Im internationalen Vergleich ist Deutschland auf dem 25. Platz der PISA-Studie. Diese untersuchte besonders die Fähigkeiten in Mathematik und dort haben die deutschen Schüler und Schülerinnen schlecht abgeschnitten: Im Vergleich zum Jahr 2018 verlor man ganze 25 Punkte – überdurchschnittlich viel. Die Ergebnisse der Studie waren wieder einmal Auslöser für viele Diskussionen über unser Bildungssystem. Doch wie verlässlich sind die Zahlen eigentlich?
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Wie verlässlich sind die Zahlen der PISA-Studie?
Der PISA-Studie werden einige Fehler vorgeworfen. Zum einen geht es um die korrekte Durchführung der Tests – es soll in einigen Ländern Unterschiede geben. Zum anderen wird offenbar manchen schlechteren Schülerinnen und Schülern empfohlen, sich am Testtag krank zu melden. Mancherorts sind 15-Jährige bereits gar nicht mehr im Schulsystem.
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Besonders Vergleich mit anderen Nationen ist schwierig
Die Bildungssysteme der getesteten Länder weißen alle enorme Unterschiede auf und verfolgen teilweise auch andere Ziele. Die Testergebnisse miteinander zu vergleichen ist also schwierig. Das sagt auch Pädagoge und Historiker Rainer Bölling dem NDR in einem Interview:
Anja Braun aus der SWR-Wissenschaftsredaktion weiß mehr zum Thema:
Der Grund für seine Kritik sind die Stichproben, mit denen die Ergebnisse erfasst werden. Diese seien in den Ländern ganz unterschiedlich. Deutschland hat eine Erfassungsquote von 99,3 Prozent, das heißt so gut wie alle Schüler werden repräsentiert. Andere Länder haben nur eine Quote von 90 oder sogar 80 Prozent.
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Gibt es wichtigere Studien als PISA?
Analysen auf nationaler Ebene – wie der IQB-Bildungstrend, der alle fünf Jahre die Leistungen der Viertklässler erfasst – seien viel wichtiger, für die Entwicklung unserer Schulen, sagen Kritiker der PISA-Studie. Andere sind der Meinung, die Ergebnisse könnten genutzt werden, um Schwächen im eigenen Bildungssystem zu erkennen.
Nutzen der Studie hin oder her – für Diskussion sorgt sie allemal. Das SWR3 Topthema hat sich angeschaut, welche Lehren man aus den schlechten Ergebnissen der PISA-Studie ziehen kann: