Wenn man sich in einem Hochhaus befindet und plötzlich fängt alles an zu wackeln, ist das schon beunruhigend genug. Wenn es aber gar kein Erdbeben gegeben hat, noch etwas beunruhigender.
Er ist einer der höchsten Wolkenkratzer Chinas: 292 Meter (356 mit Antenne) misst das SEG Plaza in Shenzhen im Süden Chinas. Aus bislang unbekannten Gründen begann das Hochhaus am Dienstag gegen 13 Uhr Ortszeit zu schwingen (im folgenden Video allerdings etwas überdramatisch dargestellt).
Aus Sicherheitsgründen wurde das Hochhaus, örtlichen Medien zufolge, komplett evakuiert. Auf Twitter sind Videos aufgetaucht, auf denen Menschen zu sehen sind, die in Panik vom Gebäude wegrennen, andere schauen nur ungläubig zu, wie es sich hin und her bewegt.
Erdbeben war nicht die Ursache
Das Hochhaus im Zentrum der Zwölf-Millionen-Einwohner-Stadt Shenzhen war im Jahr 2000 fertiggestellt worden. Neben zahlreichen Büros befindet sich darin ein riesiger Elektronikmarkt. Wieso es sich plötzlich bewegte, sollen Mitarbeiter der Katastrophenschutzbehörde nun herausfinden. Ein Erdbeben wurde von den Messstationen nämlich nicht detektiert.
Der Turm hatte sich gestern wieder stabilisiert. Die Behörden gaben laut dem chinesischen Staatssender CGTN bekannt, dass kein Schaden am Hochhaus entstanden sei. Einen Tag später soll es zur gleichen Zeit aber wieder gewackelt haben:
China: Pfusch am Bau ist keine Seltenheit
Instabile Gebäude sind kein neues Thema in China. Immer wieder stürzen Häuser wegen Pfuschs am Bau oder Missachtung von Sicherheitsvorschriften ein. Erst im Mai vergangenen Jahres ist ein fünfstöckiges Quarantäne-Hotel im südostchinesischen Quanzhou eingestürzt – 29 Menschen starben dabei.