Der Polizeiruf Rostock macht schwere Zeiten durch. Alleine kommt Kommissarin König nicht gut zurecht, und die Neue hat auch keinen guten Stand. Vielleicht ist ja der Fall spannend genug, um einen coolen Sofaabend zu haben?
Es ist Nacht im Polizeiruf, wie so oft. Eine Frau verlässt in Rostock eine Bar. Sie ist eigentlich ganz gechillt und zufrieden, denn sie kommt gerade von einem Date. Alles ist gut, bis sie vor der Tür auf einen alten Bekannten trifft. Es ist ein Stalker – ein wenig später ist sie tot.
Am nächsten Morgen betritt Kommissarin König mürrisch die Szenerie. Seitdem ihr Ex-Kollege Bukow weg ist, hat sie noch schlechtere Laune. Jedes Gespräch wird zur Herausforderung für die Kollegen. Da wird jedes Wort auf die Goldwaage gelegt, und das ist nicht wirklich lustig.
So konnte es ja nicht bleiben, daher musste eine neue Kollegin her: Melly Böwe betritt den Polizeiruf Rostock. Durchsetzungsstark und eloquent. Aber natürlich sind wir hier im Polizeiruf Rostock, und das bedeutet, dass es schnell etwas Beef zwischen Kommissarin König und der Neuen gibt.
Polizeiruf Rostock: Melly Böwe ist die Neue neben Katrin König
Bevor uns das private Kleinklein aus dem Sofa oder zum Umschalten zwingt, gibt es ja noch den Fall. Verdächtigt wird der trans Mann Daniel A. (ehemals Daniela), der sich mit dem Opfer in der Kneipe direkt vor deren Ableben gedatet hatte. Der Papa des trans Manns ist im selben Polizeirevier Gruppenchef. Wow, das ist kompliziert…
Ich bin hin- und hergerissen vom Polizeiruf Rostock. Zum einen ist das sympathische Gezanke einfach nicht mehr wie früher, als es Bukow noch gab. Es wirkt heute etwas abgenutzt, selbst dann, wenn es die Macher mit der Einführung der neuen Kollegin ähnlich zickig ausprobieren. Auf Dauer nervt es ein bisschen und wirkt düster und zu gewollt.
Polizeiruf Rostock: Spannendes Thema Transidentität
Aber da wäre ja noch der Fall: Schon sehr früh allerdings ist jedem Zuschauer klar, wohin sich der Polizeiruf entwickelt – und das hat bisher noch keinem 90-Minuten-Krimi gut getan.
Und dabei geht es eigentlich um ein spannendes, wichtiges Thema: Wie fühlen sich trans Frauen und trans Männer eigentlich in ihrer Haut und in der Öffentlichkeit? Obwohl das Thema klasse ist und von Schauspieler Jonathan Perleth wirklich überragend gespielt wird, hinkt die Handlung des Krimis weit hinterher. Man bleibt eben hin- und hergerissen. Daher leider nur 3 von 5 Elchen.
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