Am 7. Januar ist der "Kaiser" verstorben. Knapp zwei Wochen später, am Freitagnachmittag, fand in der Allianz Arena eine große Trauerfeier statt.

Zur Trauerfeier, die am Freitagnachmittag in der Allianz Arena stattfand, erschienen einige prominente Gesichter aus der Fußballwelt. Unter anderem waren Jogi Löw, Hansi Flick, Rudi Völler, Günter Netzer und viele weitere da. Doch auch viele politischer Vertreter waren zu Gast. Unter anderem Olaf Scholz, Markus Söder und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Dieser würdigte Franz Beckenbauer in seiner Rede als „großen Deutschen“ und „weltklasse Fußballer“.

Danke, Franz Beckenbauer, danke für alles.

Auch weitere Redner bedankten sich bei Beckenbauer und würdigten sein Lebenswerk. Die Trauerfeier wurde vom Sänger Jonas Kaufmann begleitet, der unter anderem die italienische Version von „Time to say Goodbye“ vortrug.

Neben viel Prominenz kamen auch rund 30.000 Personen in die Arena und nahmen an der Trauerfeier teil.

Heimspiel gegen Hoffenheim im Zeichen des Abschieds

Das Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim stand im Zeichen des Abschieds. Die Bayern-Spieler machten sich mit der legendären Nummer „5“ auf dem Rücken warm, die Franz Beckenbauer lange Zeit trug. Auf den Trikots stand die Aufschrift „Danke Franz“. Die Fans hatten unter anderem ein meterlanges Banner mit ins Stadion gebracht, auf dem Stand: „Die Lichtgestalt geht auf die letzte Reise - Ruhe in Frieden, Kaiser!“. Vor dem Anpfiff gab es eine emotionale Ansprache sowie eine Schweigeminute.

Emotionale Momente kurz vor Anpfiff im Zeichen des Andenkens an eine der größten Ikonen des Weltfußballs – Franz Beckenbauer. Ruhe in Frieden, Kaiser! pic.twitter.com/QlQQwf3bGK

Das Spiel endete 3:0 (1:0) mit Toren von Jamal Musiala (18. und 70.) und Harry Kane (90.). Bei den Treffern sowie beim Einlaufen der Mannschaften ertönte übrigens das Lied „Gute Freunde kann niemand trennen“, das Franz Beckenbauer gesungen hat und 1966 als Single veröffentlicht wurde.

Franz Beckenbauer: Beerdigung im engsten Kreis der Familie

Die Familie von Franz Beckenbauer war am Freitagvormittag auf dem Münchner Friedhof Perlacher Forst zusammengekommen, um sich von ihm zu verabschieden. Die Fußball-Legende wurde im Familiengrab seiner Eltern Antonie und Franz beigesetzt – nur wenige Meter entfernt von der letzten Ruhestätte seines Sohnes Stephan, der im Jahr 2015 starb.

Riesige Gedenkfeier für Beckenbauer in der Allianz Arena

Im Gegensatz zur stillen Beerdigung soll die Gedenkfeier zu Ehren des „Kaisers“ eine Mega-Veranstaltung werden – am Nachmittag des 19. Januar in der Münchner Allianz Arena. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier werden daran teilnehmen.

Der langjährige Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge hatte gegenüber der Bild angekündigt: „Die ganze Welt des Fußballs und darüber hinaus trauert um unseren Freund Franz. Der FC Bayern sollte ihm zum Dank und Andenken eine Trauerfeier im Stadion ausrichten, das es ohne ihn nie gegeben hätte!“.

Ab sofort: Einlasskarten für alle! 🎟️Kostenlose Tickets für die große Gedenkfeier für Franz Beckenbauer in der Allianz Arena sind nun für jeden erhältlich. Weitere Infos 👉 https://t.co/6b0Xs5X1Ng#FCBayern pic.twitter.com/mksVieFuGq

In Erinnerung an Beckenbauer erstahlt die Münchner Allianz Arena in den Abendstunden von 16:30 Uhr bis 23 Uhr mit dem Schriftzug „Danke Franz“.

Vogts: DFB-Pokal in „Beckenbauer-Pokal“ umbenennen

Beckenbauers ehemaliger Mitspieler Berti Vogts hat einen weiteren Vorschlag zum Andenken an die Fußball-Legende: Der frühere Bundestrainer kann sich zu Ehren Beckenbauers vorstellen, den DFB-Pokal umzubenennen: „Es ist wichtig, dass sein Name nicht in Vergessenheit gerät bei den folgenden Fußballer-Generationen. Vielleicht sollte man beim DFB darüber nachdenken, zum Beispiel den DFB-Pokal nach Franz Beckenbauer zu benennen“, sagte Vogts der Rheinischen Post.

Pelé-Stiftung: „Ein schönes Wiedersehen im Himmel“

Die Stiftung des vor gut einem Jahr gestorbenen brasilianischen Weltfußballers Pelé hat mit einem anrührenden Post auf den Tod des deutschen „Kaisers“ reagiert. In ihrem Instagram-Profil heißt es: „Die beiden Legenden pflegten eine schöne und seltene Freundschaft, ein Leben lang.“

Der Eintrag im Sozialen Netzwerk, begleitet von sechs Fotos vor allem aus der gemeinsamen Zeit als Spieler bei Cosmos New York, endete mit einem Wunsch: „Ein schwieriger Abschied für denjenigen, der den Fußball liebt. Dennoch hoffen wir, dass es ein schönes Wiedersehen im Himmel gibt. Danke für alles, Franz Beckenbauer.“

SWR3-Reporter Taufig Khalil hat weitere Reaktionen zusammengefasst:

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Nachrichten „Er hat mit Grazie gespielt“

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Zeitzeugen über Beckenbauer.

Beckenbauer im Kreis seiner Familie „friedlich eingeschlafen“

Franz Beckenbauer hatte sich schon lange aus der Öffentlichkeit zurückgezogen und war außerdem schwer krank. Am Montag (8. Januar) hatte die Familie seinen Tod bekannt gegeben:

In tiefer Trauer teilen wir mit, dass mein Mann und unser Vater Franz Beckenbauer am gestrigen Sonntag im Kreise seiner Familie friedlich eingeschlafen ist. Wir bitten, in Stille trauern zu können und von allen Fragen abzusehen.

Franz Beckenbauer war „die Lichtgestalt“

Weltweit gehörte Beckenbauer zu den Größten im Fußball. Er war zweifacher Weltfußballer, fünffacher Deutscher Meister und gewann jeweils als Spieler und Trainer den WM-Titel. Er war der erste deutsche Fußball-Superstar. Später wurde er Coach und Präsident seines FC Bayern.

Zu einem Höhepunkt – und nachträglichen Tiefpunkt – seiner Lebenskarriere wurde Beckenbauers Engagement für die Fußball-WM in Deutschland 2006. Gesellschaftlich und sportlich war das „Sommermärchen“ mit einer knappen Halbfinalniederlage und dem dritten Platz ein voller Erfolg. Doch nachträglich wurden dem „Kaiser“ Verfehlungen (Korruption) im Wettbewerb um den Austragungsort Deutschland beim Weltfußballverband Fifa nachgewiesen.

Als „Kaiser“ wird Beckenbauer von den Medien und Fans seit 1968 bezeichnet. Häufig wird als Herkunft der Bezeichnung folgende Anekdote erzählt: Anlässlich eines Freundschaftsspiels des FC Bayern München in Wien wurde er für Fotoaufnahmen neben einer Büste des ehemaligen österreichischen Kaisers Franz I. platziert.

„Kaiser“ Franz Beckenbauer war eine Legende

„People call me the Kaiser“ – das sagte er gerne, mit seinem typischen Lachen. SWR3-Reporter Taufig Khalil hat ein paar unvergessene Sprüche von Beckenbauer zusammengestellt:

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Nachrichten Franz Beckenbauer war unverwechselbar: „People call me the Kaiser“

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Franz Beckenbauer war unverwechselbar: „People call me the Kaiser“

FC Bayern München: Verein verabschiedet sich von Franz Beckenbauer

Der FC Bayern hatte am Montag mit großer Bestürzung auf die Todesnachricht von Franz Beckenbauer reagiert:

Die Welt des FC Bayern ist nicht mehr die, die sie mal war – plötzlich dunkler, stiller, ärmer: Der deutsche Rekordmeister trauert um Franz Beckenbauer, den einzigartigen „Kaiser“, ohne den der FC Bayern niemals zu dem Verein geworden wäre, der er heute ist. Ruhe in Frieden.

Es gibt keine Worte, um auszudrücken, wie groß unsere Trauer ist – und dafür, welche Lücke Franz Beckenbauer hinterlässt. Die FC Bayern-Familie ist ihm ewig dankbar, und ich persönlich trauere um einen Freund.

Beckenbauer war Spieler, Trainer und Präsident des erfolgreichsten deutschen Vereins. „Franz Beckenbauer ist die größte Persönlichkeit, die der FC Bayern jemals hatte. Als Spieler, Trainer, Präsident, Mensch: unvergesslich“, sagte der Ehrenpräsident des FC Bayern und ehemalige Mitspieler Uli Hoeneß. „Niemand wird ihn jemals erreichen“, ergänzte er.

