Das dürfte viele Herzen höher schlagen lassen: Lukas Hartmann (Grüne) bekommt keinen Baby-Urlaub. Seinen Sohn Fion will er aber trotzdem sehen. Hier lesen, wie das funktioniert.
Acht Wochen ist sein Sohn Fion jetzt alt. Nach dessen Geburt Ende Februar hat sich der Landauer Bürgermeister vier Wochen Urlaub genommen, um in den ersten Wochen möglichst viel Zeit mit dem Kind zu verbringen. Danach aber hat er schnell gemerkt: Seinen kleinen Sohn sieht er praktisch nur noch schlafend.
Lukas Hartmann: mit Baby in Landauer Rathaus
Kein Wunder, bei 10 bis 14 Stunden Arbeit am Tag wie er sagt. Hartmann, weiß, dass die oft nötig sind. „Schließlich bin ich 49.000 Landauern verpflichtet“, sagt er im Gespräch mit SWR3.
Hier gibt es das ganze Gespräch mit Bürgermeister Lukas Hartmann:
Und: „Eine Elternzeit steht Wahlbeamten – auch Landtagsabgeordneten und Bundestagsbeamten – nicht zu. Wir sind nicht in dem Sinne klassische Angestellte.“ Deshalb trägt er Fion jetzt oft mit sich herum. Zumindest für ein paar Stunden – um seinen Teil zu übernehmen und nicht alles seiner Frau zu überlassen.
Hier die Geschichte unseres Kollegen von SWR Aktuell:
Positive Reaktionen in Landau Keine Elternzeit für Bürgermeister: Mit Baby ins Rathaus – wie klappt das?
Weil Bürgermeistern und Abgeordneten formal keine Elternzeit zusteht, versucht Bürgermeister Lukas Hartmann (Grüne) aus Landau, seinen kleinen Sohn so oft es geht mit ins Rathaus zu nehmen. Er ist damit die große Ausnahme.
Tolles Papa-Sohn-Team besucht gemeinsam Termine in Landau
Und Fion erlebt viel! Hartmann zählt auf: „Bei Rücksprachen ist er dabei gewesen, bei einem langen Gespräch mit der Caritas über sozialen Wohnungsbau oder bei einer Diskussion über neue Feuerwehrgebäude in der Feuerwehrzentrale.“
„Bin ganz passabel beim Wickeln, aber wenn das mal richtig schiefgeht...“
Kann es da auch peinliche Situationen geben? Man hört Hartmann schmunzeln, während er antwortet: „Ich bin ganz passabel beim Wickeln“, sagt er. „Aber wenn das mal richtig schiefgehen sollte, während ich hier mit Sakko und Hemd unterwegs bin... Da fällt mir ein, ich habe gar keine Wechselklamotten im Rathaus, da muss ich mal nachfeilen.“
Hartmann hofft, dass sein Beispiel Schule macht. Männer sollen sehen, dass so etwas funktioniert. Vielleicht versuchten es andere dann ja auch mal.
Unsere Quellen
Transparenz ist uns wichtig! Hier sagen wir dir, woher wir unsere Infos haben!
Der SWR ist der Südwestrundfunk. Er ist öffentlich-rechtlich und gehört mit anderen Sendern (wie zum Beispiel WDR und BR) zusammen zur ARD. Dort arbeiten Journalisten, die zu aktuellen Themen direkt mit Betroffenen sprechen und bei Behörden und Unternehmen kritisch nachfragen. Der SWR wird durch den Rundfunkbeitrag finanziert und arbeitet unabhängig von Werbung und Politik.