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Von Autor/in Linda Molitor

Eisner und Fellner ermitteln als hervorragendes Team in einem spannenden Fall. SWR3 Redakteurin Linda Molitor ist begeistert von diesem Küchen-Krimi mit menschlichen Abgründen.

Wiener Tatort-Duo Eisner und Fellner hören auf

Am Tag nach der Tatort-Ausstrahlung ist es offiziell: Die Fälle der Wiener Kommissare Eisner und Fellner sind gezählt. Noch bis Ende 2026 würden die beiden als Ermittler zu sehen sein. Dann geht es für Bibi und Moritz in den TV-Ruhestand.

Der Wunsch sei laut dem ORF von Harald Krassnitzer (Moritz Eisner) und Adele Neuhauser (Bibi Fellner) selbst gekommen: „Es war ein sehr gute, sehr spannende, sehr kreative Zeit mit Adele, mit Bibi und Moritz! Jetzt ist es der absolut richtige Zeitpunkt, dass wir uns verabschieden“, meint Krassnitzer. Neuhauser stimmt zu: Die 15 gemeinsamen Jahre seien wie im Flug vergangen. Es sei an der Zeit, sich neuen Herausforderungen zu widmen. Es wird noch vier Tatorte mit Bibi und Moritz geben.

Tatort Wien „Messer“: Das war der vergangene Fall von Eisner und Fellner

Aber blicken wir erst nochmal auf den Fall von vergangener Woche. Der Wiener Tatort war nämlich richtig gut! Der gefeierte Sternekoch André Brauer wird erstochen vor seinem Haus gefunden. Um seinen Mörder oder seine Mörderin zu finden, tauchen Moritz Eisner und Bibi Fellner in die Gastro-Welt ein, die ihre ganz eigene (Hack-)Ordnung hat.

Sterne-Restaurant im Fokus vom Tatort „Messer“ in Wien: Vorne feiner Dill, hinten harter Drill

Schon die ersten Vernehmungen von Brauers Angestellten zeigen: Das vorgegaukelte „Wir sind kein Betrieb, sondern eine Familie“-Bild bröckelt schnell. Von Psychoterror bis sexuellem Übergriff war alles schon dabei. Brauers „Brigade“ war es all das wert, um in seiner Küche arbeiten zu können – so viel Erfolg, so viel Druck, so viel Adrenalin. Die Küche als Droge – und die Junkies bleiben erstmal ratlos zurück, als ihr Dealer stirbt.

Hier gibt es den SWR3 Tatort-Check mit Linda Molitor kurz und knackig als Audio! 👇

Schnell ergibt sich aber eine neue Ordnung in der Küche: Den Chefkoch-Posten von André Brauer nimmt sein Sous-Chef und Ziehsohn Lars Eidmann ein. Er führt so, wie er es gelernt hat: Mit Härte. Genauso reagiert auch Alicia Brauer, die Witwe von André. Ihre Ehe bestand in den vergangenen Jahren vor allem aus Seitensprüngen und verletzten Gefühlen. Wie wenig André Brauer seine Ehe bedeutet hat, wird allerdings erst am Ende klar – was sogar die Ehefrau überrascht. 

Szenenbild aus dem Tatort „Messer“ aus Wien
Als der egomanische Chef des Wiener Gourmettempels „Efeukron“ nach einer Zecherei mit seinem Team und ohne Ehefrau Alicia – vor seinem Wohnhaus erstochen aufgefunden wird, suchen Bibi Fellner und ihr Kollege Moritz Eisner beim Personal nach der Tatwaffe und dem Täter. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbild aus dem Tatort „Messer“ aus Wien
Im dem Lokal von Chefkoch André Brauer in Wien werden jeden Tag die Messer gewetzt – wortwörtlich zum Kochen, aber auch sprichwörtlich untereinander. Während die wohlbetuchte Kundschaft gediegen speist, herrschen in Brauers Küche ein vergiftetes Betriebsklima und militärische Sitten: Wenn in der „Brigade“ jemand fällt, rückt in der Hierarchie der Nächste auf! Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbild aus dem Tatort „Messer“ aus Wien
Ins Visier geraten im Tatort aus Wien dabei gleich mehrere Angestellte. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbild aus dem Tatort „Messer“ aus Wien
Zudem auch ein ehemaliger Mitarbeiter, der wegen einer kaum nachvollziehbaren Kleinigkeit an die frische Luft gesetzt wurde, mehrere Frauen, mit denen Brauer kurze sexuelle Verhältnisse hatte, und seine eifersüchtige Ehefrau. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbild aus dem Tatort „Messer“ aus Wien
Diese wiederum hatte ihrerseits ein Verhältnis mit dem Souschef Lars. Bild in Detailansicht öffnen
Szenenbild aus dem Tatort „Messer“ aus Wien
Lars hütet ein Geheimnis, von dem nur er, der Brauer und sein Bruder, der einschlägig vorbestrafte Ex-Junkie „Ratte“, etwas wussten. Bild in Detailansicht öffnen

Tatort Wien mit Eisner & Fellner: Ist „Messer“ Bibis letzter Fall?

Lange habe ich keinen Tatort mehr gesehen, in dem das Ermittlerteam so gut das tut, was es nun mal soll: Ermitteln. Alles ist logisch, alles ist nachvollziehbar. Und trotzdem nicht unpersönlich, was natürlich auch an den tollen Charakteren Moritz und Bibi liegt.

Bibi hat das ewige Leid, das sie als Kommissarin sehen muss, satt. Sie hadert mit der Welt und ihrem Job. Vielleicht macht sie bis zur Pension auch ein Job bei den Kollegen von der Wirtschaftskriminalität glücklich?

Fazit: Hat sich der Tatort aus Wien (13.4.) gelohnt?

Die Angst, dass das hier wirklich Bibis letzter Fall ist, die schwebt über dem Krimi wie ein Damoklesschwert – oder eher wie ein Messer, um im Bild zu bleiben. Im Vordergrund steht aber der Fall und der schlägt so einige Haken. Schon mehrfach dachte ich: Ach jetzt hab ich es! Und war doch wieder auf der ganz falschen Spur.

Am Ende kommen bei diesem Küchen-Krimi so viele menschliche Abgründe zum Vorschein, dass ich mich über das fast schon heldenhafte Tatmotiv richtig gefreut habe. Ein tolles Thema, ein spannender Fall und ein Ende ohne Spannungsabfall – das ist selten. Hätten sich Bibi und Moritz jetzt endlich geküsst, wären es 5 von 5 Elchen gewesen, so sind's gute 4.

Hier gibts die Tatort-Kritik zum letzten Tatort aus Wien:

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