„Ich hoffe, dass dieser Mann für die Grausamkeiten bestraft wird, die er meiner Mutter angetan hat“, sagte der 50-jährige Sohn David Pelicot zu den Richtern bei dem Prozess in Avignon in Frankreich. Seinem Vater, dem heute 72-jährigen Dominique Pelicot, wird vorgeworfen:
- Dass er jahrelang seine damalige Frau Gisèle mit Schlafmitteln betäubt und dann gemeinsam mit Fremden vergewaltigt hat.
- Die anderen Männer soll Dominique Pelicot in Internetforen kontaktiert haben.
- Außerdem hat er Fotos und Videos von den Taten aufgenommen.
ARD-Korrespondentin Julia Borutta berichtet von dem Prozess:
Das sagen die Kinder über ihren Vater Dominique Pelicot: „Aus unseren Köpfen löschen“
„Als ich am 2. November 2020 von den Taten erfuhr, habe ich meinen Vater verloren. Zu Prozessbeginn habe ich dann ein Monster kennengelernt“, sagte David Pelicot. Er hoffe, dass es seiner Familie irgendwann gelingen werde, „diesen Mann aus unseren Köpfen zu löschen“.
Der jüngere Bruder Florian fragte seinen Vater vor Gericht, warum er das gemacht habe. Der 38-Jährige sagte: „Du hast doch immer gesagt, sie sei für uns eine Heilige. Aber du, du warst der Teufel in Person.“
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Fotos von Tochter Caroline Pelicot gefunden
Auch die 45-jährige Tochter Caroline äußerte sich. Sie vermutet, dass ihr Vater auch sie missbraucht hat. Von ihr wurden – wie auch von ihrer Mutter – Fotos gefunden, auf denen sie halbnackt ist und schläft. Dominique Pelicot bestreitet die Vorwürfe.
Finale Phase: So geht es im Pelicot-Prozess weiter
- Am Mittwoch beginnen die Plädoyers der Anwälte.
- Das Urteil wird in der Woche vor Weihnachten erwartet.
- Dominique Pelicot hat im Prozess bereits gestanden, dass er seine Ex-Frau zwischen 2011 und 2020 gemeinsam mit anderen vergewaltigt hat, als sie bewusstlos war.
- Ihm droht eine Strafe von bis zu 20 Jahren Haft.
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Das sagte Vergewaltigungsopfer Gisèle Pelicot vor Gericht
Die 72-Jährige hatte darauf bestanden, dass der Prozess nicht unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfindet. Auch die Aufnahmen von ihr wurden öffentlich gezeigt. Der Richter wollte das eigentlich nicht tun. Aber: Gisèle Pelicot verfolgt damit ein Ziel. Sie will so bewirken, dass „Scham die Seite wechselt“. In Frankreich wird Gisèle Pelicot für ihren Mut gefeiert.
So berichten unsere WDR-Kollegen über Gisèle Pelicot und den Prozess: