Das olle Skelett da an der Kirchenmauer machen wir auch gleich weg – so vielleicht die Idee. Nur, dass das Graffiti ein bekanntes Kunstwerk in Köln ist – oder war.
Dabei sind die Reinigungskräfte der Kölner Abfallwirtschaftsbetriebe nur ihrem Auftrag nachgekommen: Sie sollten ein Graffiti an der Kirche St. Cäcilien entfernen. Bei der Gelegenheit haben sie dann auch ein anderes Graffiti mit weggewischt – leider ein bekanntes Kunstwerk, das unter Denkmalschutz steht.
Knochenmann ist berühmtes Graffiti in Köln
Der sogenannte Knochenmann, von dem jetzt nur noch der Totenschädel und ein Teil der Hände übrig sind, stammt von dem Schweizer Künstler Harald Naegeli. Der „Sprayer von Zürich“ hatte das Skelett im Jahr 1980 auf das zugemauerte Portal der Kirche gesprayt – illegal in der Nacht. Jahre später war das Gerippe als Kunstwerk anerkannt und unter Denkmalschutz gestellt worden.
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Von dem Künstler gab es in Köln noch viel mehr solcher gesprayter Graffitis von Skeletten und Totenschädeln. Sie waren als „Kölner Totentanz" berühmt. Die meisten sind inzwischen verschwunden – vermutlich weggewischt.
Mehr zu Harald Naegeli und seiner Kunst zeigt ein Film - hier gibts den Trailer:
Naegeli ist inzwischen 84 Jahre und kann das Graffiti aus gesundheitlichen Gründen nicht selbst wiederherstellen. Aber er habe sein Einverständnis zu einer Restaurierung gegeben, heißt es von der Stadt Köln.
Kunstwerke von Beuys gerne Opfer von Putzaktionen
Der Knochenmann in Köln ist nicht das erste Kunstwerk, das weggewischt oder weggeräumt wird. Eines der bekanntesten Opfer solcher Putzaktionen ist die „Fettecke“ von Joseph Beuys. Im Jahr 1986 räumte ein Hausmeister der Kunstakademie die Butter aus der „Fettecke“ in einen Mülleimer. Er hatte nicht erkannt, dass es sich um eine Kunstinstallation handelte.
Das ist alles, was von der Fettecke nach der Putzaktion übrig blieb:
Badewannen-Kunstwerk zum Spülen genutzt
Ein weiteres Kunstwerk von Joseph Beuys, eine mit Mullbinden, Pflastern und Fett übersäte Badewanne, wurde im Herbst 1973 bei einer kleinen SPD-Feier blank geschrubbt – und zum Gläserspülen verwendet.
„Wir dachten, dat alte Ding können wir sauber machen“, erzählten Marianne Klein und Hilde Müller im WDR-Interview.
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