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Russland versucht weiter, die Ukraine einzunehmen. Der Krieg hat auch Auswirkungen auf Europa und die ganze Welt. Alle Infos dazu.

Selenskyjs Plan: Unterirdische Waffenproduktion

Die Ukraine will unabhängiger von ausländischen Waffenlieferungen werden. Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigte deshalb im eigenen Land unterirdische Anlagen zur Waffenproduktion an. Dort sollen demnach Drohnen und Raketen gebaut werden.

Treffen zwischen Scholz und Selenskyj: Darüber haben sie gesprochen

Kanzler Olaf Scholz hat sich in Frankfurt am Flughafen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj getroffen. Rund eine Stunde lang haben die beiden Spitzenpolitiker über die Situation im ukrainischen Kriegsgebiet gesprochen. Informationen über den Inhalt des Gesprächs gibt es bisher nicht. Scholz hat hinterher aber auf X geschrieben: Deutschland sei und bleibe der stärkste Unterstützer der Ukraine in Europa – So lange wie es nötig sei. Das Treffen fand nach Selenskyjs Besuch beim Ukraine-Unterstützertreffen auf dem US-Militärstützpunkt Ramstein statt. Dort hatte er weitere Waffen gefordert.

Deutschland ist und bleibt der stärkste Unterstützer der Ukraine in Europa. So lange wie es nötig ist. Das war ein gutes Treffen heute in Frankfurt, @ZelenskyyUa! pic.twitter.com/iy475JNL44

Parlament nimmt Rücktritt von Außenminister Kuleba an

Das ukrainische Parlament hat am Vormittag auch das Rücktrittsgesuch von Außenminister Dmytro Kuleba angenommen. Nachfolger soll sein bisheriger Stellvertreter Andrij Sybiha werden. Bereits gestern hatte das Parlament die Rücktritte von vier weiteren Ministern gebilligt. Sie gehören zum größten Umbau der ukrainischen Regierung seit Beginn des russischen Angriffskrieges. Präsident Selenskyj begründete die Regierungsumbildung damit, dass das Land neue Energie brauche.

Einmischung in Wahlkampf: USA verhängen Sanktionen gegen russischen Sender RT

Die USA haben Sanktionen gegen den russischen Staatssender RT verhängt. Nach Angaben des Finanzministeriums betreffen die Strafmaßnahmen zehn leitende Mitarbeiter sowie zwei Organisationen. Konkret werfen die US-Behörden ihnen vor, Künstliche Intelligenz in Desinformationskampagnen einzusetzen, die sich gegen den Wahlkampf in den USA richteten.

US-Justizminister Merrick Garland sagte, der Kreml habe über seine Staatsmedien ahnungslose Influencer aus den USA dazu gebracht, Propaganda zu übernehmen. Aus Washington berichtet Nina Barth:

Today, the Justice Department announced the ongoing seizure of 32 internet domains used in Russian government-directed foreign malign influence campaigns colloquially referred to as “Doppelganger,” in violation of U.S. money laundering & criminal trademark laws. pic.twitter.com/zSaxVqrLyS

Brand in radioaktiv belasteter Tschernobyl-Zone ausgebrochen

In der radioaktiv belasteten Sperrzone rund um die Ruine des Atomkraftwerks Tschernobyl in der Ukraine brennt der Wald. Der Gouverneur des Gebiets hat aber mitgeteilt, dass die Strahlung sich innerhalb der Norm befindet. Aktuell versuchen etwa 200 Einsatzkräfte, das Feuer zu löschen. Darunter sind auch Soldaten. Zur Brandursache sagte der Gouverneur nichts. In dem Gebiet war die Waldbrandgefahr zuletzt sehr hoch – wegen der hohen Temperaturen und der Trockenheit.

