Adieu alte Mautstationen und Bonjour neue digitale Mautbrücken! Maut per Scanner und Kamera: Die ersten Autobahnen haben sie schon. Das solltest du bei der Free-Flow-Maut beachten!
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Hier gibts die Infos zur Free-Flow-Maut inklusive Interview mit Elena Marcus-Engelhardt vom ACE Auto Club Europa e.V. für die Ohren. 👇
Wie wird die Free-Flow-Maut in Frankreich, Italien und anderen Ländern in Europa abgerechnet?
Die Idee ist, dass der Verkehr nicht mehr mitten auf der Autobahn anhalten muss, so also Stau und unnötige Umweltbelastung durch ständiges Bremsen und Beschleunigen reduziert werden. Daher wird per Kennzeichen abgerechnet. Kameras erfassen die Identität des Autos, so kann der Halter ermittelt werden.
Abgerechnet wird die Maut dann automatisch, vorausgesetzt du hast dich vorher bei den (unterschiedlichen) Autobahnbetreibern mit deinen Daten registriert. Du landest spontan auf einer Mautstraße? Kein Problem, meistens kannst du auch danach bezahlen, warte nur nicht zu lange!
Für die Registrierung online musst du allerdings erst aufwändig herausfinden, welcher der unterschiedlichen Betreiber der Autobahnen auch genau für den Streckenabschnitt zuständig ist, den du befahren hast. Das kann dann schnell unübersichtlich werden. Die Recherche lohnt sich aber, denn wenn du die Maut nicht zahlst, kann das schnell ins Geld gehen.
Ein Überblick übers Verkehrsrecht? Gibts hier im FAQ!
Frankreich, Italien, Spanien und Portugal haben die Free-Flow-Maut
Immer mehr Länder in Europa bauen ihre Mautstationen ab und wechseln streckenweise zur Free-Flow-Maut. Unter anderem sind das:
- Italien: A36 zwischen Cassano Magnago und Lomazzo, sowie zwischen Lomazzo und Lentate sul Seveso, A59 Grandate und Acquanegra und A60 bei Como nördlich von Mailand
- Spanien: A636 im Baskenland zwischen Beasain und Bergara
- Portugal: Relativ großes Netz an elektronisch bemauteten Autobahnen
- Frankreich: A79 im Departement Allier (Zentralfrankreich), A14 von Paris Richtung Norden in die Normandie, A4 Saarbrücken – Metz, Ausfahrt Nr. 36 Boulay

Alternative zur klassischen Maut: Die Mautboxen?
Ein kleines Säckchen voller Kleingeld im Auto: So sah die Vorbereitung für den Auto-Urlaub im Süden meistens aus – früher! Mittlerweile kann man an allen Mautstationen mit Karte (Debit- und Kreditkarte) problemlos bezahlen. Anhalten musst du dabei trotzdem meistens.
Die alternative Möglichkeit ist télépéage, also die Maut bereits vorher oder elektronisch abzuwickeln (das sind die Spuren mit dem „t“). Dafür benötigst du aber eine Box (Transponder) im Auto, die die Mautstation automatisch erkennt. Dann brauchst du nicht mehr anzuhalten und der zu zahlende Betrag wird automatisch abgerechnet/abgebucht. Diese Boxen gibt es beispielsweise von Bip&Go, Go by Telepass oder Tolltickets.
Télépéage – Maut ohne anzuhalten, gilt nicht nur in Frankreich
Die Box für télépéage gibt es von mehreren unterschiedlichen Anbietern, jeweils mehr oder weniger individuell zugeschnitten. Ob mit Auto oder Camper, ob du nur einmal quer durch Frankreich fährst oder ständig dort unterwegs bist. Oft gelten die Boxen auch nicht nur für Frankreich alleine, sondern gleich für Italien, Kroatien, Spanien und weitere Länder.
Die Preise sind da unterschiedlich: Viele bieten eine Jahrespauschale an, die bei etwa 15 bis 20 Euro liegt. Aber auch monatliche Angebote sind dabei, die dann bei ca. 2 Euro/Monat liegen.
Maut in Frankreich, Italien und anderen Ländern in Europa: Es kann schnell teuer werden!
Eine Kamera an der Autobahn ist schnell mal übersehen – eine Mautstation eher nicht. Es kann also passieren, dass du nichts ahnend über die Autobahn in Frankreich, Italien oder anderen Ländern in Europa fährst und die teure Überraschung dann im Briefkasten zu Hause liegt. Auch dem Vater von SWR3 Morningshow-Moderatorin Anneta Politi ist das schon passiert. 👇
Wer die neue Maut übersieht, muss mit einer Strafe rechnen. Hier fordern die Autobahnbetreiber meist schon mit der Zahlungsaufforderung per Post eine Strafgebühr. Wie hoch diese ausfällt, ist vom Land abhängig.