Stand
Autor/in
SWR3
Künstler/in
Robbie Williams

Ich und mein Affe.
Und mein auffrisierter metallicschwarzer Chevy.
Er auf dem Beifahrersitz, Zigarette im Maul,
Rollerblades und diese komischen Cargopants,
und das Dach offen. Weil er das Gefühl mag, wenn ihm der Wind ins Gesicht weht.
Und er sagt: „Sohn, warst du schon mal in Vegas?“
Und ich „Nein“ und er „Da fahren wir jetzt hin. Du brauchst einen Ortswechsel.“
Und wie wir auf dem Strip in die Stadt reinfahren, an den ganzen Wedding Chapels vorbei und den Leuchtreklamen sagt er auf einmal: „Ich hab meine Brieftasche im el Segundo liegen lassen“ und holt sich zwei große Scheine aus meiner raus.
Wir fahren zum Mandalay Bay und ich frag den Hotelpagen ob er ein Zimmer hat für mich und meinen Affen. Er guckt auf meinen Beifahrersitz und sagt: “Wenn ihr Affe Geld hat und wir ein Affenbett, dann ja.“

Ich, mein Affe, eine Knarre und ein Traum.
Und dauernd die Angst, dass der Kerl mit der Knarre irgendwem was antut.
So wie Butch Cassidy und Sundance Kid.

Mit dem Aufzug dann rauf in den 33. Stock. Penthouse-Suite mit Panoramablick.
Du hast so was noch nicht gesehen. Mein Affe hat sich ins Bidet gelegt und ist sofort eingepennt. Wie er dann wieder wach wurde, hat er sich die gelben Seiten geschnappt, einen Escort-Service angerufen und sich ’ne Begleitung bestellt.
Keine Dreiviertelstunde später klopft’s an der Tür, und rein kommt ein riesiger, fies aussehender Pavian mit drei Affennutten im Schlepptau und sagt so was wie
„Hi, ich bin Sunshine und das sind meine Mädels. Leg mir etwas Silber auf die Kralle Baby, und sie machen dir die Welt zum Paradies!“
Ich hab Pay-TV geguckt und meine Schuhe geputzt und mit meiner Knarre auf den Fernseher gezielt, weil da Kurt Cobain irgendwas über Anti-Depressiva gesungen hat.
Auf einmal klopft’s an der Tür, und Sunshine kommt rein
“Is was?“ – „Schwing besser deinen Arsch runter in die Lobby, Junge. Unser Affe hier lässt die Kuh ein kleines bisschen zu hoch fliegen.“

Mein Affe, meine Knarre, und ich auf der Suche nach der Sonne.
Und ich sag ihm noch: Ziel nicht mit dem Ding auf Menschen!
Wie Billy the Kid.

Ich hab Karten für Sheena Easton gehabt.
Mein Affe war high. Völlig verstrahlt.
„Sohn, es ist mein glühendstes Verlangen diese Frau einmal zu sehen, bevor ich sterbe.“
Wir sind noch vor den Zugaben wieder raus.
Weil er nicht still sitzen konnte.
Sheena war einfach Zucker.
Aber mein Affe musste kotzen.
Danach sind wir zum Black Jack.
Eine 23 nach der anderen.
Und irgendwie fällt mir dieser Mexikaner auf, der mich dauernd anstarrt.
Oder meinen Affen. War mir nicht sicher.
„Du hast wohl noch nie ’nen Affen mit Rollerblades und Cargopants gesehen, hä?
Also reiz’ meine Geduld nicht weiter, weil dieser Affe ein ziemlich böser Affe ist und weil er eine 45er hat“
Und der andere sagt: „Ich heiße Rodriguez“ und schaut drein, als ob er uns fressen will.
„Ich hab euch ziemlich lange gesucht, Amigos. Und jetzt ist dein Affe dran!“

Mein Affe und ich.
Wir erschießen eigentlich nicht gerne irgendwelche Mexikaner.
Aber das Viech hat zehn ziemlich nervöse Finger.
Und man sollte ihn nicht anstarren.
Speziell dann, wenn er high ist.
Und drum stecken wir jetzt in diesem mexikanischen Patt.
„Ich werde nicht weggehen. Nimm die Knarre runter, Junge“

Warum hab ich mich eigentlich überhaupt mit diesem Scheiß-Affen eingelassen?

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