Zwölf Kinderfahrräder wurden getestet. Das Ergebnis ist ernüchternd: Lediglich drei Fahrräder haben eine gute Gesamtnote im Test der Stiftung Warentest erhalten.
Bremsschwächen, Risse an der Tretkurbel und kritische Stoffe. Das sollten insbesondere Kinderfahrräder nicht aufweisen. Doch im Test der Stiftung Warentest war das der Fall. Sowohl bei teuren als auch bei günstigen Kinderfahrrädern kam es in der Belastungsphase während des Testes zu erheblichen Mängeln.
Kinderfahrrad im Test: So wurde getestet
Stiftung Warentest hat zwölf Kinderfahrräder getestet. Mit Grundschulkindern wurde der Praxistest durchgeführt. Sie mussten mit den Testrädern durch einen Parcours fahren. Mit leichten Rädern war sowohl das Fahren als auch das Aufheben der Räder für die Kinder leichter. Dennoch haben alle Räder bei den Kindern gut abgeschnitten. Keines wurde von ihnen als schlecht bewertet.
Ein weiteres Kriterium neben dem Praxistest war die Laborprüfung. Vor allem in Sachen Sicherheit und Schadstoffbelastung schwächelten hier fast alle Räder etwas. Untersucht wurden folgende Kriterien:
- Bremsen: Die Testräder fahren auf einer Rolle. Sobald die Bremse betätigt wird, misst der Prüfstand die Bremskraft. Vier der zwölf Modelle schafften es nicht, das Fahrrad nach der vorgegebenen Sicherheitsnorm zum Stehen zu bringen.
- Kritische Stoffe: Bei der Hälfte der getesteten Kinderrädern fand die Untersuchung den Weichmacher Dipropylheptyphthalat (DPHP). In Tierversuchen schädigte der Stoff vor allem die Schilddrüse. Das Bundesinstitut ruft daher auf, den Schadstoff in Kinderprodukten nicht zu verwenden.
- Haltbarkeit: Durch eine Dauerprüfung wurden Sattel, Lenker sowie die Tretkurbel getestet. Nicht alle Räder bestanden den Test: Bei dem Woom-Rad bildeten sich Risse an der Tretkurbel und bei dem Winora-Modell riss die Sattelklemmung.
- Gewicht: Kinder mögen leichte Fahrräder. Einige der Fahrräder sind mit 13 Kilogramm so schwer wie Räder für Erwachsene. Mit rund acht Kilogramm liegt das Rad von Woom beim Test hinsichtlich des Gewichtes vorne.
Kinderfahrräder Testsieger
Drei der insgesamt zwölf getesteten Kinderfahrräder haben gut abgeschnitten. Die anderen Räder haben befriedigend oder teils sogar mangelhaft im Test abgeschnitten:
- Bei den Testsiegern (gute Note) ist auch ein preiswertes Model dabei: Puky (Skyride 20-3, Alu Light), Cube (Kid 200 Street), Decathlon (City Bike 20 Zoll D4 Rock)
- Mittelfeld (befriedigende Note): Victoria (Pro 5.3 20 Zoll), KTM (Wildcat 20), Puky (Cyke 20-7 Active), Pegasus (Avanti 7 20 Zoll)
- Schlusslicht (mangelhafte Note): Bulls (Tokee Street 6 20 Zoll), Raymon (Tworay 2.5 Street), S´cool (Xxlite 20 Zoll 7-Gang), Winora (Dash 20 3-Gang), Woom (Woom 4)
Obwohl einige der Fahrräder für Kinder nicht besonders gut abgeschnitten haben, haben sie alle eine Gemeinsamkeit: Der Praxistest, also das Fahren, das Kinder getestet haben, wurde im Test bei allen Rädern gut bewertet. Ebsenso konnten einige Fahrräder bezüglich der Sicherheit punkten. Fünf der getesteten Räder erhielt bezüglich der Sicherheit die Note sehr gut, darunter alle Testsieger sowie die Modelle von Victoria und Puky.
Modell | Note | Preis in € |
---|---|---|
Puky Skyride 20-3 Alu Light | 2,2 | 460 |
Cube Kid 200 Street | 2,3 | 480 |
Decathlon City Bike 20 Zoll D4 Rock | 2,3 | 270 |
Viktoria Pro 5.3 | 2,7 | 500 |
KTM Wildcat 20 | 2,8 | 550 |
Puky Cyke 20-7 Active | 2,8 | 460 |
Pegasus Avanti 7 20 | 3,0 | 450 |
Bulls Tokee Street 6 20 Zoll | 5,0 | 450 |
Raymon Tworay 2.5 Street | 5,0 | 530 |
S´cool Xxlite 20 7-Gang | 5,0 | 460 |
Winora Dash 20 3-Gang | 5,0 | 430 |
Woom Woom 4 | 5,0 | 575 |
Ab wann kann man ein Kinderfahrrad kaufen?
Kleine Kinder können bereits im Alter von vier bis fünf mit dem ersten Fahrrad fahren. Die Kinderfahrräder, die von der Stiftung Warentest getestet wurden, sind allerdings für Kinder ab sieben oder acht Jahren zu empfehlen. Zwei der Räder sind vom Hersteller auch für Kinder ab sechs Jahren geeignet.
Worauf sollte man beim Kauf eines Kinderfahrrads achten?
Wer mehr als ein Kind hat, nutzt meist die Räder, die bereits vorhanden sind. Oder man erhält ein ausgedientes Fahrrad aus der Nachbarschaft. Doch auch hier gilt: Schaut euch das Rad gut an und untersucht es auf mögliche Risse oder Abnutzungserscheinungen, die die Sicherheit beeinträchtigen können. Hierbei kann auch ein Fahrradfachhändler zur Unterstützung hinzugezogen werden.
Kinder selbst achten beim Kauf eines Fahrrads eher auf die Farbe. Doch die wichtigsten Fragen bei der Übernahme eines Fahrrads aus dem Bekanntenkreis sollten sein: Rollen die Räder ohne Widerstand? Gehen beide Bremsen? Kommt das Kind bei der Probefahrt gut mit dem Rad zurecht?
Bremsgriffe, Sattelhöhe sowie die Position der Klingel sollten anschließend so eingestellt werden, dass sich das Kind sicher auf dem Rad bewegen kann. Zudem empfiehlt der ADAC, die erste Probefahrt auf einem abgesperrten Gelände durchzuführen und stets einen Fahrradhelm bei den Fahrten zu tragen.
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Wie viel kostet ein Kinderfahrrad?
Die getesteten Räder lagen alle im Bereich zwischen 450 und rund 600 Euro. Lediglich das Kinderfahrrad von Decathlon kostet 270 Euro, was günstig ist.
Nicht nur bei Kinderfahrrädern gibt es Preisunterschiede, sondern auch bei den Rädern für Erwachsene. Was man beim Kauf von E-Bikes beachten sollte, haben wir hier noch einmal festgehalten:
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