Selenskyj zur Regierungsumbildung: „Wir brauchen neue Energie“

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die geplante Regierungsumbildung damit begründet, dass der Staat „neue Energie“ brauche. Das Parlament nahm im Laufe des Tages den Rücktritt von vier Ministern an. Die Abstimmung über den Rücktritt von Außenminister Dmytro Kuleba wurde auf morgen verschoben. Andrea Beer:

Ungarn und EU streiten weiter über Einreiseregeln für Russen

Der Streit zwischen Ungarn und der EU-Kommission über vereinfachte Einreiseregeln für Gastarbeiter aus Russland und Belarus geht in eine weitere Runde. EU-Kommissarin Ylva Johansson wirft der ungarischen Regierung vor, nur unzureichend auf einen Fragenkatalog geantwortet zu haben, und verlangt weitere Auskünfte. Ungarn habe vor allem nicht dargelegt, warum das Land Russen und Belarussen ohne größere Kontrollen Zugang zur EU gewähre.

Die EU-Kommission warnt vor Spionage und Gefahren für die Sicherheit. Ungarn verteidigt die Sonderregel. In den vergangenen zwei Monaten seien nur 14 Genehmigungen ausgestellt worden.

Russia is a security threat. I share @EP_Justice concerns on Hungary's national card scheme, giving easy EU access to Belarussians and Russians, which raises serious questions. See my speech here👇🏼https://t.co/qUYlDK5k9o

Scholz sagt Ukraine Iris-T-Flugabwehrsysteme zu

Die Bundeswehr hat heute im schleswig-holsteinischen Todendorf das erste neue Iris-T-SLM-Flugabwehrsystem in Betrieb genommen. Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) bezeichnete das als gelebte Zeitenwende. Iris-T soll Teil der europäischen Flug- und Raketenabwehr „European Sky Shield“ werden. Es habe in der Ukraine bereits gute Dienste geleistet und eine Trefferquote von 95 Prozent, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Die Bundeswehr hat insgesamt sechs der Systeme bestellt. Scholz begründete das mit der massiven Aufrüstung Russlands.

Antworten auf die #Zeitenwende: Gut ein Jahr nach der Entscheidung des Haushaltsausschusses erhält die Flugabwehrraketengruppe 61 das Luftverteidigungssystems #IRIST-SLM. Minister #Pistorius und @Bundeskanzler Scholz bei der Indienststellung in Todendorf. 👇 pic.twitter.com/b6S0yXRCx7

Der Bundeskanzler hat der Ukraine weitere Flugabwehrsysteme vom Typ Iris-T zugesagt. 17 seien verbindlich bestellt, sagte er vor Ort. Zwei davon würden noch dieses Jahr, der Rest ab 2025 geliefert.

Scholz bekräftigte in Todendorf auch die Stationierung von US-amerikanischen Raketen in Deutschland:

Bei der Stationierung amerikanischer Raketen in Deutschland geht es um Abschreckung: Jeder Angriff auf uns muss ein Risiko für den Angreifer bedeuten. Das ist unser Beitrag zur Sicherheit unseres Landes und unser Beitrag zum Frieden in Europa. pic.twitter.com/iFVWLf2nBu

Ukrainischer Außenminister Kuleba bietet Rücktritt an

Die ukrainische Regierung steht vor einem umfangreichen Neuanfang. Außenminister Dmytro Kuleba hat nach Angaben des Parlamentspräsidenten seinen Rücktritt eingereicht. Andere Quellen sprechen davon, dass er entlassen werden sollte. Neben Kuleba sind auch weitere Minister zurückgetreten. Zuvor hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Regierungsumbildung angekündigt. Die sei nötig, um die außen- und innenpolitischen Herausforderungen des bevorstehenden Herbstes zu meistern.

Polen reagiert auf russische Angriffe gegen Ukraine

Polen hat in der Nacht Flugzeuge der eigenen Armee und von Verbündeten in Alarmbereitschaft versetzt. Nach eigenen Angaben wolle man damit den Luftraum sichern. Hintergrund sind die russischen Angriffe aus der Luft und mit Langstreckenraketen auf das Nachbarland Ukraine. Es ist das dritte Mal innerhalb weniger Tage, dass Polen sich so absichert.

In der Nacht hat Russland wieder Kiew und die Stadt Lwiw angegriffen. Gestern sind bei solchen Angriffen mindestens 51 Menschen getötet worden.

Ukraine steht vor Regierungsumbau

Die Ukraine steht vor einem Umbau der Regierung. Mehrere Regierungsvertreter haben ihren Rücktritt eingereicht – darunter die Minister für Rüstung und Justiz. Ihre Gesuche würden in der nächsten Parlamentssitzung geprüft, teilte Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk mit.

Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte schon vor zwei Monaten Veränderungen innerhalb der Regierung angekündigt. „Wie versprochen, ist in dieser Woche ein großer Regierungsumbau zu erwarten“, erklärte der Fraktionschef der Partei von Präsident Selenskyj, David Arachamia, am Dienstag im Onlinedienst Telegram. Demnach sollen „mehr als 50 Prozent“ der Regierungsmitglieder ausgetauscht werden.

Scholz empfängt russischen Oppositionellen Kara-Mursa

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den russischen Oppositionspolitiker Wladimir Kara-Mursa empfangen. Nach dem Treffen im Kanzleramt erklärte Scholz, er bewundere Kara-Mursas Mut und unermüdlichen Einsatz für eine demokratische Zukunft Russlands.

Ich bewundere die Stärke und den Mut von Wladimir Kara-Mursa und seinen unermüdlichen Einsatz für eine demokratische Zukunft Russlands. Beim Gefangenenaustausch im August haben wir seine Freilassung erwirkt, heute hatten wir die Gelegenheit länger miteinander zu sprechen. pic.twitter.com/H6LehBjy5C

Der Oppositionelle war Anfang August im Rahmen eines Gefangenenaustauschs mit Russland freigekommen. Er gilt als einer der prominentesten Kreml-Kritiker. Kara-Mursa hatte Russland Kriegsverbrechen in der Ukraine vorgeworfen und war deshalb zu 25 Jahren Haft verurteilt worden.

Schily und Anwaltskollegen kritisieren EU wegen Russland-Sanktionen

Eine Gruppe von Rechtsanwälten hat Vorwürfe wegen der Russland-Sanktionen der EU erhoben. Auch Ex-Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) hat den entsprechenden Brief nach Brüssel unterschrieben. Darin heißt es, die EU verstoße gegen rechtsstaatliche Grundsätze. So würden Personen weiter auf den Sanktionslisten geführt, obwohl sie erfolgreich geklagt hätten, also längst hätten gestrichen werden müssen.

Im Fall der Mutter des verstorbenen Wagner-Söldner-Chefs Jewgeni Prigoschin sei nur die Familienanghörigkeit Grund für Sanktionen gewesen. Das, so die Anwälte, könne nur als „Sippenhaft“ bezeichnet werden.

Putin in der Mongolei: scharfe Kritik von der EU-Kommission

Die EU-Kommission hat den Besuch von Russlands Präsident Wladimir Putin in der Mongolei scharf kritisiert. Es ist Putins erster Besuch in einem Land, das Mitgliedstaat des Internationalen Strafgerichtshofs ist. Der hat vor knapp 18 Monaten einen Haftbefehl gegen ihn wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen in der Ukraine erlassen. Matthias Reiche berichtet:

47 Tote bei russischem Raketenschlag auf Poltawa

Bei einem russischen Raketenangriff sind in der zentralukrainischen Stadt Poltawa nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj mindestens 47 Menschen getötet worden. „Mehr als 180 Menschen wurden verletzt“, teilte Selenskyj auf Telegram mit. Zwei ballistische Raketen seien auf dem Gelände einer Hochschule und eines benachbarten Krankenhauses eingeschlagen.

Während #Putin in Ulan Bator ist, schlugen zwei russische Raketen in #Poltawa ein. Die zweite, als Helfende bereits die Verletzten versorgten. Mehr als 45 Menschen sind tot, über 200 verletzt. Putin kennt keine Grenze der Brutalität. Er gehört zur Rechenschaft gezogen.

IAEA-Chef reist nach Kiew und Saporischschja

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, reist morgen in die Ukraine. Er will sich unter anderem das Atomkraftwerk Saporischschja anschauen. Das russische Militär hat es seit fast zweieinhalb Jahren besetzt. Immer wieder gibt es Angriffe und Sabotageakte, für die sich Russland und die Ukraine gegenseitig verantwortlich machen. Mitte August hatten Kontrolleure berichtet, dass sich die Lage zugespitzt habe.

