Die DFL hat für den Einstieg eines potentiellen Milliarden-Investors gestimmt. Der Weg ist damit wohl frei für den möglichen Einstieg eines Finanzinvestors in die Vermarktung der Spiele der Ersten und Zweiten Bundesliga.
- Einstieg von Milliarden-Investor beim DFL: Was bedeutet das?
- Das sind die Rahmenbedingungen
- Was soll beim DFL mit dem Geld des Investors passieren?
- Widerstand gegen Investor von den Fans
Es ist ein ganz schönes Beben, das da durch die Bundesliga geht, gerade. Die Erst- und Zweitliga-Clubs haben heute für einen Investor gestimmt. Anteile der Liga sollen verkauft werden, für bis zu eine Milliarde. Das hat die DFL beschlossen. 24 Vereine haben dafür gestimmt, zehn dagegen, zwei haben sich enthalten.
SWR3-Reporter Tim Brockmeier berichtet aus Frankfurt, wie knapp die Abstimmung war:
Es geht um einen Milliarden-Deal. Ein entsprechender Antrag am Montag hatte auf der DFL-Mitgliederversammlung mit 24 Ja-Stimmen gerade so die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit erhalten. Die Wahl wurde in geheimer Abstimmung abgehalten.
DFL Einstieg von Milliarden-Investor: Was bedeutet das?
Die Geschäftsführung der Dachorganisation des deutschen Profi-Fußballs kann jetzt konkrete Verhandlungen mit einem strategischen Vermarktungspartner aufnehmen. Sechs Unternehmen sollen ihr Interesse an einer Partnerschaft mit der DFL bekundet haben.
DFL mit Investor: Das sind die Rahmenbedingungen
Für eine prozentuale Beteiligung an den TV-Erlösen soll ein Finanzinvestor eine Milliarde Euro zahlen. Der Vertrag soll eine Maximallaufzeit von 20 Jahren haben und bis zum Beginn der Saison 2024/25 unterzeichnet sein.
Was soll beim DFL mit dem Geld des Investors passieren?
Sollte es zu einem Investoreneinstieg kommen, soll die Milliarde nach Informationen der Sportschau unter anderem wie folgt genutzt werden:
- 600 Millionen Euro sollen in die Digitalisierung, Internationalisierung und Vermarktung gesteckt werden. 164 Millionen sind nach Informationen der Sportschau für die Etablierung und den Betrieb einer eigenen Videoplattform geplant. Der Rest des Geldes soll beispielsweise dafür genutzt werden, um Dokumentationen im Netflix-Stil zu drehen oder die Liga international besser zu vermarkten.
- 100 Millionen Euro sollen für die Förderung von Auslandsreisen der Klubs genutzt werden, um die Liga im Ausland bekannter zu machen.
Ausführliche Infos findet ihr im SWR3-Topthema vom Montag:
Widerstand gegen Investor von den Fans
Aus dem Fan-Lager hatte es bis zuletzt Widerstand gegen einen solchen Deal gegeben. Viele Fans hatten ihren Protest auch am zurückliegenden Wochenende in Stadien auf Spruchbändern zum Ausdruck gebracht. Sie befürchten durch den Einstieg eines Investors eine Wettbewerbsverzerrung.
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Sportschau