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Leo Eder
Leo Eder

Verletzte Polizisten, kaputte Streifenwagen, ein toter Täter und viel Zerstörung: Am Silvesternachmittag kaperte ein Mann einen Bagger und machte sich auf Zerstörungsfahrt. Er ließ sich nur durch Schüsse stoppen.

Der Mann handelte offensichtlich aus einem persönlichen Motiv heraus: Er habe mit seinem Arbeitgeber um Geld gestritten, bestätigte die Staatsanwaltschaft der dpa. Der 38-Jährige sei ein ehemaliger Mitarbeiter der Baufirma, auf deren Gelände er mit dem Bagger wütete. Es habe eine arbeitsgerichtliche Auseinandersetzung über ausstehende Lohnzahlungen gegeben, sagte ein Sprecher. Der Täter habe den Streit zumindest teilweise gewonnen und laut gerichtlicher Entscheidung Anspruch auf Lohnrückzahlung.

Anhaltspunkte für eine psychische Erkrankung existieren nach dpa-Informationen nicht.

Mit Bagger von Grünsfeld nach Tauberbischofsheim: Was ist passiert?

Am frühen Silvesternachmittag kaperte laut Polizei ein 38-jähriger Deutscher einen Bagger auf dem Gelände einer Grünsfelder Baufirma (Main-Tauber-Kreis). Vor Ort habe er damit Gebäude, Fahrzeuge und Baumaschinen beschädigt, bevor er Richtung Tauberbischofsheim gefahren sei. Auf dem Weg habe er den Angaben nach weitere Fahrzeuge und auch vier Streifenwagen beschädigt. Drei Polizisten seien dabei verletzt worden.

Ein von einem Bagger demolierter Streifenwaggen in Tauberbischofsheim.
Einer der Streifenwagen, die bei der zerstörerischen Baggerfahrt in Tauberbischofsheim beschädigt wurden.

Beamte hätten Schüsse auf den Baggerfahrer abgegeben, als er gerade dabei gewesen sei, auch bei einem Autohaus in Tauberbischofsheim Zerstörung anzurichten. Nach dpa-Informationen gehört es demselben Inhaber wie die Baufirma. Trotz Reanimationsmaßnahmen sei der Mann seinen Verletzungen erlegen, teilte die Polizei mit.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt zur Schussabgabe. Demnach seien mehrere Schüsse von mehreren Beamten auf den Baggerfahrer abgegeben worden. Bereits während der knapp einstündigen Baggerfahrt habe es relativ viele Schüsse gegeben, die meisten davon aber Warnschüsse. Eine Obduktion habe bestätigt, dass der Mann durch Schüsse der Polizei gestorben ist.

Für ein Fehlverhalten der Polizei gebe es momentan keinerlei Anhaltspunkte. Die Polizei habe Amtshilfe von der Straßenmeisterei angefordert, um Straßensperren zu errichten, dazu kam es dann aber nicht mehr.

In Tauberbischofsheim konnte der Mann schließlich bei der Zerstörung eines Autohauses durch eine Schussabgabe gestoppt werden. Es besteht keine weitere Gefahr für die Bevölkerung. (2/2) #MTK311224

Im Interview mit SWR Aktuell schildert die Bürgermeisterin von Tauberbischofsheim, Anette Schmidt, wie sie den Tag erlebt hat:

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Nachrichten Zerstörerische Baggerfahrt im Main-Tauber-Kreis: „Dankbar, dass nichts Schlimmeres passiert ist“

Dauer

SWR Aktuell Moderator Stefan Eich hat mit der Bürgermeisterin von Tauberbischofsheim, Anette Schmidt, über den Tag der zerstörerischen Baggerfahrt gesprochen.

Baggerfahrt: Polizei bittet um Hinweise

Viele Fragen zur Tat sind noch offen und die Polizei bittet Augenzeugen, sich zu melden. Im Netz sind einige Videos der Chaosfahrt zu finden. Besser als Aufnahmen auf Social Media zu stellen, ist aber, sie einfach direkt hier im Hinweisportal der Polizei hochzuladen.

Mehr zur zerstörerischen Baggerfahrt bei unseren Kollegen von SWR Aktuell:

Grünsfeld

Täter hatte wohl Zutrittsverbot Handelte der Baggerfahrer aus Hass auf seinen Arbeitgeber?

Nach der zerstörerischen Baggerfahrt in Grünsfeld und Tauberbischofsheim und den tödlichen Polizeischüssen auf den Fahrer laufen die Ermittlungen weiter. War Hass das Tatmotiv?

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