It’s been two years since we established @IAEAorg Support and Assistance Mission to Zaporizhzhya (#ISAMZ) to help ensure nuclear safety and security at Europe's largest NPP.I’m on my way to Ukraine’s Zaporizhzhya NPP to continue our assistance & help prevent a nuclear accident. pic.twitter.com/GLli4kkRL9

Human Rights Watch: Mongolei muss Putin festnehmen

Human Rights Watch hat die Mongolei aufgerufen, dem russischen Präsidenten Wladimir Putin die Einreise zu verweigern oder ihn festzunehmen. Er will morgen in der mongolischen Hauptstadt Ulan-Bator den mongolischen Präsidenten Uchnaagiin Chürelsüch treffen. Laut der Menschenrechtsorganisation sei es ein Verstoß gegen internationale Verpflichtungen, wenn Putin ins Land gelassen und nicht verhaftet werde.

Die Mongolei erkennt den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag an, der gegen Putin einen Haftbefehl erlassen hat. Dass die Mongolei Putin festnehmen lässt, gilt aber als unwahrscheinlich.

Putin and Mongolia: The drama of a fugitive trying to escape justice may make for exciting media headlines, but remember what all this is actually about: the countless Ukrainian children abducted by #Russia. 🔊 Listen to @astroehlein’s Daily Brief: https://t.co/Ixap9PRa5C pic.twitter.com/3I39fL9q2J

Mutmaßlicher „Wal-Spion“ tot im Meer gefunden: Was ist mit Hvaldimir passiert?

Der mutmaßliche Spionagewal Hvaldimir ist tot in norwegischen Gewässern entdeckt worden. Der norwegische Rundfunksender NRK berichtete, der Kadaver des Belugas sei am Samstag von einem Vater und seinem Sohn beim Angeln in der Risavika-Bucht an der Südküste gefunden worden. Das Tier sei mit einem Kran aus dem Wasser geholt worden.

An dem Wal seien keine größeren äußeren Verletzungen erkennbar gewesen. „Am Freitag war er offenbar noch in guter Verfassung. Wir müssen also herausfinden, was hier passiert sein könnte“, erklärte der Leiter der NGO Marine Mind, Sebastian Strand. Der Körper des Tiers werde nun untersucht.

Der 4,20 Meter lange und etwa 1200 Kilogramm schwere Wal wurde erstmals 2019 von Fischern in Norwegen gesichtet. Er trug ein Geschirr und etwas, das wie eine Halterung für eine kleine Kamera aussah, sowie eine Schnalle mit der Aufschrift „Ausrüstung St. Petersburg“. Das löste Spekulationen aus, dass der Beluga Verbindungen zu Russland haben könnte und für Spionageeinsätze trainiert worden sei. Experten zufolge ist bekannt, dass die russische Marine Wale für militärische Zwecke abrichtete. Seinen Spitznamen verdankt das Tier einer Kombination aus dem norwegischen Wort für Wal – Hval – und dem Vornamen des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Im Laufe der Jahre wurde der Beluga in mehreren norwegischen Küstenstädten gesehen. Russland hat die Spekulationen rund um den Wal nie offiziell kommentiert.

Hello to Hvaldimir’s loyal human supporters! We hope you’re having a fantastic summer. Hvaldi although lonely, seems to enjoying his summer, too. He’s been active, swimming long distances across the fjord system where he’s been staying.Video taken July 20, 2024 pic.twitter.com/7R7cmBhT9C

Fast 50 Verletzte bei russischem Angriff auf Charkiw

Bei dem erneuten russischen Angriff auf die Großstadt Charkiw sind fast 50 Menschen verletzt worden, so der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf X. Laut Behörden in der Ukraine sollen darunter auch fünf Kinder sein. Unter anderem ein Einkaufs- und ein Veranstaltungszentrum seien getroffen worden. Viele Menschen suchten Schutz in einer U-Bahn-Station.

Charkiw ist die zweitgrößte Stadt der Ukraine. In den vergangenen Tagen gab es bei Angriffen dort mehrere Tote und zahlreiche Verletzte.

