Immer mehr E-Autos gibt es mittlerweile auch als Gebrauchtwagen. Welche Modelle sich jetzt wirklich lohnen und auf was ihr beim Kauf achten müsst, lest ihr hier!
„Wenn man an den Tankstellen vorbeifährt und die Spritpreise sieht und schluckt, da freut sich dann doch das Elektroauto-Herz“, sagt Lisa Brack vom Portal EFahrer.com. Und vermutlich denken gerade nicht Wenige darüber nach, sich ein E-Auto zu kaufen. Die gute Nachricht: Der Markt für gebrauchte Elektroautos wird größer und interessanter.
Ab wann lohnt es sich ein Elektroauto zu kaufen?
„Wenn man deutlich über 10.000 Kilometer fährt, ist ein E-Auto immer günstiger,“ sagt Brack. Das E-Auto habe weniger Kosten im Unterhalt – besonders dann, wenn man es zu Hause und im Idealfall mit dem eigenen Solarstrom lädt, so die Expertin.
Bei gebrauchten Elektroautos ist die reine Ersparnis aber gar nicht das Hauptargument, meint Brack, sondern dass diese Autos sofort verfügbar sind. Denn wegen Lieferengpässen gibt es bei Neuwagenbestellungen derzeit häufig lange Wartezeiten.
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Gebrauchten E-Autos: Das sind die Top 3
Die Expertin empfiehlt derzeit drei gebrauchte Elektroauto-Modelle, die gerade besonders attraktiv sind:
- Renault Zoe
- Smart IQ
- BMW i3
Klickt euch durch die Bildergalerie um mehr über die einzelnen Modelle zu erfahren.
Herzstück beim gebrauchten Elektroauto: Der Akku
Es gäbe keine Richtwerte, meint Brack aber nach sechs Jahren sei die Kapazität des Akkus auf etwa 80 Prozent abgesunken, schätzt sie. „Ein Auto, das erst drei Jahre auf dem Buckel hat, hat auf jeden Fall noch 90 bis 95 Prozent in der Regel.“ Eine Garantie dafür gäbe es aber natürlich nicht. Denn viel hänge auch davon ab, wie das Auto geladen worden sei: Wurde der Akku immer bis 100 Prozent geladen oder oft mit dem Schnellladevorgang? All das kostet Lebenszeit des Akkus. Am nachhaltigsten sei es, den Akku immer nur bis etwa 80 Prozent zu laden und nicht dauernd an der Schnellladesäule, so Brack.
Batterie von E-Auto überprüfen lassen – so geht's
Natürlich kann man den Akku auch fachmännisch überprüfen lassen. Das geht zum Beispiel jetzt beim TÜV-Süd. „Es gibt aber auch andere Werkstätten, die den sogenannten State of Health, also den Gesundheitszustand des Akkus, überprüfen können,“ ergänzt Brack.
Bezüglich gebrauchter E-Auto Batterien schreibt der ADAC auf seiner Webseite: „Grundsätzlich ist das Risiko aber ähnlich wie beim Gebrauchtwagenkauf eines Verbrenners. Bei Laufleistungen von über 200.000 Kilometern sind ja auch ein vermehrter Ölverbrauch bis hin zu einem kapitalen Motorschaden wahrscheinlicher.“
Noch mehr Tipps vom ADAC zu gebrauchten E-Autos gib's hier im Audio.
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E-Autos: Mit THG-Quote Geld sparen
Egal ob gebrauchtes oder neues E-Auto, seit diesem Jahr gibt es die sogenannte Treibhausgasminderungs-Quote (THG-Quote) und mit der lassen sich im Schnitt rund 300 bis 350 Euro im Jahr einsparen, heißt es von der Verbraucherzentrale. „Man verkauft quasi ein CO2-Zertifikat“, erklärt Brack. Dafür gibt es verschiedene Online-Plattformen oder auch der eigene Stromanbieter, der das übernehmen kann.
Aktuell würden sich die Anbieter gerade mit Angeboten überschlagen, sagt Brack. Sie rät aber davon ab, gleich den Anbieter zu nehmen, der das meiste Geld verspricht. Denn noch ist nicht ganz klar, wieviel vom zurückgezahlte Geld steuerfrei bleibt. „Wir empfehlen, dass man einen Anbieter nimmt, der tatsächlich auch auf seiner Seite damit wirbt, dass er unter dem Steuerfreibetrag von voraussichtlich 350 Euro bleiben wird.“
Von der THG-Quote können übrigens nicht nur Elektroauto-Besitzer profitieren sondern auch diejenigen, die einen E-Roller oder ein E-Motorrad haben.