Der Vorsitzende der deutschen Bischofskonferenz Bätzing hat von einem Desaster im Erzbistum Köln gesprochen. Warum sich wahrscheinlich trotzdem erstmal nichts ändern wird.
Der Vorsitzende der Bischofskonferenz könne aber nichts tun. „Ich muss es tolerieren, weil ich keine Möglichkeit habe, nach Köln reinzugrätschen und dort irgendetwas zu bewirken." Das Einzige was er tun könne, sei mit dem Kölner Kardinal Woelki zu reden und das habe er mehrfach getan.
Kritik an Kardinal Woelki und Erzbistum Köln
Woelki und das Kölner Erzbistum stehen wegen der Aufarbeitung des Missbrauchsskandals in der Kritik. Woelki hält ein Gutachten zu dem Thema seit fast einem Jahr zurück. Stattdessen hat er ein neues Gutachten in Auftrag gegeben, das am 18. März vorgestellt werden soll. „Im Moment bleibt uns nichts anderes übrig, als darauf zu warten“, so Bätzing im Morgenmagazin.
Kein Woelki-Rücktritt und keine Ansage aus dem Vatikan
Der Kölner Kardinal Woelki ist schon mehrfach zum Rücktritt aufgefordert worden. Der Vatikan in Rom hat sich allerdings bislang zurückgehalten. Zu Beginn der Bischofskonferenz am Dienstag hat Papst Franziskus den Bischöfen stattdessen eine Aufforderung zur Vergebung geschickt.
Tatsächlich ist der Papst der Einzige, der etwas tun kann. Er könnte Woelki von seinen Pflichten entbinden. Das passiert allerdings selten.
Massenhaft Kirchenaustritte wegen Kardinal Woelki
Die schleppende Aufarbeitung des Missbrauchsskandals im Kölner Erzbistum hat zuletzt immer mehr Menschen -auch solche, die sich jahrelang in der katholischen Kirche engagiert haben- so enttäuscht, dass sie aus der Kirche ausgetreten sind. Nach Angaben des Kölner Amtsgerichts gab es dort Kirchenaustritte im Viertelstundentakt. Der Server für die Buchung von Online-Terminen für Kirchenaustritte ist sogar zusammengebrochen, hat der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken Thomas Sternberg gesagt. Er habe eine solche Empörung noch nie erlebt.
Aber: Wie kommt die Kirche aus dieser Situation raus?
Reformbewegung Maria 2.0
Die Protestbewegung Maria 2.0, die sich für Reformen in der Kirche einsetzt, hat in den letzten Tagen viel Unterstützung bekommen. Kira aus Tübingen studiert Theologie und sagt:
Doch ob sich dadurch etwas Grundsätzliches ändern wird, daran glaubt sie noch nicht.