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Cornelia Stenull
Cornelia Stenull
Anja Braun
Anja Braun, Reporterin und Redakteurin SWR Wissen aktuell.

Der Himmel wird plötzlich dunkel und Wind kommt auf. Wenn euch ein Gewitter kalt erwischt, haben wir ein paar Tipps, was ihr in verschiedenen Gefahrensituationen machen könnt.

Wenn so tragische Unfälle passieren wie in Unterensingen, als ein Mann nach einem Blitzeinschlag in einen Baum stirbt und weitere Menschen verletzt werden – dann kommen viele ins Nachdenken: Wie hätte ich in dieser besonderen Gewitter-Situation reagiert? Wie verhalte ich mich überhaupt richtig bei Gewitter?

Gefahrensituationen bei Gewitter und das richtige Verhalten

Generell gilt: Wenn ihr draußen unterwegs seid und das Gewitter direkt über euch ist, dann am besten

  • eine Mulde suchen
  • in die Hocke gehen, kleinmachen
  • Arme eng am Körper
  • beide Füße auf den Boden
  • Kopf vorneüber beugen
  • warten, bis das Gewitter weggezogen ist.

Wenn keine Mulde da ist, dann macht euch trotzdem zum „kleinen Paket“, damit ihr möglichst wenig Angriffsfläche bietet. Außerdem solltet ihr Bäume, Masten oder Türme meiden.

Auch bei Menschen mit Beeinträchtigungen ist es wichtig, diese Tipps zu befolgen. Sitzt eine Person im Rollstuhl, ist es wichtig – wenn möglich – diesen zu verlassen. Im Zweifelsfall kann ein Rollstuhl, vor allem ein elektronischer, Blitze anziehen. Außerdem wird daran gearbeitet, die Warnungen vor Unwetter, beispielsweise in Warnapps barrierefreier zu gestalten. So können es auch Menschen mit Beeinträchtigungen eher vermeiden, überhaupt in ein Gewitter hineinzugeraten.

Je nach Ort oder Zeitpunkt des Gewitters gibt es verschiedene Möglichkeiten. Was mache ich beispielsweise, wenn ich am Baggersee, im Wald, auf dem Sportplatz oder mit dem Fahrrad unterwegs bin? Wir haben euch ein paar Situationen zusammengefasst:

Bei Gewitter am Baggersee

Ihr seid im Sommer am Baggersee oder im Schwimmbad und ein Gewitter zieht auf: Dann geht sofort aus dem Wasser und möglichst weit weg vom Gewässer – Baden bei Gewitter ist lebensgefährlich. Falls ihr mit dem Auto an den Baggersee gefahren seid, dann setzt euch dort rein und macht Fenster und Türen zu.

Wenn es ein festes Gebäude am Baggersee oder im Schwimmbad gibt, geht dort rein. In vielen Freibädern gibt es laut DLRG auch Umkleidekabinen mit Blitzableitern, dann stellt euch dort unter. Aufpassen: Kleine Kioske oder Holzhütten bieten eher keinen Schutz weil sie meist keinen Blitzableiter haben.

Bei Gewitter im Wald

Es heißt, bei Gewitter soll man sich nicht unter einen Baum stellen. Schwierig wird das, wenn ihr gerade im Wald unterwegs seid und überall Bäume sind. Dann hängt es davon ab, wie weit das Gewitter entfernt ist. Könnt ihr in kurzer Zeit ein sicheres Gasthaus oder euer Auto erreichen, dann beeilt euch und kommt dort unter.

Ist das Gewitter ganz nah, dann geht am besten auf einem breiteren Waldweg in die Hocke und macht euch zum „kleinen Paket“. Wichtig ist, dass ihr euch nicht direkt neben einen Baum stellt. Blitze suchen sich bevorzugt einzeln stehende Bäume aus, die Art spielt dabei keine Rolle. Außerdem können durch den böigen Wind, den es meistens zum Gewitter gibt, Äste abbrechen und auf euch herabstürzen.

Regenschirme, Wanderstöcke oder andere Gegenstände aus Metall solltet ihr am besten zu Seite legen – ein, zwei Meter von euch weg.

Bei Gewitter auf Feld und Wiese

Wenn ihr bei Gewitter mitten auf einem großen Feld oder einer großen Wiese seid, dann gilt auch hier: Mulde suchen, in die Hocke gehen, kleinmachen, beide Füße eng nebeneinander auf den Boden.

Was ihr dabei nicht machen sollt: nicht flach auf den Boden legen. Denn gefährlich ist nicht nur der Blitzeinschlag selbst, sondern auch der Erdboden, der den Strom leitet. Würdet ihr auf dem Boden liegen, würde das die Kontaktfläche mit dem Erdboden vergrößern, ihr würdet also eine größere Angriffsfläche bieten.