Russia has once again brutally attacked Kharkiv today. As of now, there are nearly fifty injured. Rescuers continue to clear the debris, with reports of people trapped underneath. Ordinary civilian targets—shopping center, sports palace, urban areas.Every such strike on Kharkiv… pic.twitter.com/dIE4rTbgYM

EU-Staaten importieren mehr Gas aus Russland als aus USA

Erstmals seit knapp zwei Jahren haben die EU-Staaten in einem Quartal wieder mehr Gas aus Russland importiert als aus den USA. Das geht aus Daten der Brüsseler Beratungsgesellschaft Bruegel hervor. Größter Gaslieferant der EU bleibt im zweiten Quartal Norwegen. Deutschland bezieht nach Daten des Statistischen Bundesamtes kein Gas mehr aus Russland.

Der CDU-Politiker Norbert Röttgen fordert in der Welt ein EU-weites Einfuhr-Verbot für russisches Gas: Die Europäer unterstützten die Ukraine mit Milliarden und zahlten gleichzeitig Milliarden in die Kriegskasse Wladimir Putins.

Nach F-16-Absturz: Selenskyj entlässt Luftwaffenchef

Nach dem Absturz eines F-16-Kampfjets hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Chef der Luftwaffe entlassen. Gründe nannte Selenskyj nicht, sondern präsentierte lediglich einen Nachfolger. Der Kampfjet war am Montag während russischer Raketen- und Drohnenangriffe abgestürzt – der Pilot kam ums Leben. Es gab Gerüchte, dass die eigene Flugabwehr an dem Unglück schuld sein könnte. Der Verlust des Kampfjets trifft die Ukraine schwer – bis jetzt hat sie nur sechs F-16.

Wie aktuell die Lage in der Ukraine ist, könnt ihr hier lesen:

EU weitet Ausbildung von ukrainischen Soldaten aus

Die Europäische Union will ihre Ausbildungsmission für ukrainische Soldaten ausweiten und prüfen, ob sie Militärberater nach Kiew schickt. Das wurde nach einem Treffen der Verteidigungsminister in Brüssel bekannt. Bis zum Jahresende sollen die EU-Länder insgesamt 75.000 ukrainische Soldaten schulen – 15.000 mehr als ursprünglich geplant. Die Forderung der Regierung in Kiew, ihre Soldaten direkt in der Ukraine auszubilden, kam allerdings nicht gut an. Unter anderem Deutschland befürchtet, dass das Konflikte mit Russland und hohe Risiken für deutsche Soldaten zur Folge hätte.

Behörden warnen vor Brandsätzen in Luftfracht – russische Sabotage nicht ausgeschlossen

Deutsche Sicherheitsbehörden warnen vor Brandsätzen, die von Unbekannten als Luftfracht verschickt werden. Die Deutsche Presse-Agentur zitiert aus einem Schreiben des Bundesamts für Verfassungsschutz und des Bundeskriminalamts. Demnach wurden mehrere Paketsendungen in europäischen Städten aufgegeben, die dann auf dem Weg zur Zieladresse in Brand gerieten.

Ein Zusammenhang mit russischer Spionage werde nicht ausgeschlossen, hieß es. Nach dpa-Informationen hat der Generalbundesanwalt in Karlsruhe die Ermittlungen übernommen. Es sollen auch andere Länder in Europa von ähnlichen Fällen betroffen sein.

Ukraine werden Schulden erlassen

Der Ukraine stehen in den kommenden Jahren mehrere Milliarden Dollar zusätzlich zur Verfügung. Wie die Regierung in Kiew mitteilt, würden private Gläubiger dem Land erneut hohe Anleihe-Schulden erlassen. Durch den Schuldenschnitt sinken die Verpflichtungen der Ukraine letztlich um mehr als elf Milliarden Dollar. Der ukrainische Finanzminister Sergej Martschenko sagte, das sorge für Haushaltsstabilität und trage zur langfristigen Stabilisierung der Wirtschaft bei.

Treibstofflager in Rostow brennt

In Rostow im Südwesten Russlands brennt ein Treibstofflager. Nach russischen Angaben hatte die Ukraine die Region mit Drohnen angegriffen. Nach Angaben des zuständigen Gouverneurs wurde niemand verletzt, auch für nahegelegene Wohnhäuser bestehe keine Gefahr. Allerdings kämpfe die Feuerwehr nach wie vor gegen die Flammen. Schon vor zehn Tagen hatte die ukrainische Armee in der Gegend ein Treibstofflager in Brand gesetzt. Lokale Medien berichten, dass nach wie vor nicht alles gelöscht sei.

