In den USA funktioniert seit heute die chinesische Video-App TikTok nicht mehr. Was es mit dem Verbot auf sich hat, ob sich daran etwas ändern lässt und was es für euch bedeutet, erklären wir hier!
„Sorry, TikTok ist gerade nicht verfügbar.“ Diese Nachricht ploppt aktuell bei Nutzerinnen und Nutzern der App in den USA auf. Wegen Datenschutzbedenken tritt ab heute ein Gesetz in Kraft, dass die App verbietet. Eine Klage gegen das Verbot von TikTok blieb erfolglos. TikTok hätte sich bis zum 19. Januar von seinem chinesischen Mutterkonzern ByteDance trennen müssen, tat dies aber nicht. Der künftige Präsident Donald Trump will das Verbot rückgängig machen.
Die Kurzfassung von SWR3 Korrespondent Ralf Borchard aus Washington:
Verbot in den USA: TikTok kurz vor Fristablauf abgeschaltet
Schon kurz vor Ablauf der Frist schaltete sich TikTok ab, weil die US-Regierung keine genügenden Sicherheiten gegen das Verbot zusprach. Mehr als 170 Millionen US-Userinnen und -User können die Video-App jetzt nicht mehr nutzen – das entspricht der Hälfte der Bevölkerung. Ihnen wird folgende Nachricht angezeigt:
Weiter heißt es in der Meldung, dass der designierte Präsident Trump mit dem Unternehmen „an einer Lösung arbeiten wird, um TikTok nach seinem Amtseintritt wieder verfügbar zu machen.“ Am Montag wird er als nächster Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt. Ob und wie schnell TikTok wieder in den USA verfügbar sein wird, ist nicht klar.
Hier seht ihr ein Bild der Meldung auf TikTok:
Auf TikTok selbst berichten Userinnen und User, dass sie die Meldung erhalten haben, obwohl sie nicht in den USA leben oder keinen US-amerikanischen Account haben. Unter anderem soll sie wohl auch in Kanada, Australien, Südafrika und Mexiko angezeigt worden sein. Um das Verbot zu umgehen, greifen viele auf VPN zurück oder haben einen neuen Account mit anderem Standort erstellt. Einige sind auch schon vor Sonntag zu neuen Apps gewechselt.
RedNote: User von TikTok wechseln App!
Trump will Fristverlängerung für TikTok
Wie Trumps Lösung aussehen könnte: Er hatte eine zusätzliche Frist von drei Monaten für die App angekündigt. Welche rechtliche Grundlage es dafür gibt, ist noch nicht klar. Der US-Präsident kann laut Gesetz wohl eine solche 90-tägige Verlängerung gewähren, es muss dafür aber aussichtsreiche Verkaufsverhandlungen geben.
Dass Trump nun gegen ein TikTok-Verbot arbeitet, steht im Widerspruch zu seinen vorherigen Handlungen: In seiner ersten Amtszeit hatte er selbst versucht, TikTok in den USA zu verbieten. Mittlerweile – wohl auch durch den vergangenen Wahlkampf – hat er seine Meinung geändert.
Einige Nutzerinnen und Nutzer von Social Media, darunter X und TikTok, werfen Trump jetzt vor, er würde die Lorbeeren für ein selbst kreiertes Problem einheimsen.
Verbot von TikTok in den USA: Was bedeutet das für euch?
Durch das US-Gesetz darf TikTok nicht mehr in amerikanischen App-Stores von Apple und Google sein. In Deutschland hat das keine direkten Auswirkungen – wenn ihr TikTok habt, könnt ihr es also weiterhin nutzen. Aber: Solltet ihr besonders vielen US-amerikanischen Accounts folgen, werdet ihr von ihnen auf TikTok vorerst keine neuen Videos sehen.
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Die dpa ist eine Nachrichtenagentur. Dort arbeiten Journalisten, Kameraleute, Fotografen. Sie sind in Deutschland und weltweit bei wichtigen Ereignissen dabei. Informationen, Bilder und Videos stellen sie anderen zur Verfügung. Das hat den Vorteil, dass Zeitungen, Sender und Online-Portale über Themen berichten können, bei denen sie keine eigenen Leute vor Ort hatten. Weitere Nachrichtenagenturen, mit denen wir arbeiten, sind zum Beispiel Reuters, AFP, AP und SID.
Viele Personen, Unternehmen und Vereine sind auf TikTok aktiv. Sie teilen in den Videos, die sie hochladen, auch Infos über sich selbst. Die Videos können zu einer Nachrichten-Quelle für uns werden. Wir prüfen natürlich, ob das Profil und die Inhalte echt sind. Ein blauer Haken neben dem Profil macht deutlich, dass es durch TikTok selbst als echt eingestuft wurde. TikTok ist ein soziales Netzwerk und Teil des chinesischen Unternehmens ByteDance.
X ist ein soziales Netzwerk aus den USA und wird häufig von Politikern oder Journalisten genutzt. Bis zu seiner Umbenennung hieß das Netzwerk Twitter. Auch Unternehmen und Vereine sind auf X aktiv. Sie schreiben Beiträge (früher: Tweets) mit wichtigen Infos über sich selbst. Ein solcher Beitrag kann dadurch zu einer Nachrichtenquelle für uns werden. Wir prüfen natürlich, ob das Profil und der Beitrag echt sind. Seit Elon Musk das soziale Netzwerk gekauft hat, ist das allerdings schwieriger geworden. Deshalb sind wir sehr vorsichtig mit Informationen, die ausschließlich über X verbreitet werden.