Nach tagelangen Ausschreitungen rechtsradikaler Gruppen sind in Großbritannien am Mittwoch in mehreren Städten tausende Menschen gegen Rassismus und Faschismus auf die Straße gegangen.
- In Walthamstow im Nordosten von London riefen Teilnehmer: „Wessen Straßen? Unsere Straßen“. Die Demonstrantin Sara Tresilian sagte, „wir wollen diese Leute nicht auf unseren Straßen haben (...), sie repräsentieren uns nicht“.
- In Sheffield riefen Teilnehmer: „Sagt es laut, sagt es deutlich, Flüchtende sind hier willkommen“.
- Auch in Birmingham, Bristol und Liverpool gab es Demonstrationen.
- In einigen Städten sind Demonstrierende und rechten Gruppen zusammengestoßen.
Spezialeinheiten im Einsatz
Die britische Regierung hatte rund 6.000 Polizisten aus Spezialeinheiten bereitgestellt. Sie sollten die etwa 100 angekündigten Demonstrationen von rechtsradikalen Gruppen und Gegendemonstranten sichern. Mehrere Personen wurden festgenommen.
Tödlicher Messerangriff in Southport: Das ist passiert
Ein Angreifer war in der Stadt Southport in ein Gebäude eingedrungen, in dem gerade ein Ferientanzkurs zur Musik von Taylor Swift stattfand.
- Er griff die teilnehmenden Kinder mit einem Messer an.
- Zwei Mädchen im Alter von sechs und sieben Jahren wurden getötet.
- Eine Neunjährige erlag später ihren Verletzungen.
- Acht weitere Kinder und zwei Erwachsene wurden verletzt.
Der 17-jährige Tatverdächtiger wurde danach festgenommen. Er sitzt in Untersuchungshaft. Das Motiv ist noch ungeklärt. Die Polizei geht aber nicht von einer Terrortat aus.
So wird in Southport getrauert:
Taylor Swift: „Stehe vollkommen unter Schock“
Die Sängerin meldete sich nach dem Angriff auf Instagram. „Der Schrecken des gestrigen Angriffs in Southport geht mir noch immer durch den Kopf und ich stehe völlig unter Schock“, schrieb Taylor Swift in ihrer Story.
Grammy-Rekord und Songrechte-Streit Taylor Swift: Das macht sie zu einer der einflussreichsten Künstlerinnen im Musik-Business
Taylor Swift zählt zu den erfolgreichsten Pop-Künstlerinnen der Welt. Gerade wurde sie bei den Grammys für das Album des Jahres ausgezeichnet. Sie hat viele Promi-Freunde und legt sich auch mal mit Spotify oder Donald Trump an. Deshalb nimmt sie jetzt ihre eigenen Songs neu auf.
Die Sängerin trauerte um „den Verlust von Leben und Unschuld“ und erinnerte auch an das „entsetzliche Trauma“ der Angehörigen sowie der Ersthelfer.
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England: Warum gibt es nach dem Messerangriff Proteste?
Die Polizei macht Falschmeldungen über die Identität des mutmaßlichen Messerangreifers in sozialen Netzwerken dafür verantwortlich.
Ultranationalisten behaupten, die Behörden verheimlichten die wahre Identität des Angreifers und protestieren gegen aus ihrer Sicht zu hohe Migration. In sozialen Medien waren nach dem Angriff die Fake News verbreitet worden, der Täter sei ein muslimischer Asylbewerber. Die Polizei hat allerdings klargestellt, dass der Verdächtige in Wales geboren wurde. Seine Eltern stammen aus Ruanda.
Erst checken, dann teilen Fake News? So kannst du sie erkennen!
Falsche Studien, Lügen über das Coronavirus oder den Ukraine-Krieg: Fake News gehören mittlerweile zu unserem täglichen Leben. Hier gibt es Tipps zum Umgang damit.
So berichteten unsere WDR-Kollegen vor einigen Tagen über die Ausschreitungen in England: