Nach dem Party-Video von Sylt, in dem rechtsextreme Parolen gegrölt werden, häufen sich ähnliche Vorfälle deutschlandweit. Panikrocker Udo Lindenberg setzt dagegen.
Das Grundgesetz wurde vor wenigen Tagen 75 Jahre alt. Es enthält in Artikel 20 unter anderem, dass Deutschland ein demokratischer Staat ist. Und im berühmten Artikel 1, dass die Würde des Menschen unantastbar ist.
Gerade habe man das noch gefeiert, schreibt Sänger Udo Lindenberg auf Instagram. „Doch die Geister der dunkeldeutschen Vergangenheit machen vor nichts Halt.“ Mit Blick auf die Personen, die in dem Video von Sylt zu sehen sind, merkt er an:
Lindenberg: „Faschos, verpisst euch“
In alter Lindenberg-Manier dichtet er über die Menschen, die im Sylt-Video rechtsextreme Parolen singen:
Barbetreiber auf Sylt erstattet Strafanzeige Reaktionen auf Video mit rassistischen Parolen – „Schande für Deutschland“
Das rassistische Video von einer Party im Pony Club Kampen auf Sylt geht viral, im Netz reagieren viele entsetzt. Der Club hat mittlerweile Strafanzeige gegen die Leute erstattet.
Man müsse schon blind sein, so Lindenberg, wenn man sage: „So schlimm ist das doch wirklich nicht.“ Nebst seinem Bild mit ausgestrecktem Mittelfinger schließt er mit einer Zeile aus seinem Song „Panik-Panther“: „Also Faschos, verpisst euch, keiner vermisst euch. 🖕“
„L'Amour Toujours“ als neurechte Hymne
Eigentlich handelt der Song „L'Amour Toujours“ des italienischen DJ Gigi D'Agostino von Liebe. Momentan erlebt er aber offenbar ein Revival unter jungen Menschen als neurechte Hymne, die statt des eigentlichen Textes dann ausländerfeindliche Parolen darauf singen. Deshalb soll der 25 Jahre alte Partyhit auf einigen Volksfesten wie dem Münchner Oktoberfest und dem Cannstatter Wasen in Zukunft gar nicht erst gespielt werden.
Vorfälle wie auf Sylt gab es inzwischen an vielen anderen Orten bundesweit, auch in SWR3Land.
Europawahl: Promis gegen Rechtsextremismus
Am 9. Juni ist Europawahl. Für viele ist die ein Schlüsselmoment, um die Demokratie in der Europäischen Union zu verteidigen – auch in Deutschland. Deshalb rufen Promis dazu auf, wählen zu gehen:
Smudo und andere setzen Zeichen Diese Promis wählen #unrechts – das ist ihre Message gegen Rechtsextremismus
Ob der Start der Initiative „#unrechts“ mit dem jüngsten Sylt-Video zu tun hat? Passen würde es.
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