Gerade erst weggewaschen – und schon kommt neuer, feinster Saharastaub nach SWR3Land herübergeweht.
Schon wieder bekommen wir einen Gruß aus der Wüste mit Saharastaub und 25 Grad. Das hat SWR3-Wetterfrau Lea Spindler schon vor ein paar Tagen angekündigt – und jetzt ist der Staub da! Ihr Tipp: Das Auto erstmal nicht waschen, sondern warten, bis die Wolke durchgezogen ist.
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Warum kommt momentan so viel Staub aus der Sahara zu uns? Antwort auf diese Frage hat Wetterfrau Lea Spindler im Interview mit SWR3:
Saharastaub färbt Himmel über SWR3Land gelb – schon wieder
In Koblenz hat sich am Samstagabend schon etwas Saharastaub untergemischt:
Bereits am Karfreitag hatte der Saharastaub den Himmel über der Schweiz, Österreich und dem Allgäu orange-gelb eingefärbt. Am Karsamstag wehte er dann auch nach SWR3Land rüber – und sorgte für faszinierende Bilder und farbige Eindrücke.
Der Saharastaub kam – und er kam schnell!
In Reutlingen war es am Karsamstag „ein bissle diesig“, wie dieser Nutzer auf X teilt:
Etwas weiter weg von Reutlingen, nämlich in Altenriet, sah es ähnlich diesig aus:
Auch am Bodensee gabs ein „Saharafeeling“:
In Stuttgart war der Himmel ziemlich gelb:
Aufnahmen vom Simssee in Bayern, nicht weit von der österreichischen Grenze, zeigen, wie die Staubwolken in nur 20 Minuten den Himmel färbten:
Saharastaub auch in der Schweiz...
Ähnliche Szenerie vom Schweizer „Hohen Kasten“ kurz vor der deutschen Grenze mit Blick aufs Rheintal – nach zwei Stunden war alles dicht:
Hier sieht man Amden im Schweizer Kanton St. Gallen – aber nur ein bisschen:
... und in Österreich
Schneller Wetterwechsel am österreichischen Gamskopf:
Hier liegen Täler im Westen Österreichs unter einer dichten Staub-Dunstglocke:
Bilder von Innsbruck und dem Bregenzer Wald:
Und in diesem Skigebiet in Südtirol, nahe der Grenze zu Österreich, färbte der Staub nicht nur den Himmel:
Sand in Europa: Ist die Sahara bald leergeweht?
Etwa eine Milliarde Tonnen Sand weht jedes Jahr aus der Sahara weg. Dabei komme das Wenigste davon bei uns an, sagt Werner Eckert aus der SWR Umweltredaktion. Die Kanarischen Inseln vor Westafrika bekämen viel ab. Fuerteventura sei eigentlich ein Ableger der Sahara. Sogar bis nach Südamerika an den Amazonas weht der Sand und liefert dort mehr als die Hälfte der Nährstoffe, die die Pflanzen brauchen.
Jetzt fragt man sich vielleicht: Wenn der ganze Sand aus der Sahara immer mehr zu uns geweht wird – ist dann irgendwann die Wüste leer? Umweltredakteur Eckert hat nachgerechnet:
Feinstaub aus der Sahara
Die Sahara ist die größte Quelle von Feinstaub weltweit. Aus ihr alleine stammt die Hälfte der Mineralstaubpartikel. Das, was bei uns ankommt, ist der Fein- und Feinststaub. Gröbere Sandkörner kommen gar nicht so weit. Im Vergleich zu Partikeln aus Verbrennungsprozessen,wie Autoabgasen und Rauch aus Schornsteinen, sind diese mineralischen Teilchen deutlich weniger gefährlich für die Gesundheit von Menschen. Asthmatiker macht der Saharastaub aber dennoch unter Umständen zu schaffen.
Die Staubteilchen können auch bestimmte robuste und langlebige Krankheitskeime, die sich an sie haften, weit transportieren. Zusammenhänge zwischen Saharastaub und Krankheitsausbrüchen in Afrika konnten schon beobachtet werden.
Kann ich bei Saharastaub Sport machen?
Für gesunde Menschen ist der Saharastaub laut dem Bundesverband der Pneumologen unbedenklich, sie können also draußen Sport machen. Wer hingegen Asthma oder eine Pollenallergie hat, sollte den Sport lieber nach drinnen verlegen. Stefanie Peyk aus der SWR Umweltredaktion erklärt: „Die Pollen verbinden sich mit dem Feinstaub in der Luft und werden dadurch aggressiver.“
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Saharastaub gefährdet Gletscher
Nicht nur Pollenallergikern und Asthmatikern kann der Saharastaub zu schaffen machen. Der Sand ist auch ein Hauptfaktor für die Gletscherschmelze, wenn er sich auf den Schnee in den Alpen legt – „Blutschnee“ sagen die Menschen dort dazu.
Zu wenig Schnee, zu heißer Sommer Saharastaub lässt Gletscher schmelzen
Er färbt den Himmel orange und sorgt für post-apokalyptische Stimmung: Sand, der aus der Sahara zu uns geweht wird. Aber: Er hat auch bedenkliche Auswirkungen auf unsere Gletscher.
Unsere Quellen
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Der SWR ist der Südwestrundfunk. Er ist öffentlich-rechtlich und gehört mit anderen Sendern (wie zum Beispiel WDR und BR) zusammen zur ARD. Dort arbeiten Journalisten, die zu aktuellen Themen direkt mit Betroffenen sprechen und bei Behörden und Unternehmen kritisch nachfragen. Der SWR wird durch den Rundfunkbeitrag finanziert und arbeitet unabhängig von Werbung und Politik.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) ist der nationale zivile meteorologische Dienst der Bundesrepublik Deutschland. Er erbringt meteorologische Dienstleistungen – zum Beispiel die Wettervorhersage – für die Gesellschaft und Wirtschaft. Dazu gehören zum Beispiel die Schifffahrt, die Landwirtschaft oder die Wissenschaft.