Am Wochenende konnte sich der Blick in den Himmel wieder außerordentlich lohnen: Ein Komet zieht aktuell an der Erde vorbei – auch jetzt kann man ihn noch entdecken!
In der Nacht auf Freitag konnte man am Himmel über SWR3Land Polarlichter beobachten. Und am Wochenende bescherte uns der Himmel das nächste große Ding: Der Komet mit dem eingängigen Namen C/2023 A3 Tsuchinshan-Atlas beehrt uns nämlich gerade. Noch ist er abends zu sehen.
- Sorge um Tsuchinshan-Atlas: Überlebt er die Sonne?
- So könnt ihr den Kometen sehen
- Bilder von Komet Tsuchinshan-Atlas
- Komet C/2023 A3 Tsuchinshan-Atlas: Woher kommt der Name?
Und wer sich fragt, wie man „Tsuchinshan-Atlas“ richtig und ohne zu stolpern ausspricht – hier die richtige und exklusive Aussprache von unserem SWR3 Kometen-Experten Sascha Zeus 😉☄️:
Sorge um Tsuchinshan-Atlas: Überlebt er die Sonne?
Vermutlich hat der Komet seine Reise zu uns vor Zehntausenden von Jahren begonnen. Er stammt aus der Oortschen Wolke, die sich am Rande unseres Sonnensystems befindet. Nun kam er der Sonne so nah wie wohl noch nie vorher.
Zunächst war noch unklar, ob er das überhaupt überleben würde. Denn das Eis des eigentlich tiefgekühlten Gesteinsbrockens wird dann zu Gas und durchbricht damit die Kometenoberfläche. Die Folge: Es bildet sich zusammen mit dem freigesetzten Staub der schön anzusehende typische Schweif, aber der Kern droht dadurch auseinanderzubrechen. Zumal der Kern von Tsuchinshan-Atlas nur ein oder zwei Kilometer groß sein soll. Das ist für einen Kometenkern ziemlich klein.
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Komet im Himmel entdecken? So geht's – auch nach dem Wochenende
Offenbar hat Tsuchinshan-Atlas den Stresstest aber ausgehalten. Als er sich der Erde näherte, war er zunächst nur mit Spezialausrüstung zu beobachten. Am Wochenende konnte man ihn dann mit bloßem Auge sehen – mit dem richtigen Standort und Wetter.
Carolin Liefke vom Haus der Astronomie in Heidelberg tippte vorab auf den 12. oder 13. Oktober, an denen der Komet sich am besten zeigte. An den beiden Wochenend-Tagen war er der Erde nämlich am nächsten.
Allerdings gehört ein bischen Glück dazu. Eine Garantie, den Kometen zu sehen, gibt es leider nicht.
Wer ihn am Wochenende nicht sehen konnte, hat aber trotzdem noch Chancen. Denn Tsuchinshan-Atlas entfernt sich zwar von der Erde, allerdings hat man bis Mitte der Woche sogar länger Zeit, den Komet am Nachthimmel zu entdeckten, erklärt Uwe Gradwohl aus der SWR Wissenschaftsredaktion:
Und falls das Wetter nicht mitspielt, kann man immer noch auf den Sonnenbeobachtungssatelliten Soho setzen, auf dessen Kamera der Komet auch zu sehen ist.
Alles über Tsuchinshan-Atlas erfährst du im Stream vom Haus der Astronomie in Heidelberg:
So schön sieht Komet Tsuchinshan-Atlas aus
Mit gutem Equipment, der nötigen Erfahrung und einem guten Standort konnten einige Astro-Fotografen den Kometen schon verewigen:
Einen schönen Blick auf den Komet hat man auch von der Internationalen Raumstation ISS. Von dort hat NASA-Astronaut Matthew Dominick dieses Video des „aufgehenden“ Kometen aufgenommen:
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Komet C/2023 A3 Tsuchinshan-Atlas: Woher kommt der Name?
Den Namen hat der kosmische Besucher von den beiden Sternwarten, die ihn entdeckt beziehungsweise als Kometen identifiziert haben. Im Januar 2023 wurde er als Objekt von der Tsuchinshan-Sternwarte (Purple Montain Observatory) in China gesichtet. Einen Monat später stellte das Asteroid Terrestrial-impact Last Alert System (Atlas) in Südafrika fest, dass es sich dabei nicht um einen Asteroiden, wie ursprünglich angenommen, sondern um einen Kometen handelte.
Was uns dieses Jahr schon alles am Himmel geboten wurde und vor allem was noch auf uns zukommt, erfährst du hier:
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