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Von Autor/in Svenja Maria Hirt, Martin Thiel, Tamara Trunk, Stefan Scheurer

Die Mücken-Saison ist in vollem Gange und durch viele Regentage richtig angeheizt. Was wirklich gegen Mückenstiche hilft, wie wir uns schützen können und welche Mythen es rund um Stechmücken gibt, lest ihr hier.

Wahr oder falsch? 4 Mythen über Mücken

Wen stechen Mücken eigentlich am liebsten? Und lockt Licht die Mücken tatsächlich an?

Mythos Nr. 1: Licht zieht Stechmücken an

Falsch. Das trifft zwar auf die meisten anderen Insekten zu, aber nicht auf Stechmücken. Der Grund: Sie sehen gar nicht gut und orientieren sich in erster Linie an Gerüchen, erklärt Xenia Augsten von den Schnakenbekämpfern Kabs im Gespräch mit SWR3.

Mythos Nr. 2: Stechmücken bevorzugen süßes Blut

Falsch. Stechmücken reagieren vor allem auf Duftstoffe, den Körpergeruch und auch den Atem von Menschen. Das liegt am Kohlendioxid, das wir ausatmen. Die Insekten riechen aber auch unseren Schweiß und unsere Haut.

Wenn es nach Ammoniak, Milchsäuren und Fettsäuren riecht, ist es für Stechmücken unwiderstehlich.

Mythos Nr. 3: „Frauen werden öfter gestochen als Männer“

Falsch. Mücken werden eigentlich unabhängig vom Geschlecht von Gerüchen angezogen. Aber es gibt zumindest Ansätze, woher der Mythos kommt. Eine Studie hat zum Beispiel gezeigt, dass Schwangere besonders häufig gestochen werden. Wahrscheinlich, weil sie einen höheren CO2-Ausstoß haben.

Mythos Nr. 4: Helle Kleidung hilft gegen Mückenstiche

Wahr. Experten gehen davon aus, dass Mücken vor allem dunkle Farben mögen. In mehreren Experimenten haben bestimmte Mückenarten zumindest eine Vorliebe für Schwarz, marineblau und rot gezeigt. Am besten also weite helle und lange Kleidung. Da kommen die Mücken beim Stechen nicht so gut durch.

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Diese 6 Tipps helfen bei Mückenstichen

  1. Kühlen ist immer das Mittel der Wahl – aber Achtung: Eiswürfel nicht direkt auf die Haut legen, sondern vorher in ein dünnes Baumwolltuch oder einen Lappen einschlagen. Oder den Eiswürfel immer wieder direkt über den Mückenstich ziehen.
  2. Auf keinen Fall kratzen, weil dadurch Krankheitserreger in den Körper gelangen und sich der Stich der Mücke entzünden kann.
  3. Zitronen & Zwiebeln aus dem Kühlschrank. Das funktioniert tatsächlich, da beide nicht nur kühlen, sondern auch desinfizieren. Apropos Hausmittel: In vielen Ratgebern ist auch von Zahnpasta die Rede. Sie enthält manchmal ätherische Öle, ist oft entzündungshemmend – wissenschaftlich untersucht ist die Wirkung von Zahnpasta bei Mückenstichen allerdings nicht.
  4. Falls die Mücke draußen zusticht, kann Spitzwegerich helfen: Die Blätter in der Hand zerdrücken, bis sie nach Pilzen riechen. Anschließend den Stich damit einreiben.
  5. Spucke ist eine Art Allzweckwaffe. Sie enthält Stoffe, die entzündungshemmend, keimtötend und schmerzstillend sind. Allerdings ist die Konzentration so gering, dass eine Linderung der Beschwerden eher durch den kühlenden Effekt eintritt.
  6. Achtung vor teuren Antimücken-Cremes oder -Gels: Die Antihistaminika helfen fast gar nicht. Sie dringen nicht tief genug in die Haut ein, um im Körper gegen allergische Reaktionen zu helfen, sagt Allergologie Prof. Dr. med. Thomas Fuchs. Aber diese Produkte kühlen wenigstens. Gel kühlt etwas besser als Creme.

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Mücken-Stick / Hitzestifte gegen Mückenstiche?

Wer zum „harten Zeug“ greifen möchte, könnte einen Stichheiler ausprobieren. Diese Sticks haben eine eingebaute Batterie und können an der Einstichstelle Hitze erzeugen. Unmittelbar nach dem Mückenstich (oder z. B. auch Wespen- oder Bienenstich) werden sie auf die Einstichstelle gedrückt.