Chancen für Verhandlungen: Das sagt Selenskyj

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht derzeit keine Chancen für Verhandlungen mit Russlands Präsident Wladimir Putin. Bei einer Veranstaltung in Kiew sagte Selenskyj: Putin wolle den Krieg mit der Ukraine nicht diplomatisch beenden. Die im Moment laufende ukrainische Offensive in der russischen Region Kursk sei Teil dieses Siegesplans. Auch in der vergangenen Nacht war die Ukraine wieder von Russland mit Raketen und Drohnen angegriffen worden.

IAEA-Chef Grossi inspiziert AKW in russischem Kursk

Der Chef der Internationalen Atomenergie-Behörde (IAEA), Rafael Grossi, ist am russischen Atomkraftwerk Kursk angekommen. Hintergrund ist die ukrainische Offensive in der Region. Grossi hatte gestern erklärt, er wolle unabhängig beurteilen, was in Kursk vor sich gehe. Die Sicherheit der Atomkraftwerke sei für seine Behörde von zentraler Bedeutung. Außerdem hatte er unmittelbar nach Beginn der ukrainischen Offensive vor den möglichen Auswirkungen der Kämpfe auf das AKW gewarnt. Das russische Militär hält seinerseits das ukrainische Kernkraftwerk in Saporischschja besetzt.

Given the serious situation, I’m personally leading tomorrow’s @IAEAorg mission to the Kursk Nuclear Power Plant in Russia. My statement: https://t.co/pIRdPMrlzA pic.twitter.com/3DpI3jTJAk

Ukraine greift Kontrollpunkte Richtung Belgorod an

Ukrainische Truppen versuchen offenbar, die Grenze zur russischen Region Belgorod zu durchbrechen. Nach russischen Angaben haben rund 500 ukrainische Soldaten Kontrollpunkte angegriffen. Sowohl in der Region Belgorod als auch in der Region Kursk wird demnach gekämpft. Russland hatte die Ukraine zuvor wieder massiv angegriffen. Zeitweise herrschte im Laufe der Nacht im gesamten Land Luftalarm. Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe griff Russland mit insgesamt zehn Raketen sowie 81 Drohnen an. Die meisten davon seien abgeschossen worden.

Russische Luftangriffe: Hotel in Krywyj Rih getroffen

Die Ukraine wird nach dem großangelegten Luftangriff der vergangenen Nacht wieder von Russland beschossen. Behördenangaben zufolge wurde ein Hotel in der Stadt Krywyj Rih getroffen. Es soll mindestens zwei Todesopfer und mehrere Verletzte geben. Die Angaben lassen sich nicht unmittelbar überprüfen. Auch im Großraum Kiew soll es erneut Drohnenangriffe geben, die Luftabwehr sei im Einsatz.

Bei den gestrigen Raketenangriffen wurden nach ukrainischen Angaben mindestens vier Menschen getötet. Die USA, Großbritannien und Deutschland haben die jüngsten massiven russischen Luftangriffe, die offenbar vor allem der ukrainischen Energieinfrastruktur galten, verurteilt.

Erneut übersät Putins #Russland die Lebensadern der #Ukraine mit Raketen. Mit massiven Angriffen auf die Energieinfrastruktur versucht er, die Versorgung zu zerstören. Wieder gibt es Tote & Verletzte. Unsere Unterstützung für die Ukraine bleibt unerschütterlich.

Nato zu Berichten über Sabotageakt in Geilenkirchen

Die Nato hat auf Medienberichte reagiert, wonach Russland einen Sabotageakt mit einer Drohne auf dem Luftwaffenstützpunkt Geilenkirchen geplant habe. Ein Sprecher der Allianz erklärte dazu, bisher seien keine Drohnen im Luftraum über dem Flugplatz in Nordrhein-Westfalen gesichtet worden. Zu möglichen russischen Anschlagsplänen wollte sich der Sprecher nicht äußern.