Der „Kaiser“ ist tot: Der Fußball weint um Franz Beckenbauer

„Ich bin unendlich traurig, die Nachricht seines Todes nimmt mich sehr mit“, sagte DFB-Sportdirektor Rudi Völler, der 1990 mit dem Teamchef Beckenbauer Weltmeister geworden war.

Ich betrachte es als eines der großen Privilegien meines Lebens, Franz gekannt und erlebt zu haben.

Weltmeisterkapitän Lothar Matthäus sprach in der Bild-Zeitung von einem tiefen Schock: „Ein guter Freund hat uns verlassen. Er wird mir fehlen – er wird uns allen fehlen!“ Bundestrainer Julian Nagelsmann betonte: „Wenn Franz Beckenbauer einen Raum betrat, hat der Raum geleuchtet.“ Thomas Müller, Spieler des FC Bayern, schrieb: 

Einer der großartigsten Fußballer der Vereinsgeschichte des FC Bayern hat uns leider verlassen. Ruhe in Frieden, Kaiser Franz. Wir werden nie vergessen, was du für den Fußball in Deutschland geleistet hast.

Philipp Lahm, Fußball-Weltmeister von 2014, würdigte Franz Beckenbauer als die größte Figur, „die der deutsche Fußball je hervorgebracht hat“. „Die WM 2006, das Sommermärchen, brachte einer selbstkritischen Nation bei, sich wieder zu mögen“, schrieb Lahm, der wie Beckenbauer Ehrenspielführer des DFB ist. „Dieser riesige, gesellschaftliche Erfolg wäre ohne Franz nicht möglich gewesen, und ich bin ihm unendlich dankbar, dass ich Teil davon sein durfte.“

pic.twitter.com/nR1SklUY04

Bundeskanzler und Bundespräsident würdigen Franz Beckenbauer

Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier haben Beckenbauer gewürdigt. Scholz bezeichnete ihn als einen der „größten Fußballer in Deutschland“. Bundespräsident Steinmeier schrieb: „Mit Franz Beckenbauer verlieren wir den bekanntesten und in aller Welt beliebten Repräsentanten des deutschen Sports. Wir werden ihn nicht vergessen.“

Weltmeister als Spieler und Trainer: Franz Beckenbauer war einer der größten Fußballer in Deutschland und für viele „der Kaiser“ - auch, weil er über Generationen für den deutschen Fußball begeistert hat. Er wird uns fehlen. Meine Gedanken sind bei seiner Familie und Freunden. pic.twitter.com/hSEWFfYk7R

Italien und Brasilien verneigen sich vor Beckenbauer: „Addio al Kaiser“

Die italienische Sportzeitung Gazzetta dello Sport würdigte Franz Beckenbauer mit mehreren Artikeln. Einige Teilnehmer des „Jahrhundertspiels“ der WM 1970 in Mexiko, das Italien im Halbfinale gegen Deutschland mit 4:3 für sich entschied, stellten Beckenbauers Verdienste heraus. 

Der 60-malige Nationalstürmer Gianni Rivera (80), der damals in der Verlängerung den Siegtreffer für die Azzurri erzielte, sagte der Nachrichtenagentur Ansa: „Er war der größte deutsche Fußballer aller Zeiten. Er war auch dabei, vor dem Tor, als ich das 4:3 erzielte. Ich erinnere mich genau an sein Gesicht. Noch wütender war nur der Torwart, Sepp Maier. Aber am Ende des Spiels hat er sich dann von uns verabschiedet. Er war ein großer Gentleman, auch abseits des Platzes.“

Der "Kaiser" ist tot - und die Fußballwelt trauert: Ein Überblick über internationale Pressestimmen zum Tod von Franz Beckenbauer. https://t.co/mSeqNePk4Q #FranzBeckenbauer

Auch viele brasilianische Vereine haben nach dem Tod der deutschen Fußball-Legende ihre Anteilnahme bekundet.

Fluminense Rio de Janeiro trauerte um „einen der größten Spieler in der Geschichte des deutschen und des Weltfußballs“.

O Fluminense Football Club lamenta profundamente o falecimento do gigante Franz Beckenbauer, um dos maiores jogadores da história do futebol alemão e mundial. Tivemos a honra de, em 1975, enfrentar o Kaiser em um amistoso contra o Bayern de Munique, no Maracanã. Toda a nossa… pic.twitter.com/phLvbYlige

Der FC Santos würdigte ihn als eine „ewige Legende Deutschlands“ und postete ein Bild Beckenbauers zusammen mit der Ende 2022 gestorbenen brasilianischen Fußballlegende Pelé. 

O Santos FC lamenta profundamente o falecimento de Franz Beckenbauer. Nossos sentimentos aos familiares, amigos e admiradores da eterna lenda alemã. 🇩🇪🖤 pic.twitter.com/V0c3528VeN

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