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Autor/in
Vanessa Valkovic
Vanessa Valkovic arbeitet bei SWR3
Interview
Harald Stark, SWR3-Redaktion

Was ist Ökostrom und warum wird Strom teurer? Hier gibt's Antworten auf die wichtigsten Fragen und Tipps, wie ihr euren Energiebedarf im Alltag um bis zu 30 Prozent reduzieren könnt.

Stromverbrauch-Rechner: Wie viel Strom verbrauchen meine Alltagsgeräte?

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Was ist Ökostrom?

Ökostrom ist Strom, der zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien gewonnen wird – also zum Beispiel aus Windkraft, Biogas, Photovoltaik oder Wasserkraft. Aber: Ökostrom ist kein geschützter Begriff.

Und: Ökostrom ist nicht gleich Ökostrom. Wenn ein Kraftwerk in Europa Ökostrom produziert, bekommt es dafür ein Zertifikat. Das weist nach, dass eine bestimmte Menge ökologischer Strom erzeugt worden ist. Solche Zertifikate können dann beliebig weiterverkauft werden. So ist es möglich, dass irgendein Anbieter auf dem Markt konventionell erzeugten Strom, zum Beispiel aus Kohlekraftwerken, kauft und die gleiche Menge an Ökostrom-Zertifikaten. Jetzt kann er einen Ökostrom-Tarif anbieten. Das ist nicht verboten, aber oft wird kritisiert, dass dieses „Umlabeln“ in Ökostrom nicht hilft, die erneuerbaren Energien auszubauen. Daniel Craffonara, Geschäftsführer von Grüner Strom Label e. V. kritisiert, dass Verbraucher damit in die Irre geführt werden:

Die Energieanbieter, das ist unsere Erfahrung, die versprechen – oder suggerieren – natürlich schon, dass die Verbraucher damit einen Beitrag für mehr Erneuerbare Energien leisten, wenn sie einen solchen Tarif buchen. Und da das nicht gewährleistet ist, finde ich persönlich, ist es schon so eine Art von Mogelpackung, kann es zumindest sein, weil dem Verbraucher mehr versprochen wird, als eigentlich – wenn man genauer hinschaut – der Fall ist.

Wer darauf Wert legt, schaut am besten, dass der Stromanbieter auch in den Neubau von Ökostrom-Anlagen investiert. Nicht alle tun das. Deshalb am Besten auf ein entsprechendes Siegel achten, zum Beispiel vom TÜV, von „Grüner Strom“ oder „ok-power“.

Das ist ganz schön kompliziert – und wird auch von Öko-Test kritisiert. Mehr als die Hälfte (42) der 78 getesteten Ökostromtarife schnitten hier mangelhaft ab. Die Kritik: Die mangelnde Nachvollziehbarkeit für den Verbraucher, welche Mittel für den Ausbau erneuerbarer Energien eingesetzt werden. Tarife, die das verschleiern bringen meist keinen Fortschritt für die Energiewende.

Warum wird Strom teurer?

Ein Grund für die gestiegenen Strompreise ist die Art und Weise, wie sich dieser in Europa bildet. Er folgt dem europaweit einheitlichen sogenannten Merit-Order-Prinzip. Das bedeutet: Das teuerste Kraftwerk, das benötigt wird um die gesamte Nachfrage zu decken, legt den Strompreis fest, alle anderen folgen diesem Preis. Hintergrund ist, dass erneuerbare Energien wie Windkraft niedrigere Kosten haben und somit höhere Gewinne, die dann in den weiteren Ausbau investiert werden können. Das Merit-Order-Prinzip fördert also auch erneuerbare Energien. Der Gaspreis ist durch den Krieg in der Ukraine und dem daraus resultierenden Konflikt zwischen Russland und der EU aktuell auf einem Rekordniveau – das treibt also insgesamt den Preis nach oben.

Dieses Prinzip ist aber nicht der einzige Grund für die hohen Preise – dazu kommen noch technische Probleme bei französischen Atomkraftwerken und die Dürre im Sommer und die damit verbundenen niedrigen Pegelstände. Die führten dazu, dass der Kohletransport für die Kraftwerke über die Flüsse behindert wird und Wasserwerke weniger Strom produzieren konnten.

Wird der Strompreis weiter steigen?

Der deutsche Finanzminister Christian Lindner (FDP) nennt die Gewinne, die zum Beispiel Wind- und Solaranlagen machen, weil sie niedrige Betriebskosten haben und vom hohen Strompreis profitieren „Zufallsgewinne“. Das System zur Strompreisbildung soll nicht angetastet werden, es soll aber nach dem Wunsch der Koalition eine Erlös-Obergrenze für die Stromerzeuger geben, deren Produktionskosten nicht gestiegen sind. Mit dem was mehr an Geld reinkommt, sollen die Bürger entlastet werden. Eingriffe in den Binnenmarkt und damit auch den Strommarkt bedürfen immer der Zustimmung der EU. Kritiker befürchten, dass durch eine solche Erlös-Obergrenze zum einen der Anreiz der Verbraucherinnen und Verbraucher, Energie zu sparen, gedämpft wird und zum anderen, dass Unternehmen, die Strom besonders günstig produzieren, bestraft werden.

Wie kann ich im Alltag Strom sparen?

