Leere Supermarktregale, steigende Preise durch die Inflation und der Wunsch nach Selbstversorgung: Gemüse auf dem eigenen Acker anbauen wird zum Trend. Lohnt sich das auch?
- Warum gibt es den Wunsch vom eigenen Acker?
- Gemüse selbst anbauen – lohnt sich das?
- Wie viel Gemüse kann vom eigenen Acker geerntet werden?
- Hier könnt ihr in SWR3Land einen Acker mieten
Warum gibt es den Wunsch vom eigenen Acker?
Der Wunsch zu Sparen begleitet im Moment viele, wenn sie im Supermarkt unterwegs sind. Steigende Preise, gleichzeitig Lieferengpässe und leere Regale. Als Alternative zur Abhängigkeit vom chaotischen Lebensmittelmarkt probieren sich immer mehr Menschen im selbst Anbauen: Wanda Ganders von Meine Ernte vermietet Ackerflächen an Hobby-Gärtnerinnen und -Gärtner und bekommt dadurch auch deren Sorgen und Wünsche mit:
SWR3-Reporterin Saskia Wöhler hat sich in unserer Insta-Story den Acker für euch angeschaut!
Gemüse selbst anbauen - lohnt sich das?
Täglich frisches Gemüse und vielleicht sogar gezielt Bio oder regional einkaufen – das kann da im Moment ganz schön ins Geld gehen. Selbst Gemüse anbauen wird gerade wieder zum Trend – und zwar nicht nur ein paar Tomaten auf dem Balkon, sondern im ganz großen Stil: Auf einer eigenen Acker-Parzelle! Die gibt’s in immer mehr Städten in SWR3 Land zu mieten, fertig bepflanzt und ein ganzes Jahr nutzbar. Seit dieser Woche ist auf vielen Äckern Saisonstart, zum Beispiel in Wiesbaden – also quasi „Schlüsselübergabe“ auf dem Feld.
Sebastian und seine Freundin Sarah sind Vollprofis auf dem Feld. Beide sind Anfang dreißig, und arbeiten als Ingenieure, sitzen aktuell viel im Homeoffice. Das Ackern haben sie als Ausgleich angefangen – und weil sie für Nachhaltigkeit brennen. Weil es sich aber auch finanziell so lohnt, setzen sie dieses Jahr voll auf Selbstversorgung.
Selber Obst und Gemüse anbauen?! Fünf Tipps für Obst und Gemüse aus dem eigenen Anbau
Eine saftige Tomate auf dem Frühstücksbrot oder süße Erdbeeren für zwischendurch und alles aus eigenem Anbau. Das ist genau das, was du möchtest? Mit unseren Tipps: kein Problem!
Fast 100 Quadratmeter Acker haben die beiden in diesem Jahr – die größte Parzellengröße auf der Anlage kostet im Jahr 440 Euro. Sarah und Sebastian wollen sich darauf komplett neu ausprobieren.
Viel Vorwissen im Gemüseanbau bringt aber nicht jeder mit. Damit auch Anfänger zurechtkommen, sind die Acker mit 20 Gemüsesorten schon fertig bepflanzt. Dazu gibt es einen „Wunschbereich“, den man selbst gestalten kann. Gartenwerkzeuge und Pflanz-Beratung gibt es kostenlos vor Ort, Mitarbeiter von Meine Ernte und der Landwirt, dem der Acker gehört, bieten sogar „Sprechstunden“ für die Gärtnerinnen und Gärtner an.
230 Euro pro Jahr kostet eine normale Parzelle mit 45 Quadratmetern. Bei guter Pflege kann man dann das Doppelte oder sogar Dreifache an Gemüsewert zurückbekommen, sagt Organisatorin Wanda Ganders. Allerdings nur, wenn man seinen Gemüseverbrauch anpasst:
3 Tipps für den insektenfreundlichen Garten oder Balkon
Wie viel Gemüse kann vom eigenen Acker geerntet werden?
Auch Familie Funk war letztes Jahr schon dabei – mit überhaupt keinen Erwartungen. Die Erntemenge hat sie dann total überrascht:
Aber man muss auch bereit sein, viel reinzustecken, sagt Vater Christopher.
In diesem Jahr starten die Funks deshalb nur mit einem Mini-Acker. Das reicht auch, sagen sie. Der ist 20 Quadratmeter groß und kostet 140 Euro. Zum Selbstversorgen reicht das nicht, ist aber auch gar nicht der Anspruch, sagen die Funks. Den größten Gewinn sehen sie an ganz anderer Stelle:
Hier könnt ihr einen Acker mieten
- Ackerhelden: Düsseldorf, Mainz, Darmstadt, Freiburg, Stuttgart,
- Meine Ernte: Bonn, Troisdorf, Köln, Düsseldorf, Solingen, Frankfurt, Wiesbaden, Stuttgart
- Tegut: Bensheim, Griesheim, Darmstadt, Klein-Zimmern, Dreieich, Schöneck-Oberdorfenfelden, Bruchköbel-Oberissigheim
- Mein Gemüseacker: Köln
- Acker4u: Köln