Wenn es gut läuft, zersetzt die Temperatur von 50 bis 60 Grad schädliche Substanzen wie das Eiweiß Histamin, das u. a. zum Jucken führt. Allerdings können durch diese Sticks auch Brandwunden entstehen.

Gar nicht erst gestochen werden? So kann man gegen Mückenstiche vorbeugen

Es gibt Insektenschutz auch ohne Chemie. In vielen Tests zeigt der leider wenig Wirkung. Funktionieren sollen sie so: Einige ätherische Öle haben eine mückenabschreckende Wirkung. Weil die ätherischen Öle schnell verdampfen, lässt die Wirkung auch sehr schnell nach. „Duftlämpchen und Räucherstäbchen als Schutz vor Mücken sind ungeeignet“, sagt Martin Thiel aus der SWR-Umweltredaktion.

Und auch Sprays mit ätherischen Ölen schneiden bei Tests schlecht ab. Manche wirken gerade mal 30 Minuten, dann muss man nachsprühen.

Rastatt, Karlsruhe

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SWR4 am Nachmittag SWR4

Sprays gegen Mückenstiche

Künstliche Substanzen wirken mit Abstand am besten, beispielsweise Anti-Mückensprays mit synthetischen Wirkstoffen wie Icaridin oder DEET. Diese können fünf oder mehr Stunden wirken. Alternativ dazu gibt es noch den pflanzenbasierten Wirkstoff PMD, der auch schon vier Stunden wirken kann. Aber auch der kann – wie die synthetischen Wirkstoffe – unerwünschte Hautreaktionen auslösen und sollte nicht an empfindlichen Stellen wie um den Augen aufgesprüht werden.

Besser als jedes Spray ist übrigens ein Fliegengitter vor dem Schlafzimmerfenster. Beim Grillabend draußen hilft weite, feste und helle Kleidung, die dicht abschließt. Im Freien kommt man jedoch manchmal ums Sprühen nicht drumrum.

Helfen Hochfrequenz-Summer oder UV-Hochspannungsfallen gegen Mücken?

Hochfrequenz-Summer sind gegen Stechmücken wirkungslos. Mücken hören nur tiefere Frequenzen und können Ultraschall nicht wahrnehmen. Steckdosen-Plättchen-Verdampfer wirken vor allem im Innenraum, sie verdampfen Insektizide, können allerdings auch allergische Reaktionen auslösen.

Außerdem verbrauchen die Verdampfer Strom. Ein Moskitonetz vor dem Fenster ist billiger und effektiver.
Was die blau leuchtenden UV-Hochspannungsfallen angeht: Sie taugen nicht als Mückenschutz. Im Gegensatz zu Fliegen werden Stechmücken kaum vom UV-Licht angelockt.

Asiatische Tigermücke breitet sich in Deutschland aus

Stechmücke mit gefährlichem Mückenstich: Die asiatische Tigermücke.
Stechmücke mit gefährlichem Mückenstich: Die asiatische Tigermücke.

Ursprünglich sind die gestreiften Stechmücken in den süd- und südostasiatischen Tropen und Subtropen zu Hause. Sie können gefährliche Erreger wie beispielsweise Zika-Viren übertragen. Erste Exemplare der Tigermücke waren 2007 in Deutschland aufgetaucht: an einem Rastplatz der A5 bei Weil am Rhein.

In Freiburg und Heidelberg überwintern die Mücken bereits. Experten rechnen damit, dass die Art im Zuge des Klimawandels in Europa immer günstigere Umweltbedingungen vorfindet und sich ihre Ausbreitung daher kaum mehr stoppen lässt.

Folgendes ist zu beachten:

  • Oft fliegt die Tigermücke in Autos rein, weil sie gerne Menschen hinterherfliegt.
  • Nach dem Urlaub in Italien, Kroatien oder Südfrankreich auf jeden Fall das Auto absuchen, ob eine drin ist.
  • Problematisch wird es, wenn Tigermücken an Brutstätten wie Regenfässer gelangen.
  • Man erkennt sie u. a. an der deutlichen weiß-gestreiften Musterung der Hinterbeine, daher rührt auch der Name „Tigermücke“.

Wenn ihr eine Tigermücke seht, macht am besten ein Foto mit dem Handy und schickt dieses an folgende Adresse: tigermuecke@kabsev.de

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