In der vergangenen Woche hatte auf dem Stützpunkt für etwa 24 Stunden die zweithöchste Sicherheitsstufe gegolten. Hintergrund soll Medienberichten zufolge ein ernstzunehmender Hinweis eines ausländischen Geheimdienstes gewesen sein.

Flugobjekt in polnischem Luftraum identifiziert

Nach den jüngsten russischen Luftangriffen auf die Ukraine hat Polen eine Verletzung seines Luftraums gemeldet. Der Chef der polnischen Einsatzkräfte sagte, dass es sich vermutlich um eine Drohne gehandelt habe. Mindestens drei Radarstationen hätten das fliegende Objekt erfasst. Ob es aus Russland kam, ist unklar.

Zuletzt waren russische Raketen oder Marschflugkörper aber immer wieder in den polnischen Luftraum eingedrungen. Warschau ist seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine einer der stärksten Unterstützer Kiews.

Russland setzte mehr als hundert Raketen bei Angriff auf Ukraine ein

Russland hat nach ukrainischen Angabe bei seinem seinem jüngsten landesweiten massiven Luftangriff mehr als hundert Raketen und beinahe hundert Drohnen eingesetzt. Im Onlinedienst Telegram sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videobotschaft, dass es einer der schwersten Angriffe gewesen sei.

Selenskyj zufolge hat es sich um einen „kombinierten“ Angriff mit Raketen „verschiedenen Typs“ und iranischen Schahed-Drohnen gehandelt. Das russische Verteidigungsministerium erklärte auf Telegram, bei massiven Angriffen auf die ukrainische Energie-Infrastruktur „alle anvisierten Ziele getroffen“ zu haben.

Peter Sawicki berichtet über das Ausmaß des russischen Luftangriffs, der auch am Mittag noch andauerte:

Geilenkirchen: Wollten Russen Nato-Stützpunkt sabotieren?

Auf den Nato-Stützpunkt im nordrhein-westfälischen Geilenkirchen war offenbar ein russischer Sabotageakt geplant. Das hat die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen erfahren. Demnach lagen dem Geheimdienst ernstzunehmende Hinweise vor, dass zunächst eine russische Drohne den Nato-Luftwaffenstützpunkt ausspionieren sollte. In Geilenkirchen war in der vergangenen Woche kurzzeitig die zweithöchste Sicherheitsstufe verhängt worden. Die Nato hatte dafür keine genauen Gründe genannt.

„Terror schneller beenden“: Ukraine will westliche Waffen gegen Russland nutzen

Die Ukraine will, dass westliche Waffen auch bis weit ins russische Territorium hinein genutzt werden dürfen. Das würde den Terror aus Moskau schneller beenden, schrieb der Stabschef von Präsident Wolodymyr Selenskyj, Andrij Jermak, auf Telegram.

Am Montagmorgen hat die Ukraine die schwersten russischen Luftangriffe seit Kriegsbeginn gemeldet – mindestens drei Menschen seien dabei ums Leben gekommen. Auch in der Hauptstadt Kiew habe es mehrere Explosionen gegeben, zeitweise sei die Strom- und Wasserversorgung unterbrochen gewesen, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko mit.

Ukraine: Reuters-Mitarbeiter bei Raketenangriff getötet

Bei einem Angriff auf ein Hotel in der ostukrainischen Stadt Kramatorsk ist ein Mitarbeiter der Nachrichtenagentur Reuters ums Leben gekommen. Zwei weitere seien verletzt worden, teilte die Agentur am Sonntagabend mit. Das Gebäude wurde am Samstag von einer Rakete getroffen. Laut dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj sei das Hotel von einer russischen Rakete zielgerichtet zerstört worden.

Bei dem Toten handelte es sich um den ehemaligen britischen Soldaten Ryan Evans. Der 38-Jährige arbeitete seit 2022 für Reuters und beriet Journalisten in Sicherheitsfragen.

