Stand
Autor/in
Sebastian Lehmann
Onlinefassung
Felix Stängle

Sind es die Radfahrer oder doch die Oma mit Rollator, welche im Verkehr die meiste Unruhe stiften? Sebastian Lehmann analysiert diese Situation.

Radfahrer sind wirklich die schlimmsten Verkehrsteilnehmer. Rote Ampeln, Zebrastreifen, Kindergartengruppen. Sie fahren einfach überall drüber. Ich weiß, wovon ich spreche, ich bin selbst einer von ihnen. Schlimmer als Fahrradfahrer sind nur noch Autofahrer, Motorradfahrer, E-Roller-Fahrer, Busfahrer und ältere Damen mit Rollatoren. 

In den letzten Jahren war ich viel zu Fuß unterwegs. Mittlerweile gehe ich ständig spazieren, erst wegen Corona und jetzt mit Kinderwagen. Meistens im Park. Leider gibt es dort auch Radfahrer. 

Hier könnt ihr euch Lehmanns Leben anhören!

Ich schiebe also leicht übermüdet den Kinderwagen durch den herbstlichen Park, da klingelt es aufgeregt hinter mir. Ich kann gerade noch in einen Busch springen, bevor ein Radler haarscharf an mir vorbei prescht. Gefolgt von zwei weiteren. Alle tragen sie hautenge Radlerhosen und ebenso enge Trikots in Knallfarben, ansonsten sind sie komplett rasiert, um den Luftwiderstand so gering wie möglich zu halten. 

Radfahrer und ihre Eigenheiten

Freundliche Radfahrer rufen einem wenigstens noch rechtzeitig ein „Aus dem Weg, du Lahmarsch“ zu, damit man sich schnell in Sicherheit bringen kann. Es gibt im Park nur zwei Arten von Radfahrern. Erstens eben jene Raser. Sie sind immer in Eile. Deswegen haben viele von ihnen ihr Zweirad mit einem Elektromotor aufgerüstet. Insgeheim wissen sie allerdings, dass sie mit dem Auto doch schneller  am Ziel ankommen würden - und das macht sie wütend. Rasend wütend. 

Die zweite Radfahrer-Gruppe sind Touristen, die sich ein Leihrad besorgt haben, und damit nun in Gruppen und in Schritttempo über die unbefestigten Wege schleichen. Manchmal überholt sie eine Oma mit Rollator und beschimpft sie grundlos. Einfach die schlimmsten Verkehrsteilnehmer!  

Die Touris fahren sonst nie Rad und sind überfordert, gleichzeitig zu treten und zu lenken. Viele sind auch besoffen und machen Selfies, während sie versuchen einhändig zu fahren. Hin und wieder fällt einer wie in Zeitlupe samt Fahrrad um. Bevor er sich wieder aufrappeln kann, fährt aber schon ein Raser über ihn drüber.  

Achtung, du Hirbel!“, ruft er noch und ich springe wieder beiseite.  

Morgen bestelle ich für das Kind einen Fahrradanhänger. Ich bin lange genug gelaufen.  

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Autor/in
Sebastian Lehmann
Onlinefassung
Felix Stängle

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