Aus der Kirche auf die Rockbühne. Das Instrument für Flächen, Größe und expressive Soli.
Orgel ist nicht gleich Orgel
Genauer gesagt: die Hammond-Orgel. So hieß nämlich der Erfinder, der das riesige Instrument, das bis dahin nur in Kirchen zu hören war, auch bühnentauglich machte. Ohne Pfeifen natürlich – in seiner Orgel wurden die Töne auf elektromechanische Weise erzeugt.
Aber ein wichtiges Prinzip behielt er bei: das der verschiedenen Register. Kirchenorgeln klingen ja auch manchmal sanft und leise, als würden nur ein paar Flöten spielen; dann wieder donnert es mächtig und metallisch, und das hängt eben davon ab, welche Registerhebel der Organist gezogen hat, bevor er in die Tasten greift, also ob eine Taste das Gebläse der Orgel nur in eine kleine Holzpfeife leitet oder eben dazu noch in die meterlangen großen Pfeifen.
Die Hammond-Orgel
Der Hammond-Orgel-Spieler kann mit sogenannten Zugriegeln entscheiden, welche Klänge er in wie vielen Oktaven zusammenschaltet, und so kann er erst richtig mit Ausdruck spielen: Anders als etwa das Klavier haben Orgeln ja keine Anschlagsdynamik, das heißt, ob man die Tasten nur antupft oder mit aller Kraft reinhaut, macht keinen Unterschied.
Und noch etwas ist bei der Orgel anders als beim Klavier: Die tiefen Töne spielt man - mit den Füßen! Auch für die Hammond-Orgel gibt es solche Bass-Pedalreihen, die angeordnet sind wie die schwarzen und weißen Tasten oben. Wobei die nicht mehr so wichtig waren, als zunehmend Rockbands das Instrument für sich entdeckten – die hatten ja meist noch einen Mann oder eine Frau mit Bassgitarre. Konnte der Organist sich also auf die Hände konzentrieren. Nur ein einzelnes Pedal bekam er dazu: für die Lautstärke; um mit den Gitarristen mitzuhalten.
Arbeitsblätter und Lösungen zur Orgel
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