Joe Biden (81) ist der älteste Präsident der US-Geschichte. Mit spektakulären Versprechern sorgt er immer wieder für Aufsehen. Langsam wird klar: Er ist mit seiner Verwirrtheit nicht allein, wie unter anderem ein Video aus Virginia belegt.
Donald Trump (77) geht es genauso. Beispiel letzten Samstag: Trump tritt bei einem Wahlkampftermin in Virginia auf. Er arbeitet sich an Biden ab, nennt ihn einen „Narren“ („Fool“). Trump will klarmachen, dass Russlands Präsident Wladimir Putin vor Biden so wenig Respekt hat, dass er ihm sogar mit einem Atomschlag droht.
Dann breitet sich im Publikum, das zuvor frenetisch gejubelt hat, peinliche Stille aus: Trump hat „Obama“ statt „Biden“ gesagt, wie unter anderem der Guardian berichtet. Ihm selbst fällt es gar nicht auf. Hier die Szene:
Trump sagt ständig „Obama“, wenn er Biden meint
Er also auch? Trump spottet im Wahlkampf regelmäßig über den vermeintlichen geistigen Zustand Bidens. In seinem X-Post dazu fragt der demokratische Politikberater Jon Cooper: „Wär das Biden passiert, hätten die Medien einen ganzen Tag über seinen 'geistigen Niedergang' berichtet. Warum lassen sie Trump damit durchkommen?“
Was er meint: Trump passieren diese Versprecher andauernd. Das Wirtschaftsmagazin Forbes listet auf, dass Trump schon mindestens sieben Mal „Obama“ gesagt hat, wenn er eigentlich „Biden“ sagen wollte. Trumps krankhafte Obsession mit Obama ist bekannt. Aber ist das der Grund? Er selbst behauptet, es sei nur Sarkasmus.
Trump: Name der eigenen Frau verwechselt
Seine eigene Ehefrau Melania hat Trump neulich „Mercedes“ genannt. Auch Sarkasmus? Vergleicht er sie mit einem teuren Auto?
Vor Kurzem hat er die Wähler von Michigan aufgerufen, unbedingt an der Vorwahl am „27. November“ teilzunehmen. Die war aber am 27. Februar.
Vergangene Woche hat er zudem gesagt, er stimme mit Putin darin überein, dass „Biden“ Präsident werden sollte („nicht“ hat er vergessen zu sagen).
Meist interessiert das alles keinen. Vielleicht weil Trump sowieso für alle Arten von schrägem Gerede bekannt ist.
Bidens sprachliche Patzer: eine kleine Auswahl
Bidens Versprecher und Stolperer haben derweil schon eine Berühmtheit erlangt. Sie könnten die Nachwelt mehr beschäftigen, als viele seiner politischen Maßnahmen.
Zuletzt hat er etwa – besonders bizarr – den verstorbenen Altkanzler Helmut Kohl mit der früheren Bundeskanzlerin Angela Merkel verwechselt, außerdem den verstorbenen französischen Staatschef François Mitterrand mit Amtsinhaber Emmanuel Macron.
Bei einer Pressekonferenz bezeichnete er den ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi als „mexikanischen Präsidenten“. Die Ukraine hat er auch schon mit dem Nahen Osten verwechselt. Ganz trittsicher ist er bekanntlich auch nicht immer.
Biden: Der „andere Typ“ kann sich nicht mal den Namen seiner Frau merken
Sonderermittler Robert Hur hatte kürzlich in seinem Bericht zu Bidens Dokumentenaffäre geschrieben, der wirke wie ein „wohlmeinender, älterer Mann mit einem schlechten Gedächtnis“ – ein Tiefschlag in der öffentlichen Wahrnehmung. Auch, wenn ihm sein Arzt Biden bescheinigt hat, er sei „nach wie vor diensttauglich und erfüllt alle seine Pflichten in vollem Umfang, ohne irgendwelche Ausnahmen oder Anpassungen“.
Biden bleibt selbstbewusst: „Schauen Sie sich den anderen Typen an“, hat er in der Talkshow des Komikers Seth Meyers über Trump gesagt. „Er ist ungefähr so alt wie ich, aber er kann sich den Namen seiner Frau nicht merken.“
Umfrage: Wähler sind weder von Bidens noch von Trumps Geisteskräften überzeugt
Laut einer neuen repräsentativen Umfrage der Nachrichtenagentur AP zweifeln übrigens sechs von zehn Wählern an der geistigen Eignung beider Kandidaten fürs Präsidentenamt.
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Der Guardian ist eine britische Tageszeitung.
Forbes ist ein US-amerikanisches Wirtschaftsmagazin