Gewitterwolken über einem Feld in Deutschland.
Gewitterwolken über einem Feld in Deutschland.

Bei Gewitter auf dem Campingplatz, im Zelt

Laut VDE e.V. Ausschuss Blitzschutz und Blitzforschung bietet ein normales Campingzelt keinen Schutz vor Blitzschlag. Sucht euch auf dem Campingplatz entweder Schutz in einem Auto oder in einem sicheren Gebäude.

Sind laut Wettervorhersage während eurer Urlaubszeit Gewitter angekündigt, dann überlegt euch gut, wo ihr auf dem Campingplatz das Zelt aufstellt – meidet auf jeden Fall einzelne Bäume, Steinschlag- und Überschwemmungszonen. Wenn ihr euer Zelt in der freien Natur aufstellt, dann meidet exponierte, erhöhte Stellen auf Hügeln oder Bergkämmen. Auf einer flachen Ebene sollte euer Zelt nicht der höchste Punkt sein.

Bei Gewitter auf dem Sportplatz

Ihr werdet beim Kicken oder bei der Leichtathletik auf dem Sportplatz überrascht. Dann gilt auch hier: Wenn es ein festes Gebäude gibt, stellt euch dort unter. Falls es keinen Schutz gibt, dann geht in die Hocke und macht euch klein – wie oben beschrieben. Wichtig: Ihr sollt euch nicht zu mehreren als Gruppe zusammendrängen – auch nicht als „kleines Paket“ in der Hocke – haltet Abstand voneinander.

Wichtig ist noch: Geht weg von Toren oder Stangen aus Metall. Die können Blitze anziehen und den Strom in den Boden weiterleiten. Der DFB hat für Fußballtrainer ein Infoblatt zum Thema Gewitterschutz herausgegeben.

Bei Gewitter mit dem Fahrrad unterwegs

Ihr seid gerade auf dem Fahrrad unterwegs und ein Gewitter ist ganz nah über euch, dann fahrt nicht weiter, sondern steigt ab. Der Allgemeine Deutscher Fahrrad-Club e. V. (ADFC) rät, dass ihr am besten zehn Meter Abstand zwischen euch und das Fahrrad bringen solltet. Denn: Fahrräder ziehen Blitze zwar nicht an, aber sie leiten. Das gleiche gilt übrigens auch für Motorräder!

Einfache Formel: So weit ist das Gewitter von dir entfernt

Für die Berechnung, wie nahe ein Gewitter ist, gilt eine einfache Formel:

  • die Sekunden zwischen Blitz und Donner zählen
  • Anzahl der Sekunden mit der Schallgeschwindigkeit multiplizieren – das ist etwa der Wert 340
  • das Ergebnis ist der Abstand des Gewitters in Metern
  • das Ergebnis durch 1.000 teilen – das ist der Abstand des Gewitters in Kilometern

Beispiel:

  • 1 Sekunde: 340 Meter Entfernung
  • 2 Sekunden: 680 Meter Entfernung
  • 3 Sekunden: 1.020 Meter Entfernung, also ca. 1 Kilometer Entfernung
  • 6 Sekunden: 2 Kilometer Entfernung
  • 9 Sekunden: 3 Kilometer Entfernung

Ist der zeitliche Abstand zwischen Blitz und Donner unter drei Sekunden, ist das Gewitter quasi direkt über dir. Dann kann jederzeit der Blitz einschlagen – Unfälle mit Todesfällen können passieren. Du solltest dich also dringend schützen und in Sicherheit bringen!

Unsere Quellen

Transparenz ist uns wichtig! Hier sagen wir dir, woher wir unsere Infos haben!

Der SWR ist der Südwestrundfunk. Er ist öffentlich-rechtlich und gehört mit anderen Sendern (wie zum Beispiel WDR und BR) zusammen zur ARD. Dort arbeiten Journalisten, die zu aktuellen Themen direkt mit Betroffenen sprechen und bei Behörden und Unternehmen kritisch nachfragen. Der SWR wird durch den Rundfunkbeitrag finanziert und arbeitet unabhängig von Werbung und Politik.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) ist der nationale zivile meteorologische Dienst der Bundesrepublik Deutschland. Er erbringt meteorologische Dienstleistungen – zum Beispiel die Wettervorhersage – für die Gesellschaft und Wirtschaft. Dazu gehören zum Beispiel die Schifffahrt, die Landwirtschaft oder die Wissenschaft.

Auch andere Medien und Webseiten können für uns Quellen für News sein. Das sind zum Beispiel Seiten, die sich nur mit einem Themenbereich beschäftigen und deshalb Spezialisten in dem Bereich sind. Für Seiten wie hiphop.de oder raptastisch.net arbeiten zum Beispiel Musik-Journalisten, für Webseiten wie golem.de oder t3n.de Technik-Journalisten.

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