Bei einem genauen Blick auf den eigenen Alltag finden sich fast immer Möglichkeiten, Strom zu sparen – und damit auch Geld. Hans Weinreuter ist Fachbereichsleiter Energie und Bauen bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Er hat gleich mehrere Tipps:

  1. Jahresverbrauch checken: Was verbraucht ihr eigentlich im Jahr an Strom? Ist das im Verhältnis viel oder wenig? Der Experte rät: Schaut euch eure Geräte an. Sind Kälte und Wärme im Spiel, ist der Energieverbrauch entsprechend hoch. Nehmt deshalb Wasch- und Spülmaschine sowie Kühl- und Gefrierschrank genauer unter die Lupe.
  2. Checkt, wie alt eure Geräte sind: Natürlich ist es nachhaltiger, ein elektronisches Gerät so lange wie möglich zu nutzen. Beim Thema Strom sparen kann laut Weinreuter aber eine neues Gerät sinnvoll sein. Wie ihr das herausfindet? Messt den Verbrauch des Altgerätes über 24 oder 48 Stunden und vergleicht ihn mit dem eines Neugerätes. Dafür gibt es sogenannte Strommessgeräte, die zwischen dem Stecker und der Steckdose eingesetzt werden. Entscheidet ihr euch für ein neues Gerät, dann achtet auch auf die Größe: Neue Geräte sind oft größer und benötigen dementsprechend mehr Energie.
  3. Überprüft eure Heizungspumpe: Ihr könnt sie gegebenenfalls gegen eine Hocheffizienzpumpe tauschen.
  4. Was ihr beim Warmwasser tun könnt: Warmes Wasser wird oft mit Strom erzeugt – deshalb kann auch hier gut gespart werden. Die Tipps vom Experten der Verbraucherzentrale: Indem ihr einen Sparduschkopf anschafft und die Duschzeit verringert, könnt ihr ohne großen Komfortverlust viel bewirken.

Aus eigener Kraft könnt ihr mit diesen Tipps euren Energieverbrauch um 20 bis 30 Prozent reduzieren. Bei einem mittleren Verbrauch von 3.600 Kilowattstunden im Jahr spart ihr somit bis zu 300 Euro.

SWR3-Unplugged: Die Stars ganz nah

Bei der Aktion SWR3 hilft konnten SWR3-Hörer 15 Jahresabos Ökostrom für einen Haushalt gewinnen. Sobald ein Hit ohne Strom, also unplugged, im Radio lief, hatten sie die Chance, anzurufen und ein Paket zu gewinnen. Noch mehr Hits ohne Strom gibt es, wenn Künstlerinnen und Künstler zum Interview zu SWR3 kommen: Viele spielen ihre größten Hits oder neuen Songs unplugged bei uns im Studio. Eine Musik-Weisheit ist: Ob ein Song wirklich gut ist, merkt man bei der Unplugged-Version. Denn da kann sich ein Künstler oder eine Künstlerin nicht mit der Stimme hinter einer aufwendigen Studio-Produktion verstecken. Nur mit Gitarre oder Piano begleitet, also quasi nackt und auf das Wesentliche reduziert, zeigt sich, was wirklich in einem Song steckt.

Ed Sheeran – The A Team

Heute ist er der größte Popstar der Welt und wurde beim SWR3 New Pop Festival mit dem Pioneer of Pop-Award 2022 ausgezeichnet. Als Ed Sheeran vor zehn Jahren als Newcomer zum ersten Mal bei SWR3 war, hat er seinen ersten Hit The A Team unplugged gespielt. Funfact: Für die Session musste sich Ed Sheeran eine Gitarre ausleihen – seine eigene war nämlich kurz vorher gestohlen worden.

Ed Sheeran: The A Team (Official Video SWR3 unplugged)

Namika – Lieblingsmensch

Ein absoluter Liebling in SWR3Land ist Lieblingsmensch von Namika. Der Song machte sie 2015 bekannt. Gewidmet hat sie ihn – natürlich – ihrem Lieblingsmensch. Und was macht einen Lieblingsmenschen für Namika aus? Es ist die Person „…mit der man die Welt erobern möchte. Der man alles anvertrauen kann und die einen total gut kennt. Und vor allem eine Person, bei der man so sein kann, wie man ist.

Calum Scott – Where Are You Now

Ihn kennen wir eigentlich für seine emotionalen und persönlichen Balladen wie You Are The Reason. Dass Calum Scott auch tanzen kann, hat er beim SWR3 New Pop Festival 2022 auf der Bühne bewiesen. Und zwar dank des Dance-Songs, den er zusammen mit DJ Lost Frequencies produziert hat: Where Are You Now. Für SWR3 hat Calum das Lied in einer ruhigen Akustik-Version gesungen – so wie wir ihn eben kennen. 

Leony – Faded Love

Man nehme eine Melodie, die alle im Kopf haben. Wie zum Beispiel von Dragostea Din Tei. Darauf ein neuer Text und aktuellen Dance-Pop-Sound. Fertig war Leonys Hit Faded Love. Als der diesjährige New-Pop-Star zum SWR3-Interview kam, hat sie gezeigt, dass Faded Love auch als Klavierballade toll klingt! Während der Aufnahme lag ihre Hündin Marlie zu ihren Füßen – die hat sie nämlich immer und überall dabei.

Alice Merton – No Roots

Wenn ein Song um die Welt geht. Genau das ist bei Alice Merton und ihrer ersten Single No Roots passiert. Alice sagt: „Wenn ihr den Song hört, kennt ihr im Grunde meine Geschichte.“ Sie singt darüber, dass sie heimatlos ist, weil sie schon in so vielen Ländern und Städten gelebt hat. 2017 stand sie mit ihrem Hit auf der Bühne beim SWR3 New Pop Festival. 2019 war sie für eine Unplugged-Session bei uns. Dabei hat sie diese wunderschöne Piano-Version von No Roots gespielt.

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