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Franziska Thees
Franziska Thees
Alicia Tedesco
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Es gibt neue Hinweise, warum die Gondel am Dienstag in Tirol abgestürzt ist: Das Seil hielt – ein anderes Teil nicht. Mittlerweile ist die Bahn wieder in Betrieb.

Seit Freitag transportiert die Acherkogelbahn in Österreich wieder Skifahrer auf die Piste in Hochoetz. „Alle für einen sicheren Betrieb notwendigen Überprüfungen der Seilbahn-Anlage sowie weiterführende Maßnahmen entlang der Trasse sind vorgenommen worden“, teilten die Bergbahnen Hochoetz mit.

Warum ist die Gondel in Tirol abgestürzt?

Die Untersuchung der Seilbahn-Behörde habe ergeben, dass eine „Verkettung von mehreren ungünstigen, natürlichen Gegebenheiten“ zu dem Unglück mit sechs Verletzten am Dienstag geführt habe, hieß es.

Es seien insgesamt drei umstürzende Bäume für das Unglück verantwortlich gewesen. Ein 28 Meter hoher Baum sei mit einem kleineren Baum in Richtung Seilbahntrasse gestürzt. Dabei sei ein dritter Baum mitgerissen worden.

Die herabgestürzten Bäume waren keine sogenannten Randbäume, die direkt neben der Trasse standen, sondern waren mehr als 20 Meter von der Trasse entfernt.

Drei umstürzende Bäume verursachten das Unglück

Die Ermittler gehen davon aus, dass die Bäume auf das Tragseil der Gondel fielen – und zwar genau auf die Klemme. Das ist das Teil, das die Gondel mit dem Seil verbindet und unter anderem dafür sorgt, dass die Kabine beim Ein- und Aussteigen langsamer wird.

Laut einem TÜV-Experten war es „ein Unglück, das durch Zufall genau so die Kabine getroffen hat“. Das Seil selbst ist aber nicht gerissen – und sollte es bei so einem Vorfall gar nicht, wie der TÜV-Experte Entwarnung gibt. Denn:

Das Seil reißt in so einer Situation nicht. Ein Seil besteht aus 216 Drähten, jeder Draht würde sogar diesen Baum noch abfangen können.

Einen technischen Defekt oder menschliches Versagen hatte die Polizei am Dienstag ausgeschlossen. Die Gondel dürfte aus sieben bis zehn Metern Höhe abgestürzt sein.

Mutter und Ex-Frau meldet sich nach abgestürzter Gondel in Tirol

Vier Familienmitglieder aus Dänemark waren mit der Gondel abgestürzt. Die Mutter der Kinder und Ex-Frau des Vaters hat sich am Mittwochmorgen auf Facebook gemeldet. Sie schreibt: „Alle sind jetzt außer Gefahr. (...) Sie haben alle schwere und viele Verletzungen, sind aber in zwei Krankenhäusern in Österreich in guten Händen.“

Die Polizei sagt, dass der 49-jährige Vater mit seiner 19-jährigen Tochter und seinem 20 Jahre alten Sohn mit der Seilbahn zur Piste unterwegs war. Dabei war auch der 46-jährige Bruder des Vaters. Der Vater wurde nach Angaben der Behörden besonders schwer verletzt und schwebt immer noch in Lebensgefahr. Laut Polizei können sich die Verletzten kaum daran erinnern, was beim Absturz passierte.

Nach der Bergung der Schwerverletzten meldeten sich bei der Polizei drei weitere Personen aus anderen Gondeln. Das berichtet der ORF. Dabei ist auch ein deutsches Ehepaar im Alter von 58 und 62 Jahren, das in der Gondel vor der abgestürzten Kabine saß. Aufgrund der heftigen Schwingungen des Tragseils wurde das Paar aus dem Raum Leipzig verletzt. Es stehe noch unter Schock und habe bisher keine näheren Angaben gemacht, hieß es.

Die Stuttgarter Firma Ro-Tec prüft weltweit die Sicherheit von Seilbahnen und entwickelt ein Gerät, das den Zustand eines Seils live überwachen kann. Hier im Video könnt ihr sehen, wie das funktioniert:

Das Ötztal zählt zu den prominentesten Skigebieten in den Alpen. Die Bahn aus dem Jahr 2000 ist eine Zubringerbahn ins Skigebiet. Sie ist rund 2.800 Meter lang und überwindet 1.200 Höhenmeter:

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