der König-George-VI.-Gedächtniskapelle – einem gesonderten Teil der St. George's Chapel – beigesetzt. Dort ist Elizabeth II. wieder mit ihren Eltern, ihrer Schwester Prinzessin Margaret und ihrem Mann Prinz Philip vereint.
Westminster Abbey: Trauerfeier für Königin Elizabeth II.
Das Staatsbegräbnis hatte am Morgen mit einer Prozession begonnen. Nachdem der Sarg vier Tage und fünf Nächte in der Westminster Hall aufgebahrt war, wurde er in die Kirche Westminster Abbey gebracht. Er lag auf einem zwei Tonnen schweren historischen Kanonenwagen, der als Lafette bezeichnet wird. Er wurde nicht von Pferden, sondern von 142 jungen Marine-Soldaten mit Tauen bis zur Kirche gezogen. Hinter dem Sarg gingen die vier Kinder der toten Königin – der neue König Charles III., Prinzessin Anne, Prinz Andrew und Prinz Edward. Dahinter liefen Thronfolger Prinz William, sein Bruder Prinz Harry sowie weitere männliche Royals und Mitglieder des königlichen Haushalts.
Die Trauerfeier in der Kirche begann gegen 12 Uhr mit etwa 2.000 Gästen. Unter anderem sind US-Präsident Joe Biden, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der japanische Kaiser Naruhito, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sowie viele weitere gekrönte Häupter, Staatschefs und Regierungschefs aus aller Welt zur Zeremonie angereist. Auch die neue britische Premierministerin Liz Truss sowie ihre Amtsvorgänger Boris Johnson, Theresa May und David Cameron waren unter den Trauergästen.
Die Queen habe sich eine „nicht langweilige“ Trauerfeier gewünscht, die zu Herzen gehe, sagte der frühere Erzbischof von York, John Sentamu, der BBC vorab. Die Predigt hielt der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby.
König Charles III. schreibt seiner Mutter einen letzten Gruß
Auf dem Blumenkranz des Sargs lag eine Botschaft von Sohn Charles: „In liebender und ergebener Erinnerung. Charles R“. „R“ steht für „Rex“, also König.
Im Netz feierten User die kleine Spinne, die es sich auf dem Zettel gemütlich machte: „Stell dir vor, du bist eine Spinne im Garten und schläfst in einer rosa Rose ein. Wenn du aufwachst, streckst du alle deine kleinen Beine und stellst fest, dass du plötzlich nackt in der Westminster Abbey bist, auf dem Sarg der Königin vor den Führern der Welt und Milliarden von Menschen.“
Kurz vor Ende des Gottesdienstes ertönte das Hornsignal „Last Post“. Dem folgte ein zweiminütiges Schweigen in der Kirche und dem ganzen Land. Sogar der Flugverkehr wurde gestoppt.
SWR3-Reporterin Imke Köhler über das emotionale Ende des Gottesdienstes:
Hunderttausende Menschen nehmen Abschied
Nach der Trauerfeier wurde der Sarg der Königin in einer Prozession zum Wellington Arch gebracht, dem Triumphbogen nahe des Hyde Park. Hunderttausende Menschen hatten sich an den Straßen entlang der Route von der Westminster Abbey bis zur Hyde Park Corner versammelt, um das Geschehen zu verfolgen und dort letztmals den Sarg und die Royal Family zu sehen. An dem von feierlicher Musik begleiteten Trauerzug nahmen unter anderem König Charles III. und seine drei Geschwister sowie seine Söhne Prinz William und Prinz Harry teil.
Während der gesamten Prozession schlug Big Ben. Im Hyde Park wurden Salutschüsse abgefeuert.
Leichenwagen mit Queen-Sarg nach Windsor gebracht
Nach 14 Uhr wurde der Sarg dann in einen Leichenwagen umgebettet und nach Windsor gebracht, das sind rund 30 Kilometer. Mit einer feierlichen Prozession haben königliche Gardesoldaten, weitere Militärangehörige und Würdenträger den Leichenwagen geleitet.
Entlang der als „Long Walk“ bezeichneten Allee, die schnurgerade auf das Schloss Windsor zuführt, hatten sich ebenfalls Tausende Menschen eingefunden, um Elizabeth II. ein letztes Mal in ihrer Stadt zu empfangen. Im Innenhof des Schlosses warteten König Charles III., Königsgemahlin Camilla sowie weitere Mitglieder der Königsfamilie, um sich dem Trauerzug anzuschließen. Ziel der Prozession war die St. George's Chapel auf dem Gelände des Schlosses. Auch die beiden Corgi-Hunde, die die Königin nach dem Tod ihres Ehemanns im vergangenen Jahr geschenkt bekam, warteten im Hof.
Sarg in königliche Gruft hinabgelassen
Kurz nach 17 Uhr begann in der Kapelle ein weiterer Gottesdienst. Königskrone, Zepter und Reichsapfel, die während des Staatsbegräbnisses auf dem Sarg der Queen gelegen hatten, wurden auf den Altar der St. George's Chapel gelegt. Außerdem wurde das „zweite Elisabethanische Zeitalter“ symbolisch beendet, indem der ranghöchste Mitarbeiter der Queen, der Lord Chamberlain, seinen Stab zerbrach. An der Feier nahmen rund 800 Gäste teil, darunter neben Mitgliedern der Königsfamilie und Politikern auch ehemalige Mitarbeiter der Queen.
Am Ende des Gottesdienstes wurde der Sarg der Queen in die königliche Gruft hinabgelassen. Damit endete der öffentliche Teil des Staatsbegräbnisses. Am Abend fand die Beisetzung im Kreis der königlichen Familie und unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.
ARD-Reporterin Anna Mund berichtet über den feierlicher Gottesdienst und die Trauer-Prozession zu Ehren der Queen:
Tage vor der Trauerfeier: Kilometerlange Schlangen zum Sarg
Elizabeth II. war am 8. September im Alter von 96 Jahren nach 70 Jahren auf dem britischen Thron gestorben. Tausende Menschen wollten schon vor dem offiziellen Staatsbegräbnis Abschied von der Queen nehmen. Während der zehntägigen Trauerphase hatten erst die Menschen in Schottland, dann in London ausgiebig Zeit, sich an verschiedenen Orten von ihrer Königin zu verabschieden. Viele standen in London stundenlang in der Schlange, um dann ganz kurz vor dem Sarg der Queen in der Westminster Hall zu stehen.
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