Mittlerweile hat sich der Sturm etwas abgeschwächt, die Rettungsmaßnahmen und Aufräumarbeiten seien inzwischen angelaufen. Trotzdem müssten die Menschen vor Ort weiterhin mit heftigen Windböen, Regenfällen und möglichen Sturzfluten rechnen, so das US-Hurricane-Zentrum.
Floridas Gouverneur Ron DeSantis zeigte sich erleichtert: Es sei nicht das Worst-Case-Szenario eingetroffen. Statt der befürchteten bis zu vier Meter hohen Flutwellen waren diese nur ein bis zwei Meter hoch.
Unser US-Korrespondent Ralf Borchard berichtet über die Auswirkungen von „Milton“ – und wie sich Präsidentschaftskandidat Donald Trump dazu äußert:
Hurrikan „Milton“ trifft Florida – Tote und Schaden in Milliardenhöhe
Mit Windgeschwindigkeiten von knapp 200 Kilometern pro Stunde und sintflutartigem Regen bedrohte „Milton“ den Großraum Tampa Bay in Florida, in dem mehr als drei Millionen Menschen leben. Hunderttausende haben sich in Sicherheit gebracht – einige haben sich in ihren Häusern verschanzt. In Teilen des Staates werden noch immer zwischen 50 und 100 Liter Niederschlag pro Quadratmeter erwartet.
Das US-Heimatschutzministerium berichtet, dass mindestens 16 Menschen im Zusammenhang mit Milton gestorben seien. US-Präsident Joe Biden beziffert den angerichteten Schaden auf 50 Milliarden Dollar. Das sind umgerechnet etwa 45,7 Milliarden Euro.
Das Video des TV-Senders ABC zeigt das zerstörte Dach des Tropicana-Field-Stadions, Heimat des Baseball-Teams der Tampa Bay Rays. Offenbar waren zu dem Zeitpunkt Menschen im Stadion.
Die Tagesschau hat über die Entwicklungen zu „Milton“ am Donnerstag in ihrem Live-Ticker berichtet:
US-Präsident Biden warnte vor der zerstörerischen Kraft von „Milton“
Kurz bevor „Milton“ am Mittwochabend (20:30 Uhr Ortszeit) auf die Küste traf, war er von der höchsten Kategorie 5 zunächst auf die Stufe 4 und später noch weiter herabgestuft worden. US-Präsident Joe Biden warnte, dass der Sturm trotzdem weiterhin gewaltige Zerstörungskraft habe. Der US-Präsident hatte wegen des Hurrikans seine Auslandsreise nach Deutschland abgesagt.
Erst „Helene“, dann „Milton“: zwei Hurrikans in kurzer Zeit
Nur zwei Wochen vor „Milton“ wurde Florida bereits von Hurrikan „Helene“ heimgesucht. „Helene“ war etwas nördlicher auf Land getroffen und dann durch mehre US-Bundesstaaten im Südosten gezogen. Mindestens 237 Menschen starben durch den Sturm.
Zahlreiche Gebäude wurden beschädigt oder komplett zerstört, weite Gebiete überschwemmt. „Helene“ war nach dem Hurrikan „Katrina“ im Jahr 2005 der folgenschwerste Sturm in der Region seit 50 Jahren.
US-Meterologe kamen im Fernsehen die Tränen
„Milton“ war als der gefährlichste Hurrikan der letzten 100 Jahre angekündigt worden. Selbst erfahrenen Meteorologen ist dieses historische Wetterereignis nahe gegangen. Als der US-Meteorologe John Morales für den US-Sender NBC6 über Hurrikan „Milton“ berichtet, kommen ihm die Tränen.
Morales selbst meldete sich Stunden nach der Ausstrahlung zu Wort. Auf X schrieb er: Das Extremwetter, verursacht durch die globale Erwärmung, habe ihn verändert. Und: „Offen gesagt, sollten auch Sie erschüttert sein.“
Taylor Swift spendet fünf Millionen Dollar für Hurrikan-Opfer
Taylor Swift hat für die Hurrikan-Opfer in den USA fünf Millionen US-Dollar gespendet. Die Hilfsorganisation „Feeding America“ schreibt auf X, sie sei der Sängerin für ihre großzügige Spende für die Versorgung der Opfer der Hurrikans „Helene“ und „Milton“ unglaublich dankbar. Das Geld würde in die Versorgung mit Lebensmitteln und anderen Hilfsgütern und in den Wiederaufbau von Gemeinden fließen.