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Autor/in
Christian Kreutzer
Christian Kreutzer

Zwei Erwachsene waren nötig, um das Mädchen zu retten. Doch der Adler gab auch danach nicht auf. Ein Video zeigt, welche Kraft die Tiere entwickeln können.

Ein Steinadler hat in Norwegen ein Kleinkind aus der Luft angegriffen und am Kopf verletzt. Wie der Vater des Kindes dem öffentlich-rechtlichen Sender NRK sagte, spielte seine 20 Monate alte Tochter am Sonntag auf dem Bauernhof der Familie in Tröndelag, als der Raubvogel auf sie herabstürzte. Der Mutter des Mädchens gelang es demnach nur knapp, das Kind aus den Fängen des Adlers zu befreien. Am Ende musste sogar ein Nachbar helfen.

Dass der Adler durchaus mit dem Kind hätte entkommen können, belegt das folgende Video. Es stammt ebenfalls aus Norwegen und zeigt einen Steinadler, der einen Fuchs gerissen hat und ihn davonschleppt – sowohl Fuchs, als auch Kind dürften rund zehn Kilogramm gewogen haben:

Adler-Angriff: Mutter „musste kämpfen, damit er los ließ“

Der Adler ist aus dem Nichts aufgetaucht und hat sich unsere jüngste Tochter gekrallt“, sagt der Vater auf NRK. Die Mutter habe sich auf den Vogel gestürzt und ihn festgehalten, „aber sie musste kämpfen, damit er los ließ“.

Das kleine Mädchen musste nach seiner Rettung am Hinterkopf genäht werden, außerdem erinnern Kratzer in seinem Gesicht an die Attacke des Steinadlers.

Steinadler haben vor allem durch ihre Krallen gefährliche, dolchartige Waffen. Auch der Angriff auf den Kopf des Kindes ist typisch: Greifen Steinadler große Beutetiere wie junge Steinböcke oder Gämsen an, packen sie sie meist am Kopf, um sie wegzuschleppen. Angriffe auf Menschen sind eigentlich äußerst selten. Dieser Steinadler soll das aber schon öfter gemacht haben (siehe weiter unten).

„Immer wieder zurückgekommen“: Steinadler hatte wohl eine Verhaltensstörung

Das Foto eines Steinadlers in Norwegen bei der Landung auf einem Ast:

Der Raubvogel wurde nach dem Vorfall abgeschossen. Der Jagdaufseher Per Kare Vinterdal sagte zur Begründung auf NRK, der Adler habe das Mädchen wie „ein Beutetier“ behandelt.

Der Mutter und dem Nachbarn war es demnach gelungen, den Steinadler mit Stöcken auf Abstand zu halten. Der Greifvogel sei aber „immer wieder zurückgekommen“.

In der vergangenen Woche habe das Tier wahrscheinlich vier Mal einen Menschen im gebirgigen Süden Norwegens angegriffen. Der Steinadler habe „wahrscheinlich eine Verhaltensstörung“ gehabt, sagte ein norwegischer Vogelkundler der Nachrichtenagentur AP.

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