Hannah Gutierrez-Reed hat die mögliche Höchststrafe in diesem Fall bekommen. Die 26-jährige Waffenmeisterin wurde am Montag wegen fahrlässiger Tötung zu 18 Monaten Haft verurteilt. Sie war bei dem Dreh des Western „Rust“ für Waffen und Sicherheit zuständig.
Gutierrez-Reed hatte den Revolver geladen, der dann Baldwin gereicht wurde. Statt einer harmlosen Kugel befand sich allerdings scharfe Munition in der Waffe. Als sich ein Schuss löste, wurde die 42 Jahre alte Kamerafrau Halyna Hutchins tödlich verletzt.
SWR3-Korrespondentin Claudia Sarre hat den Prozess beobachtet und berichtet aus den USA:
„Rust“-Waffenmeisterin verurteilt: Das sagte sie vor Gericht
Richterin Mary Marlowe Sommer sagte, die Waffenmeisterin habe keine Reue für ihr verantwortungsloses Handeln gezeigt. Gutierrez-Reed habe eine sichere Waffe zu einer tödlichen Waffe gemacht und somit den Tod von Hutchins verschuldet.
Die Waffenmeisterin, die während des Prozesses nicht ausgesagt hatte, ergriff am Montag erstmals das Wort. Ihr Herz schmerze für die Hutchins-Familie. Sie sei bei dem Dreh jung und naiv gewesen, habe ihre Arbeit als Waffenmeisterin aber ernst genommen, beteuerte Gutierrez-Reed. Sie sagte auch, dass sie in Presseberichten als „völliges Monster“ dargestellt worden sei – obwohl das Gegenteil zutreffe.
Gutierrez-Reed hat im Prozess jede Schuld von sich gewiesen. Sie versicherte nach Angaben ihres Anwalts, sie habe die Waffe nicht mit scharfer Munition geladen. Gutierrez-Reed macht den Lieferanten der Filmmunition verantwortlich und gibt auch Baldwin eine Mitschuld am Tod der Kamerafrau, weil er sich nicht an Sicherheitsvorschriften gehalten habe.
Tödlicher Schuss von Baldwin: Das ist passiert
Bei den Dreharbeiten von „Rust“ auf der Bonanza Creek Ranch in New Mexico hatte Schauspieler Alec Baldwin am 21. Oktober 2021 bei Proben mit einer Waffe hantierte Dabei hatte sich ein Schuss gelöste. Der Schuss tötete Kamerafrau Hutchins. Regisseur Joel Souza wurde an der Schulter verletzt.
Prozess gegen Baldwin beginnt im Sommer
Baldwin beteuert, er habe nicht geahnt, dass eine scharfe Patrone in der Waffe steckte, die zudem versehentlich losgegangen sei. Trotzdem sitzt auch er auf der Anklagebank. Der Prozess gegen den 66 Jahre alten Hollywoodstar wegen fahrlässiger Tötung ist für Juli geplant.
Bereits im Januar 2023 war Anklage gegen den Schauspieler erhoben, aber wenige Monate später wieder fallen gelassen worden. Nach weiteren Ermittlungen wurde Baldwin zu Jahresbeginn dann neu belangt. Nach der Höchststrafe für die Waffenmeisterin steht auch für Baldwin viel auf dem Spiel. Der Schauspieler ist auch Koproduzent des Films.
„Vorenthaltung von Beweismitteln“ Nach Todesschuss am Filmset: Richterin stellt Verfahren gegen Alec Baldwin ein
Im Oktober 2021 kam eine Kamerafrau durch einen Schuss ums Leben. Alec Baldwin hatte die Waffe gehalten. Deshalb wurde er angeklagt – jetzt wurde der Prozess eingestellt!