Wer sich für den Tatort aus Köln am Sonntag entscheidet, sollte bis zum Ende dranbleiben. Das ist laut Tatort-Checker Stefan Scheurer „erstklassig“.
Mord in der „Siebten Etage“: Tatort-Kommissare Ballauf und Schenk ermitteln
Es ist helllichter Tag im Tatort Köln mit Ballauf und Schenk, und das passiert ja nicht so oft, wenn jemand stirbt. Erst recht nicht in einem Bordell im siebten Stock eines Hochhauses, wo der Haustechniker mittags plötzlich aus dem Fenster fiel. Keiner findet es traurig – ein Rüpel weniger.
Tatort im Rotlichtmilieu: Der „heile“ Ort der siebten Etage
Auf der Rotlichtetage oben gehts familiär zu, da scheinen sich alle lieb zu haben. Der Vermieter ist kein Zuhälter, aber schaut nach dem Rechten: Die ganze Etage wird an Sexarbeiterinnen vermietet und er bietet nach eigenen Aussagen eine Kuschelatmosphäre für die Mädchen – Zuhälter haben nichts verloren in seinem Haus.
Tatort-Kommissare Ballauf und Schenk: Zwei Opfer im Köln-Tatort
Die Kommissare Ballauf und Schenk ermitteln und spätestens als ein zweites Opfer stirbt, bricht die heile Welt auseinander. Alle sind aufgeschreckt und spekulieren darüber, wer die beiden denn umgebracht haben könnte.
Eines muss man nach einer Stunde wirklich sagen: Ballauf und Schenk lassen es echt zu langsam angehen mit den Ermittlungen. Sie haben lange nicht mal mögliche Motive. Es fehlt etwas an Witz und Spiel zwischen den beiden. Man merkt schon, dass die TV-Rente der beiden näher rückt.
Starke Momente: Ein Blick hinter die Kulissen der Prostitution
Der Tatort zieht sich deshalb auch ganz schön dahin. Er hat aber trotzdem seine Stärken. Beispielsweise dann, wenn jede der Frauen eine Minute bekommt, um ihren krassen Alltag zu erklären. Das Leid der Frauen, der Schmerz, mit jedem schlafen zu müssen und der gesellschaftliche Abgrund, der bei jeder der Frauen anders ist. Und zwischendurch gibts immer mal wieder die Freier, die sich orientierungslos und dämlich in die Frauen verlieben. Es ist eine schräge Welt.
Spannung zum Ende: Ein starkes Finale für den Tatort aus Köln
Das sind starke Momente und gegen Ende wird der Tatort aus Köln sogar noch mal richtig richtig spannend: Das Ende ist erstklassig – wenn man es als Zuschauer schafft, die schwache erste Stunde zu überstehen. Licht und Schatten also.