Reuters safety adviser Ryan Evans was killed and two Reuters journalists were injured in a strike on a hotel in the eastern Ukrainian city of Kramatorsk https://t.co/n1m3aY3x4d pic.twitter.com/yYEyqhRiZm

Belarus zieht Truppen an Grenze zur Ukraine zusammen

Belarus zieht an der Grenze zur Ukraine offenbar Truppen zusammen. Laut dem ukrainischen Außenministerium wurden in der Region Gomel neue Einheiten mit Panzern, Artillerie und Flugabwehr beobachtet. Unter den Personen habe man auch Söldner der ehemaligen russischen Wagner-Truppe erkannt. Die Regierung in Kiew rief die Verantwortlichen in Belarus dazu auf, die Truppen zurückzuziehen.

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko hatte erst vor wenigen Tagen die Truppenverstärkungen in Richtung der Grenze zur Ukraine angekündigt. Als Grund dafür nannte er starke Truppenansammlungen auf ukrainischer Seite. Dort habe die Ukraine bis zu 120.000 Soldaten stationiert, behauptete er.

Russland und Ukraine tauschen Gefangene aus

Russland und die Ukraine haben einen weiteren großen Gefangenenaustausch vollzogen. Durch Verhandlungen seien 115 russische Soldaten, die im Gebiet Kursk gefangen genommen worden seien, wieder in ihre Heimat zurückgeholt worden, meldete das russische Verteidigungsministerium. Im Gegenzug sei eine ebenso hohe Zahl an Ukrainern übergeben worden. Der Austausch von Kriegsgefangenen ist eins der wenigen Felder, wo Moskau und Kiew noch miteinander kooperieren.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Austausch auf den sozialen Medien bestätigt. Die Ukraine vergesse niemanden und versuche alles, um die eigenen Soldaten aus der Gefangenschaft zurückzuholen, schrieb Selenskyj. Er dankte dabei den eigenen Truppen, die Russen gefangen genommen hatten. Dadurch sei der Austausch erst möglich geworden.

Selenskyj hatte mehr als einmal erklärt, dass ein Ziel der ukrainischen Offensive im Gebiet Kursk auch darin bestehe, russische Soldaten gefangenzunehmen, um sie gegen Ukrainer in Kriegsgefangenschaft auszutauschen. Solche Austausche gab es bereits mehrfach seit Kriegsbeginn.

Ukraine trifft russisches Munitionsdepot

Die ukrainische Armee hat bei Drohnenangriffen ein russisches Munitionsdepot getroffen. Laut Medienberichten ist ein Lager in der Region Woronesch getroffen worden. Der zuständige Gouverneur schrieb im Onlinedienst Telegram, zwei Frauen seien durch die Detonation verletzt worden.

Er verhängte für drei Ortschaften den Notstand, 200 Menschen sollen in Sicherheit gebracht werden. Auf der Gegenseite meldete das ukrainische Militär einen massiven russischen Raketenangriff auf die Schlangeninsel im Schwarzen Meer. Sie gilt als strategisch wichtig für die Kontrolle des westlichen Schwarzmeerraums. Diese Aufnahmen sollen das brennende Depot zeigen:

USA liefern weitere Waffen an Ukraine und verschärfen Sanktionen

US-Präsident Biden hat dem ukrainischen Präsidenten Selenskyj weitere Militärhilfe zugesagt. Die USA liefern Luftabwehr- und Panzerabwehrraketen, Ausrüstung zur Drohnenabwehr und Munition. Außerdem hat die Regierung in Washington ihre Sanktionen auf 400 Organisationen und Einzelpersonen ausgeweitet.

Selenskyj hatte zuvor die westlichen Partner der Ukraine eindringlich aufgefordert, mehr zu liefern. An der Front werde mit Granaten und Ausrüstung gekämpft, nicht mit Worten wie „morgen“ oder „bald“, hatte Selenskyj wörtlich gesagt.

Modi fordert bei Ukraine-Besuch Friedensgespräche

Der indische Ministerpräsident Narendra Modi hat bei seinem Besuch in Kiew Gespräche zwischen der Ukraine und Russland gefordert. Der Weg zu einer Friedens-Lösung könne nur durch Dialog und Diplomatie gefunden werden, sagte er nach einem Treffen mit Präsident Volodimir Selenskyj. Beide Politiker haben den Besuch „historisch“ genannt.

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SWR3

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