Eigentlich ist Rawdogging ein Slangwort für Sex ohne Kondom. Bei dem TikTok-Trend geht es aber darum, etwas auszuhalten ganz ohne Ablenkung und Annehmlichkeiten.
Rawdogging: Männer sitzen im Flugzeug und machen nichts
Anscheinend ist das Phänomen besonders unter Männern verbreitet. Vor allem aus Flugzeugen werden Rawdogging-Videos gepostet. Dann sitzen sie da und machen nichts. Handy, Kopfhörer, Filme schauen, mit dem Sitznachbarn reden, Essen, aufs Klo gehen – das alles ist tabu.
Im SWR3 Interview erklärt USA-Korrespondent Nils Dampz, wo der Begriff im Zusammenhang mit Männern in Flugzeugen herkommt:
Auch Fußball-Star Erling Haaland ist rawdoggingmäßig unterwegs:
Auch im Podcast „Morgensonne für alle“ sprechen die SWR3 Moderatoren Michael Wirbitzky und Sascha Zeus über Rawdogging. Was ist Rawdogging denn nun? Ein cooler Trend oder bloß ein überflüssiges Internet-Phänomen?
Was die beiden sonst noch so dazu zu sagen haben, das hört ihr der aktuellen Podcast-Folge! ⤵️
SWR-Reporter Christoph Regli hat einen Rawdogging-Selbstversuch gemacht – statt im Flugzeug in der Straßenbahn in Freiburg:
So lief der Selbstversuch in der Freiburger Straßenbahn
Aber Achtung: Gesundheitsexperten warnen gerade auf Langstreckenflügen vor negativen Folgen des Rawdoggings. Wer nicht von seinem Sitz aufsteht oder im Gang hin- und herläuft, erhöht das Risiko einer Thrombose. Außerdem kann es zu einer Dehydrierung kommen, wenn über Stunden nichts getrunken wird.
Rawdogging im Alltag
Rawdogging kann mehr sein als Reisen ohne Ablenkung. Viele Situationen im Alltag lassen sich fokussieren oder eben „rawdoggen“, zum Beispiel Kochen ohne Rezept, Joggen ohne Musik auf den Ohren, Feiern ohne Alkohol, auf dem Sofa sitzen und ein Buch lesen.
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Positive Effekte für Gehirn und Psyche durch Rawdogging
Rawdogging kann auch in Richtung Achtsamkeit und Entschleunigung gehen – was für unser Gehirn und die Psyche positive Effekte haben kann. Der Neurobiologe Martin Korte hat in einem ZDF-Interview erklärt, dass man zum Beispiel mehr kreative Ideen haben kann, wenn man den eigenen Gedanken mehr Raum gibt und eben nicht ständig auf Bildschirme schaut.
Ständig würden wir uns unterbrechen, weil das kurzfristig zu Belohnungen führt, so der Neurobiologe. Demnach haben wir uns angewöhnt, unsere Aufmerksamkeit zu teilen und uns durch äußere Reize von den eigentlichen Ziele und Gedanken ablenken zu lassen.
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