Im November wird das Universum um die Kultfigur „Hello Kitty“ 50-jähriges Jubiläum feiern. Vorab beschäftigte sich die Today Show auf dem US-Sender NBC News mit der Comic-Katze. Oder ist es am Ende gar keine?
Hersteller Sanrio: Das ist „Hello Kitty“ wirklich
„Ich hatte die Gelegenheit, mehr über sie zu erfahren – inklusive einer überraschenden Tatsache, von der viele nicht wissen“, kündigt Moderatorin Savannah Sellers ihren Beitrag an. Darin interviewt sie auch die Vizepräsidentin der Marketing-Abteilung von Sanrio, dem Hersteller von „Hello Kitty“. Und da lässt Jill Koch direkt bei der ersten Frage eine Bombe platzen:
„Hello Kitty“ sei in einem Vorort von London geboren und aufgewachsen, habe Mama und Papa, eine Zwillingsschwester Mimmy, die auch ihre beste Freundin sei. Sie backe gerne Kekse und lerne neue Freunde kennen, fährt Koch fort. Außerdem wiege das kleine Mädchen so viel wie drei Äpfel und sei fünf Äpfel groß.
Aber da haben die meisten Fans vermutlich schon gar nicht mehr zugehört. Denn: WAS?! Keine Katze?!
Fans empfinden „Hello Kitty“ als Katze
Mal abgesehen von dem ja eigentlich sehr eindeutigen Namen (deutsch: „Hallo Kätzchen“), sieht „Hello Kitty“ nach landläufiger Meinung doch schon eher aus wie eine Katze als ein Mädchen. Klar, ein bisschen komisch war es vielleicht schon, dass eine Katze nochmal eine Katze namens Charmmy Kitty als Haustier hat. Aber es gibt ja nichts, was es nicht gibt.
Mal ehrlich, ein Mädchen mit Schnurrhaaren und Katzenohren? Es dauerte nicht lange, bis sich Widerstand gegen Kochs Aussage regte:
„Hello Kitty“ ist ein Mädchen – schon bekannt?
So schockierend die jetzige „Enthüllung“ auch sein mag: Tatsächlich gab es die Diskussion darüber, ob das katzenartige Wesen nun Tier oder Mensch ist, schon vor zehn Jahren. Die L.A. Times startete mit einem Artikel die Debatte über „Hello Kitty“. Der Blog Kotaku griff das damals auch auf und zitierte Hersteller Sanrio damit, dass die Figur eine Katze sei, allerdings eine menschenähnliche.
„Hello Kitty“: ein globales Business
„Hello Kitty“ wurde 1974 von der japanischen Designerin Yūko Shimizu entworfen und 1975 erstmals auf einer Geldbörse verwendet. Die Figur hat auch einen richtigen namen: Kitty White. Ihr Aussehen orientierte sich an der als Glücksbringer geltenden japanischen Stummelschwanzkatze. Das „Hello Kitty“-Universum ist im japanischen Kawaii-Stil – das steht für „niedlich“.
Sie war eine der ersten japanischen Popkultur-Marken, die einem weltweiten Publikum vorgestellt wurde. In den folgenden Jahrzehnten wurde sie zu einem globalen Phänomen, mit Themenparks, Cafés und einem riesigen Merchandising-Angebot. Laut Marketing-Vize Jill Koch ist „Hello Kitty“ in 130 Ländern vertreten und hat für einen Einzelhandelsumsatz von mehr als fünf Milliarden US-Dollar allein im Jahr 2023 gesorgt.