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Von Autor/in Christian Kreutzer

Trump nimmt die Autoindustrie ins Visier und veranlasst hohe Strafabgaben. Für Deutschland ist die Ankündigung besonders hart. Wir erklären, was da gerade passiert.

US-Präsident Donald Trump kündigt 25 Prozent Zölle auf alle Autoimporte an und verschärft damit den Handelsstreit mit der Europäischen Union. Die USA seien ein „Sparschwein“, aus dem jeder klaue, sagte der Republikaner, der seit langem Handelsungleichheiten mit anderen Ländern beklagt.

Trumps neue Autozölle treffen Deutschland – aber auch die USA

Die Zölle zahlen in der Regel die importierenden Unternehmen – also die US-Firmen die die Autos importieren. Trump will sie davon abhalten, ausländische Produkte zu importieren. 

Im Topthema erklärt SWR3 Reporterin Lisa Reister unter anderem, warum auch in den USA viele vor den neuen Zöllen bibbern:

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Nachrichten SWR3 Topthema: Mit Vollgas in die Zollspirale

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Neue US-Autozölle: Lisa Reister hat recherchiert, wie es jetzt weitergehen könnte.

SWR3 USA-Korrespondentin Julia Kastein fasst zusammen, was Trump eigentlich plant:

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Nachrichten Trump glaubt: Autohersteller kommen komplett in die USA

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Julia Kastein zu Trumps Plänen.

In der SWR3 Morningshow hat SWR3 Reporter Malte Dedecek in einer Blitz-Analyse erklärt, was jetzt passiert und wie Europa darauf reagieren will:

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Nachrichten „Auch für die Amerikaner wird es gewaltig teurer“

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Wer wird unter den Autozöllen der USA leiden? Malte Dedecek erklärt es uns.

Was bedeuten Trumps Autozölle für uns?

Das sieht nicht sehr gut aus: Die Zölle dürften die deutsche Autoindustrie erheblich treffen – und der geht es jetzt schon nicht gut. Viele große Hersteller, wie Daimler, Porsche und Opel, aber auch große und kleine Zulieferer, darunter Bosch, haben ihren Sitz in SWR3Land. Die USA sind ihr wichtigster Absatzmarkt, wie jüngste Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen. Bedeutet das Entlassungen in Stuttgart und anderen Regionen? Noch unklar.

Fakt ist: Kein anderes Land hat 2024 so viele neue Pkw aus Deutschland gekauft wie die USA: Sie lagen mit einem Anteil von 13,1 Prozent an den Exporten vorn, gefolgt von Großbritannien (11,3 Prozent) und Frankreich (7,4 Prozent). Deutsche Automobilhersteller produzieren aber auch bereits in großem Umfang Autos in den USA, um Zölle zu vermeiden. 

Können wir uns gegen die US-Autozölle wehren?

Ja und zwar gemeinsam mit dem Rest der EU: Die EU-Kommission will nämlich entschlossen und deutlich zurückschlagen. Sie hatte Trump zuletzt eindringlich vor der Einführung der neuen Zölle gewarnt. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte nach der Verkündung der neuen Zölle, dass man europäische Unternehmen schützen werde. Die EU werde sich um Verhandlungslösungen bemühen, teilte sie mit.

Die Autoindustrie ist dagegen in heller Aufregung und sieht das anders: Verbandspräsidentin Hildegard Müller vom VAD fordert bilaterale Abkommen mit den USA (Trump würde sagen: einen Deal).

Was plant die EU konkret gegen die Autozölle von Trump?

Um dem US-Präsidenten konkrete Kalkulationen zu erschweren, will sich die EU dazu öffentlich nicht äußern. Bereits angekündigt ist, dass Mitte April die derzeit ausgesetzten Sonderzölle auf US-Produkte wie Jeans, Bourbon-Whiskey, Motorräder und Erdnussbutter wieder eingeführt werden.

Die sind aber die Reaktion auf die bereits geltenden US-Sonderzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte, die vor zwei Wochen in Kraft getreten sind. Je nach Umfang der zusätzlichen US-Maßnahmen sollen sie durch weitere neue Sonderabgaben ergänzt werden.

CDU-Außenpolitiker Armin Laschet rät: „mit voller Wucht“ Gegenzölle verhängen. Auch Handelsexperte Bernd Lange von der SPD fordert „harte Gegenmaßnahmen“.

Macht Trump womöglich noch einen Rückzieher?

In einem weniger schlimmen Szenario könnte Trump schnell davon überzeugt werden, die Zölle vorübergehend wieder auszusetzen – um dann mit Verhandlungen zu beginnen. Dies war zuletzt bei Kanada und Mexiko der Fall. Doch nun klangen weder Trump noch sein Berater verhandlungsbereit. Die neuen Zölle seien „von Dauer“, sagt der US-Präsident. Erfahrungsgemäß heißt auch das nicht viel, aber warten wir es ab.

„Tag der Befreiung“: Was hat Trump außer den Autozöllen noch vor?

In der EU wird damit gerechnet, dass neben den Autozöllen auch noch zahlreiche weitere neue Zölle auf Importe verhängt werden. Trump spricht seit Wochen davon, der 2. April – an dem er ein großangelegtes Zollpaket verkünden will – werde ein „Tag der Befreiung“ für das Land werden.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur informierte die EU-Kommission die Mitgliedstaaten am Mittwoch darüber, dass sie sich auf entsprechende Entscheidungen einstellen sollten. Sie könnten beispielsweise Arzneimittelhersteller und Lebensmittelproduzenten aus der EU treffen. 

Was hat es mit Trumps Zollpolitik auf sich? Trump nutzt Zölle gezielt als Druckmittel in der Außenpolitik, um seine Ziele zu erreichen. Er hat bereits Strafmaßnahmen auf Einfuhren aus China, Kanada und Mexiko verhängt. Zumindest für die beiden Nachbarn setzte er die Zölle teilweise zumindest vorübergehend wieder aus – auch auf Drängen der amerikanischen Autoindustrie. Außerdem verhängte die US-Regierung die Zölle auf alle Stahl- und Aluminiumimporte. 

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