Für den Goldfisch lief es am Ende besser als gedacht – er hätte auch von einem Reiher gefressen werden können. Stattdessen wurde der Fisch von einem Ladenbesitzer für Bürobedarf in Sinsheim (Rhein-Neckar-Kreis) gerettet. Zuerst hatte die Rhein-Neckar-Zeitung darüber berichtet.
Eine Kundin hatte den Ladenbesitzer demnach auf den Goldfisch aufmerksam gemacht, der auf dem Parkplatz vor dem Geschäft lag. Der Mann setzte den Fisch in einen Eimer mit Wasser – und sei überrascht gewesen, wie munter der noch war.
Überwachungskameras zeigen Goldfisch und Reiher
Weil sich doch alle Beteiligten fragten, wie der Goldfisch dorthingekommen war, wurden die Aufnahmen der Überwachungskameras auf dem Parkplatz hinzugezogen. Dort war zu sehen, wie ein Fisch im Sichtfeld der Kamera zappelt, parallel sei auf einer anderen Kamera ein fliegender Reiher zu sehen – rund 40 Minuten vor der Fisch-Rettung auf dem Parkplatz. Die Beteiligten kamen daher zu dem Schluss, dass der Reiher den Goldfisch im Flug verloren haben könnte.
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Goldfisch in Sinsheim überlebt rund 40 Minuten ohne Wasser
Dass der Fisch so lange außerhalb des Wassers überlebte, sei nach Informationen der Tierklinik Sinsheim durchaus möglich. Er könne sich demnach mit dem Sauerstoff aus seiner Schwimmblase, die eigentlich zur Steuerung beim Schwimmen dient, versorgt haben. Bis ein Fisch ersticke, dauere es eine Weile.
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Das kann die Schwimmblase beim Fisch
Die Schwimmblase ist ein mit Gas gefüllter Sack zwischen Darm und Wirbelsäule der meisten Knochenfische. Sie ermöglicht es den Fischen, ihr spezifisches Gewicht dem des umgebenden Wassers anzupassen, so dass sie ohne besonderen Kraftaufwand frei schweben beziehungsweise schwimmen können.
Wie Forscher herausgefunden haben, kann die Schwimmblase aber auch dabei helfen, Geräusche zu erzeugen – wie beim Danionella, dem „lautesten Fisch der Welt“. Der nutzt seine Schwimmblase quasi als Trommel:
1 cm groß – macht Lärm wie ein Düsenjet Hier hört ihr den vermutlich lautesten Fisch der Welt
Fische gelten als still und scheu. Doch dieser durchsichtige Wicht haut mit 140 Dezibel auf den Putz. Forscher in Dresden haben ihn jetzt unter die Lupe genommen.
Goldfische haben kaum natürliche Feinde
Goldfische kommen nicht in der freien Natur vor. Sie wurden vom Menschen gezüchtet und stammen aus der Familie der Karpfen. Fachleute warnen immer wieder davor, die Tiere auszusetzen. Denn Goldfische haben kaum natürliche Feinde – außer Vögel, die sie aus den Teichen ziehen. Dazu kommt, dass sich Goldfische extrem schnell vermehren und alles fressen, was sie finden können. Es gibt Fälle von Goldfischen, die in einem großen See ausgesetzt wurden und bis zu 30 Zentimeter lang wurden.