Eine einfache Verkehrskontrolle mitten am Tag wird plötzlich brutal. Der Tatort „Unter Feuer“ ist durchgehend spannend. Besser geht es nicht, sagt Caro Knape in der Tatort-Kritik.
Eine abgelegene Landstraße zwischen Dresden und der tschechischen Grenze. Ein Auto hält an und der Fahrer schießt den beiden Polizisten kaltblütig in den Kopf. Einer stirbt sofort, der andere wird lebensgefährlich verletzt. Zwei Polizistinnen stehen bei der Kontrolle etwas weiter hinten. Sie fliehen, anstatt ihren Kollegen zu helfen. Schon nach den ersten drei Minuten ist klar, dass dieser Tatort spannend wird.
Tatort-Kritik: Ein ganz persönlicher Fall für Kommissarin Leonie Winkler
Leonie ist direkt in der Nähe des Tatorts. Sie wollte sich mit einem Informanten treffen. Dieser hatte ihr neue Informationen zum Tod ihres Bruders versprochen. Martin war auch Polizist und starb bei einem Einsatz vor neun Jahren. Er hat in der gleichen Wache gearbeitet wie die Kollegen, die bei der Kontrolle niedergeschossen wurden.
An Zufälle glaubt die Kommissarin nicht. Sie ist überzeugt: Es gibt einen Zusammenhang zwischen dem aktuellen Fall und dem Tod ihres Bruders. Also ermittelt sie teilweise auf eigene Faust: ohne Kollegin Karin Gorniak und erst recht ohne Kommissariatsleiter Schnabel einzuweihen.
Ermittler-Stress zwischen Leonie, dem Chef und ihrem Vater
Dabei gerät sie auch wieder mit ihrem Vater Otto Winkler aneinander. Der will nichts davon wissen, dass sein toter Polizisten-Sohn bei krummen Geschäften mitgemacht und Drogen genommen haben könnte. Otto traut seinen alten Kollegen mehr, als dem Gefühl seiner Tochter.
Fazit zum Tatort Dresden „Unter Feuer“ mit Winkler, Gorniak und Schnabel
Der Dresdner Tatort „Unter Feuer“ spielt bewusst mit den Fragen: Wo hört Vertrauen auf und wo fängt Misstrauen an? Und auch: Wie viel Loyalität ist dem Chef, den Kollegen, dem Vater gegenüber nötig? Und wie viel ist zu viel?
Außerdem spiegelt er den Alltag von jungen Frauen im Polizeidienst. Sie haben es meist schwerer und müssen sich vor „alten weißen Männern“ deutlicher beweisen. Das alles passiert aber nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern wird in tollen Bildern und Szenen verdeutlicht.
Als Kommissarin Winkler am Schluss des Tatorts im Garten ihres Vaters Holz hackt und ihn dabei selbstbewusst provozierend angrinst, musste ich unbewusst mit grinsen. Ein absolut sehenswerter Tatort! 5 von 5 Elchen.
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